Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ich glaub, ich lieb euch alle

Titel: Ich glaub, ich lieb euch alle
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
Arme. Sie drückt mich so fest, dass ich schon Angst habe, sie könnte mir die Rippen brechen, doch ich würde sie mir lieber jeden einzelnen Knochen im Leib brechen lassen, als dass ich sie loslasse.
    » Du warst echt gut«, flüstert sie mir ins Ohr.
    » Du auch«, keuche ich.
    Jeremy kommt auf uns zugerannt, umarmt uns beide und brüllt: » KRASS!«
    Eine Zeit lang wanken wir gemeinsam hin und her, doch dann fängt er plötzlich an, Abby ein Küsschen nach dem anderen auf die Wange zu geben. Ich bin zwar nicht sauer, aber ich hab auch keine Lust, das fünfte Rad am Wagen zu sein, deshalb lass ich Abby los, klopfe Jeremy freundschaftlich auf die Schulter und zieh mich dann in die Umkleidekabine zurück, um mich aus meinem Kostüm zu schälen. Mein Gangsteranzug fühlt sich an, als wäre ich die letzten paar Stunden darin geschwommen.
    Und so lief es dann auch bei allen weiteren Vorstellungen. Durchfall die ganze Nacht. Meine Familie war bei jeder einzelnen Show anwesend. Brock hat keine Vorstellung verpasst und auch EJ war immer da. Und dann war plötzlich alles vorbei. Ich bin froh, weil ich schon ganz schön ausgelaugt bin, doch als sich der Vorhang am Samstagabend zum letzten Mal senkte, fühlte es sich so an, als wäre jemand gestorben. Ich werde nie wieder Sky Masterson sein können und der Gedanke macht mich echt krank. Ich werde ihn vermissen. Ich werde die ganzen Theaterfreaks vermissen. Ich werde es vermissen, Abby jeden Tag küssen zu dürfen und diesen Anzug zu tragen und durch die Gegend zu stolzieren. Jetzt kann ich nicht mehr einfach ein Lied trällern oder tanzen, wann immer ich das will. Natürlich könnte ich das tun, aber ich will ja nicht, dass alle über mich reden.
    Na prima: Wenn alles scheiße läuft, dann scheint die Zeit plötzlich stillzustehen, aber sobald einem eine Erleuchtung widerfährt und man die schönste Zeit seines Lebens erlebt, dann läuft auf einmal alles im Schnelldurchlauf.

Knock-out
    Es ist Sonntagabend, die Abschlussparty zu Schwere Jungen – Leichte Mädchen im Pizza Barn ist in vollem Gange. Viele Kids sind da, alle umarmen sich, alle sind laut! Wahrscheinlich wissen diese Theaterfreaks noch nicht mal was von den Spielautomaten im Hinterzimmer. Ich schätze, die halten sich alle für viel zu schlau, um auf Videospiele zu stehen, deshalb schleich ich mich davon und steck einen Vierteldoller in den guten alten Punch-out-Spielautomaten. Ich möchte bezweifeln, dass irgendjemand damit gespielt hat, seit ich im vergangenen August einen Vierteldollar auf Amber Lee verschwendet habe. Ich mach meinen ersten Gegner platt, gerade so, als würde ich dieses Spiel jeden Tag spielen, und ich dehne mein Handgelenk und wärm mir meine Punch-Finger, um meinem nächsten digitalen Opponenten einen MIGHTY BLOW! zu verpassen, da merke ich, wie sich mir plötzlich von hinten Scheinwerferlicht nähert. Ich hätte auch den nächsten Typen noch plattmachen können, doch ich lass die Kontrolltasten in Ruhe und drehe mich um, um mich einem würdigeren und hübscheren Gegner zu stellen.
    » KNOCK-OUT!«, brüllt der Automat, als meine Spielfigur zu Boden geht.
    Abby lächelt und stöhnt: » Das muss ganz schön wehtun.«
    » Du könntest es jederzeit mit denen aufnehmen, möchte ich wetten«, sage ich.
    Sie nickt und wir starren uns ein paar Sekunden lang an. Wir sind wieder gut miteinander, das weiß ich, und daher frage ich: » Möchtest du auch an den Punch-out-Automaten?«
    » Nein.« Sie lacht.
    » Du verfolgst mich also?«, erkundige ich mich.
    » Oooh. So ist das also? Ich kann ja wieder gehen«, erwidert sie schnippisch.
    » Nein, ich mach doch nur Spaß. Ich möchte nicht, dass du wieder gehst. Ich bin mit dem Spielen fertig«, sage ich.
    Sie sieht ein bisschen betreten aus, aber irgendwie im positiven Sinn. Schließlich fragt sie mich: » Später ist da noch eine Party, am Gray Goose Lake. Kommst du auch?«
    » Ich weiß nicht so recht. Der Gray Goose Lake macht mich irgendwie nervös. Das letzte Mal, als ich da war, war ich so richtig fertig hinterher«, erkläre ich.
    Sie nickt und meint: » Ja, klar, aber jetzt hältst du doch viel mehr aus als früher, oder? Ich hab dir seitdem doch mindestens fünfzig Ohrfeigen verpasst.«
    » Ja, da ist was dran; aus mir ist tatsächlich ein echt knallharter Typ geworden«, erwidere ich.
    » Dann wäre es also gar nicht so schlimm, wenn ich dir eine knall, nur um der guten alten Zeiten willen«, meint sie und holt mit der Hand aus.
    Ich schnapp
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher