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Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)

Titel: Ich fürchte mich nicht: Roman (German Edition)
Autoren: Tahereh H. Mafi
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worden.«
    Ich halte die Luft an, versuche meinen Herzschlag zu beruhigen.
    »Deshalb hatten wir gestern Abend so ein Glück – die Soldaten sind wohl alle zurückbeordert worden, weil man glaubte, Warner sei tot. Da war ein kurzes Machtvakuum. Niemand wusste, was zu tun war. Wessen Befehle befolgt werden sollten. Aber dann stellte sich raus, dass er doch nicht tot war, nur recht übel verletzt. Trug den Arm in einer Schlinge«, fügt Kenji hinzu.
    Adam spricht als Erster. »Wie sicher sind wir hier?«
    Kenji lacht. »Absolut sicher. Ich weiß nicht mal, wieso die überhaupt in unsere Nähe geraten sind. Aber unseren genauen Standort werden die niemals finden. Und selbst wenn, könnten sie sich keinen Zugang verschaffen. Unsere Sicherheitssysteme sind quasi nicht zu knacken. Außerdem haben wir überall Kameras. Wir wissen schon, was die machen, bevor sie es überhaupt geplant haben.
    Aber das spielt auch keine Rolle«, fährt er fort. »Weil sie den Kampf suchen und wir auch. Wir fürchten uns nicht vor einem Angriff. Außerdem haben sie keine Ahnung, wozu wir fähig sind. Wir bereiten uns seit Ewigkeiten darauf vor.«
    »Hast du –« Ich verstumme. Laufe rot an. »Kannst du – ich meine, hast du auch … eine besondere Gabe?«
    Kenji lächelt. Und verschwindet.
    Spurlos.
    Ich springe auf. Versuche die Stelle zu berühren, an der er stand.
    Er taucht wieder auf und weicht mir aus. » HEY – Vorsicht – ich bin unsichtbar, aber spüren tu ich trotzdem alles –«
    »Oh!« Ich fahre zurück. »Tut mir leid –«
    »Du kannst dich unsichtbar machen?« Adam wirkt eher gereizt als beeindruckt.
    »Das haut dich um, was?«
    Adam kneift die Augen zusammen. »Wie lange spionierst du mir schon nach?«
    »So lange, wie es nötig war.« Kenji grinst schelmisch.
    »Bist du also physisch … gar nicht real?«, frage ich.
    »Puh, nun wirst du aber wissenschaftlich.« Kenji verschränkt die Arme und lehnt sich an die Wand.
    »Ich meine, kannst du auch … durch Wände gehen oder so was?«
    Er schnaubt. »Nee, ich bin ja kein Geist. Ich kann nur … mit meiner Umgebung verschmelzen. Das ist wohl die beste Beschreibung. Mich dem Hintergrund anpassen. Ich habe lange gebraucht, um dahinterzukommen.«
    »Wow.«
    »Ich bin Adam immer nach Hause gefolgt. Deshalb wusste ich, wo er wohnte. Und so konnte ich auch fliehen – die konnten mich nicht sehen. Geschossen haben sie leider trotzdem«, fügt er erbost hinzu, »aber wenigstens bin ich nicht gestorben.«
    »Warte, aber wieso bist du Adam nach Hause gefolgt? Ich dachte, du hättest mich gesucht?«, frage ich.
    »Ja – na ja, ich hab mich zur Armee gemeldet, nachdem wir von Warners großem Projekt Wind gekriegt hatten.« Er weist mit dem Kopf auf mich. »Wir hatten selbst schon versucht, dich zu finden, aber Warner hatte mehr Kontakte und besseren Zugang zu Informationen – wir taten uns schwer, dich aufzuspüren. Castle meinte, es sei besser, einen Spitzel einzuschleusen, um hinter Warners wahnwitzige Pläne zu kommen. Als ich hörte, dass Adam bei diesem Projekt die Hauptperson war und dass er dich schon von früher kannte, gab ich diese Info an Castle weiter. Er sagte mir, ich solle mich auch vor Adam in Acht nehmen – für den Fall, dass er genauso irr wäre wie Warner. Wir sollten sichergehen, dass er für dich und unsere Pläne keine Bedrohung darstellte. Aber ich hatte natürlich keinen blassen Schimmer, dass ihr zusammen abhauen wolltet. Hat mich kalt erwischt.«
    Wir verfallen eine Weile in Schweigen.
    »Also, was hast du alles über mich herausgefunden?«, fragt Adam dann.
    »Soso.« Kenji legt den Kopf schief. »Ist Mr Adam Kent plötzlich ein bisschen nervös?«
    »Sei kein Arsch.«
    »Hast du was zu verbergen?«
    »Ja. Meine Pistole – «
    »Hey!« Kenji klatscht in die Hände. »Kommen wir dann jetzt mal in die Gänge, oder wie?«
    »Ich brauche eine Hose.«
    Kenji verzieht genervt das Gesicht. »Nun komm schon, Kent. Erzähl mir keinen Scheiß.«
    »Im Ernst, Mann. Wenn du mich nicht nackt sehen willst, musst du dir was einfallen lassen.«
    Kenji wirft Adam einen erbosten Blick zu. Murmelt, er sei ja wohl kein Kleiderverleih, und stapft davon. Die Tür fällt hinter ihm zu.
    »Ich bin gar nicht nackt«, sagt Adam.
    »Oh.« Ich schaue ihn verblüfft an.
    Adam grinst breit und streicht mir über die Wange. »Ich wollte nur, dass er uns eine Weile alleine lässt.«
    Mir wird heiß, und ich weiß nicht, was ich sagen soll. »Ich bin so froh, dass es dir gut
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