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Ich kenne dein Geheimnis

Titel: Ich kenne dein Geheimnis
Autoren: Aufbau
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Mal.
    »Ich bin es, der alle Geheimnisse kennt, deine und die deiner blöden Freundinnen, inklusive der heiligen Anna!«
    Amanda schleuderte ihm das Glas entgegen.
    »Ich zeige dich an! Auch wenn ich mich selbst mit hineinreite, das ist mir egal!« Spargi wehrte das Glas ohne Schwierigkeiten
     ab. Seine Stimme war eiskalt: »Wenn du das machst, dann bringe ich dich um, genau wie diese Marcovich.«
    Er kickte das Glas mit dem Fuß zur Seite und ging zur Tür.
    Amanda lief hinter ihm her: »Du machst mir keine Angst! Wo willst du hin?« Sie umklammerte seine Jacke.
    »Brando holen«, er schüttelte sie ab.
    »Du bringst ihn nirgendwohin. Hast du verstanden?« Amanda schlug ihm ins Gesicht.
    |461| Spargi sah sie hasserfüllt an und schob sie von sich weg. »Wollen wir wetten?«, fragte er mit diabolischem Grinsen.
    Dann ging er zu Brandos Zimmer und öffnete mit einem Tritt die Türe.
    »Signor Spargi, was machen Sie da?« Nana sprang erschrocken zur Seite. »Ich bringe ihn weg«, sagte Spargi und packte Brando
     am Arm. Der Junge brach in Tränen aus und trat mit den Füßen nach ihm. Nana wollte ihm zu Hilfe kommen, aber Spargi stieß
     sie brutal zur Seite.
    »Heilige Mutter Gottes«, stammelte sie und bekreuzigte sich.
     
    »Brando, mein Liebling, komm zu Mama«, Amanda hatte sich vor Spargi aufgebaut und streckte dem Jungen die Hand entgegen. Doch
     Spargi hatte ihn fest umklammert. Brando biss ihm in die Hand. »Verdammt«, schrie Spargi und gab ihm eine Ohrfeige, dabei
     ließ er ihn los.
    »Finger weg von ihm!«, schrie Amanda, aber Spargi drängte sie zur Seite und stürzte sich erneut auf den Jungen.
    »Du hässlicher Bastard, jetzt wirst du mich kennenlernen. Du wirst genauso enden wie deine Schwester. Erst machen wir viele
     kleine Stückchen aus dir und die geben wir dann den Kindern, die sie verdient haben.« Er prügelte auf ihn ein.
    Einen Moment lang schien die Zeit stillzustehen. Amanda brauchte einige Sekunden, um Spargis Worte zu erfassen. Sie hatte
     diesen Mann in ihre Wohnung, in ihr Bett, in ihr Leben gelassen. Ein Monster. Wie in einem Film sah sie Anna als Schulkind
     vor sich, damals, als sie sich kennengelernt hatten, mit ihrem freundlichen Lächeln und den brav gescheitelten Haaren. Später
     dann im Hochzeitskleid, als glückliche Braut an der Seite Giampiero Principinis, und schließlich in einem schlichten blauen
     Kleid, in einem mit Samt ausgekleideten |462| Sarg, geschminkt und zurechtgemacht, als würde sie nur schlafen.
    »Nein!«, schrie sie und rannte zurück ins Wohnzimmer.
    Spargi sah ihr verwirrt nach. Brando nutzte den Moment und trat ihm gegen das Schienbein.
    »Jetzt habe ich die Nase endgültig voll!« Spargi hob ihn hoch. Seine Hände umklammerten seinen Hals. Da sah er Amanda. Sie
     hielt eine Pistole auf ihn gerichtet.
    »Du bist ja verrückt, leg das Ding weg«, sagte er und lachte nervös. Er ließ Brando los und streckte Amanda die Hand entgegen.
     Der Junge rannte auf sie zu, um sich hinter ihr zu verstecken.
    »Amanda, hör auf mit dem Quatsch, wir finden eine Lösung.« Spargi machte ganz vorsichtig einen Schritt nach vorne. »Wir haben
     ein bisschen die Kontrolle verloren, das stimmt, aber jetzt ist Schluss, wir vertragen uns wieder, okay?«
    Seine Stimme klang jetzt warm und verführerisch.
    Aber Amanda sah die Angst in Spargis Augen. Ein elektrisierendes Gefühl, einzigartig. Unbeschreiblich schön. Einen Moment
     später löste sich ein Schuss und Spargi sackte auf der Türschwelle zusammen. Er sah sie ungläubig an, und Amanda begriff,
     dass sie es geschafft hatte. Nichts würde mehr sein wie zuvor. Sie ließ die Waffe fallen und begann zu lachen. Ein schrilles,
     verrücktes, befreiendes Lachen. Endlich hatte sie zu sich selbst gefunden.
     
    Die Nachricht von der Verhaftung Giampiero Principinis verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Es war kaum zu glauben: ein leuchtendes
     Vorbild der Gesellschaft, einer der renommiertesten Wissenschaftler Europas, wurde verdächtigt, entführten Kindern illegal
     Organe entnommen und sie dann Söhnen und |463| Töchtern reicher Familien eingepflanzt zu haben, die sich die immensen Kosten einer solchen Operation leisten konnten.
    Natürlich hatte Principini die Anschuldigungen sofort zurückgewiesen. Mit solchen Machenschaften habe er nichts zu tun.
    Im Beisein von Commissario Giorgini, Vicecommissario Barbera und Ispettore Bonadeo hatte der Staatsanwalt eine kurze Pressekonferenz
     abgehalten, um die wichtigsten
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