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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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und meine Energiebahnen richten lassen. Ob’s was gebracht hat? Hm, es hat zumindest nicht geschadet! Trotzdem musst du natürlich nicht Geburtswissenschaften studiert haben und ich glaube auch ganz sicher, dass du ohne all diese Methoden ganz gut durch die Schwangerschaft kommst. Aber wenn dich eine dieser Methoden beruhigen kann, dann hat es schon auch etwas Positives. Die Frage ist halt, wie weit man es damit treibt.
    Ich kenne Geschichten von Bekannten, die sich ein Glöckchen vor die Vagina hängen sollten (am Gürtel befestigt), damit das Kind den richtigen Weg nach draußen findet. Ich habe im supermom-berlin.blogspot gelesen, dass eine Frau sich ein selbst gebasteltes weibliches Becken auf den Kopf setzen, die Augen schließen und sich an den Anfang der Schwangerschaft versetzen sollte, um das Kind gedanklich doch noch zu einer Drehung nach unten zu bewegen.
    In Schwangerschaftskursen sollen wir plötzlich unsere Gebärmutter »anlächeln«, wir sollen den Dampf von Heublumen mit der Scheide einatmen, die »Sitzbeinhöcker« spüren, den Beckenboden »leben lassen«, uns vorstellen, wir seien ein Baum oder eine Blume, deren Blüten sich mit jeder Wehe weiter öffnen – und dabei sagt keiner, dass Blumen nach einigen Tagen verwelken!
    Ich kann die Mädels verstehen, die dann auf Durchzug schalten und gedanklich ihren Einkaufszettel schreiben: Butter-Sahne … Dammmassage! … Eier-Kartoffeln-Saft … Aromatherapie! … Salami.
    Dabei ist es ja ganz gut, dass wir uns mal ein bisschen mit natürlichen Methoden und ganzheitlichen Herangehensweisen beschäftigen – würden nicht immer alle gleich so übertreiben!
    In der Schwangerschaft haben wir plötzlich Verantwortung für ein Baby, ist doch klar, dass wir nicht unüberlegt Antibiotika schlucken wollen wie bisher. Also sind wir dankbar für jeden Globuli- oder Kräutertipp, der helfen könnte.
    Trotzdem will ich mir eben keine Gebärmutter auf den Kopf setzen und »Omm« hauchen. Am besten noch in einer Gruppe, o je, ich wäre die Erste, die dann hysterisch zu kichern anfangen würde. Da will man doch losprusten, als Normalsterblicher. DenSchluck Limo … äh … Himbeerblättertee durch Mund und Nase zurück in den Raum schnauben. Und vielleicht sollte man das in solchen Situationen auch einfach mal machen. Nicht nur, weil die grünen Eso-Männchen sich tierisch erschrecken würden, sondern weil so ein Lacher doch auch »total natürlich« ist. Omm.



38.
Geburtsparty –
Wer kommt am Kreißsaal-Türsteher vorbei?
    Liebe Lisa,
ich weiß, ich weiß, es klingt jetzt wahrscheinlich sehr unkonventionell für dich. Aber mein geliebter Freund und Kindsvater wird bei der Geburt unseres Babys nicht dabei sein. Das haben wir so beschlossen. Beide. Als Paar.
    Er wird ganz klassisch wie in alten Historienfilmen vor dem Geburtszimmer auf und ab laufen und dann beim ersten Schrei reingestürmt kommen.
    Warum?
    Nun, darauf gibt es eine einfache und eine komplizierte Antwort.
    Die Einfache ist: Wir wollen noch Sex haben. Guten Sex. Mindestens 20 Jahre. Und wir glauben beide nicht, dass es förderlich für die Erotik in unserer Beziehung ist, wenn er – der eh kein Blut sehen kann – zusieht, wie ich unser süßes Baby herauspresse. Tatsächlich hat er darüber mit einigen Kollegen gesprochen, die ihm sogar dazu geraten haben. Einer dieser Kollegen ist da so ein ganz tragischer Fall. Er erzählte meinem Freund, er sei nach der Geburt seiner Tochter so traumatisiert gewesen, dass er es nicht mehr hingekriegt habe, mit seiner Frau zu schlafen, wohl aber mit seiner 20-jährigen Praktikantin. Die Ehe ist heute logischerweise Geschichte.
    In der Theorie sei es zwar so, meinte mein Freund, dass der Mann im Kreißsaal eher am Kopfende sitze und das ganze Geburtsgemetzel nicht mit ansehe, aber das entspräche nicht der Realität. »Ganz ehrlich«, beichtete ihm einer seiner Fußball-Freunde in der Kneipe neulich. »Wir haben alle kurz einen Blick riskiert und es gesehen.«
    Arme, arme Männer!
    Und wenn du jetzt findest, wir übertreiben, Lisa, kriegst du hier noch einmal die komplizierte Antwort von mir. Denn tatsächlich ist es zwar so, dass, laut Forsa-Umfrage, mittlerweile 89 Prozent der Männer bei der Geburt ihrer Kinder dabei waren, allerdings waren viele nachher alles andere als glücklich darüber. Eine Studie der Uni Bonn ergab, dass von 171 der befragten Männer die Hälfte von dem Ereignis völlig überrumpelt war. Ein Viertel sprach sogar von einem »sehr
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