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Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle
Autoren: PeP eBooks
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aller Zeiten hin. BUUUM! Ein Wasserschwall ergießt sich über die Liegefläche und aller Leute Zeug wird patschnass. Entsprechend sind aus allen Richtungen » Ohs« und » Ahs« zu vernehmen.
    » Du weißt schon, dass wir mit diesem Typen auf derselben Schule sein werden?«, flüstert EJ mir ungläubig zu.
    Ich will mich damit gar nicht allzu genau auseinandersetzen, deshalb schweift mein Blick hinauf zu den Hochsitzen der Wasserwacht, wo sich die heißesten Bräute zu unser aller Sicherheit postiert haben. Natürlich haben sie eigene Namen, aber wir nennen sie nur Pam, Yasmin und Jemma. Die Stadt Merrian mag zwar Eigentümer des Schwimmbads sein, aber diese Mädchen geben den Ton an. Im vergangenen Jahr hat die Stadt neue Badeanzüge für die weiblichen Rettungsschwimmerinnen eingeführt. Der einteilige Omabadeanzug kam nicht mehr so gut an, weshalb man sich schließlich auf ein zweiteiliges Modell einigte. Ein offizieller Bikini! Seither müssen übergewichtige Mädchen, die der Wasserwacht beitreten wollen, entweder abnehmen oder sich ein anderes Schwimmbad suchen. Jungs im Teenageralter strömen nun von überallher zum Merrian-Freibad, als wäre es eine Kirche. Religiöse Andacht, absolute Hingabe, und jeder will gerettet werden. Zittrige Stimmen rufen den ganzen Tag über aus: » Gelobt sei Gott«.
    Pam hat Aufsicht beim Sprungturm. Ihr wirklicher Name lautet Kammie Sparks. Sie ist Bags ältere Schwester, und sie ist definitiv das heißeste Girl, das ich jemals auf Erden wandeln und mit Menschen sprechen habe sehen. Sie ist dauergebräunt und echt knackig. Der Wasserwacht-Schriftzug über ihrer Brust ist so dermaßen gespannt, dass wir alle ganz ungeduldig den Tag herbeisehnen, an dem sich ihre Brüste endlich aus ihrem Lycra-Gefängnis befreien und feuchte Träume Realität werden lassen. Pam wischt sich ganz sexy Nick Brocks Spritzer vom Oberschenkel und sieht zu EJ und mir runter, die wir sie von unten anhimmeln. » Was gibt’s denn, du Herzensbrecher?«, fragt sie mich.
    So nennt sie mich immer.
    » Eigentlich nichts«, antworte ich und reibe dabei über mein Kinn, um sicherzugehen, dass kein Sabber dranhängt.
    » Wo ist denn deine Freundin?«, erkundigt sie sich, obwohl sie genau weiß, dass ich gar keine habe.
    » Ach, sie ist irgendwo da draußen«, antworte ich.
    Pam ist soooo unerreichbar für mich, dass ich mit ihr sogar reden kann, ohne zu stottern. Ich himmle sie gerne an, aber aus irgendeinem Grund bin ich in ihrer Anwesenheit trotzdem ganz ich selbst.
    » Eines Tages wirst du ein großer Herzensbrecher sein.« Sie lacht.
    Nicht um alles Geld der Welt würde ich ihr das Herz brechen.
    » Na, ist heute der Tag?«, fragt sie.
    » Wie, der Tag, an dem ich endlich eine Freundin finde?«
    » Ist heute der Tag, an dem du endlich diesen Auerbach hinlegst?«, erkundigt sie sich.
    Mit dem Auerbach meint sie einen Rückwärtssalto, kombiniert mit einer Arschbombe, und er ist es, der im Merrian-Freibad die Männer von den Jungs unterscheidet. Ich schaffe den Salto vorwärts, rückwärts, seitwärts, mit Schraube, den eineinhalbfachen, und ich hab sogar mal einen doppelten geschafft, aber jeder Versuch, den Auerbach zu schaffen, endet in einem PLATSCH! Fleisch trifft auf Wasser, und zwar hart, schnell und flach. Es gibt nichts Besseres, als dabei zuzusehen, wie einer der Jungs einen Sprung versiebt, aber bei mir selbst hasse ich es. Denn es gibt zwei Dinge, mit denen ich überhaupt nicht umgehen kann: Schmerzen und Erniedrigung. Und ein solcher Platscher führt zwangsläufig zu beidem.
    Der Auerbach bereitet mir schlaflose Nächte. Ich habe es wieder und wieder versucht, aber immer fehlt mir der Mut. Letztes Jahr hab ich mir den Kopf an der Kante des Sprungbretts gestoßen, weshalb die Angst, mir den Kopf aufzuschlagen und meine Gehirnmasse im Wasser zu verteilen, durchaus berechtigt ist. Und deshalb bin ich jedes Mal wie gelähmt. Die älteren Jungs und die Typen von der Wasserwacht schaffen den Sprung alle. Mein Kumpel Buddy kriegt ihn sogar vom höchsten Brett hin, wofür ihm von allen Seiten allerhöchster Respekt entgegengebracht wird. EJ hätte im Juli fast einen vom niedrigen Sprungbrett geschafft, aber er ist richtig hart gelandet und hat sich seitdem nicht mehr getraut. Ich habe noch nicht ernsthaft darüber nachgedacht, aber heute wäre tatsächlich ein großartiger Tag, um den Sprung zu wagen.
    Als wir uns hinten anstellen, legt das » Skelett« einen unglaublichen, absolut kunstvollen Sprung vom
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