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Ich brauche dein Lachen

Ich brauche dein Lachen

Titel: Ich brauche dein Lachen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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ihren Verdacht zu verbergen, dass Holly nur auf eine bessere Unterkunft aus sei. „Wenn Sie nicht in Ihr möbliertes Zimmer zurückkehren, das wir Ihnen zugeteilt haben, wird man annehmen, Sie hätten sich absichtlich in diese Situation gebracht. Also überlegen Sie es sich gut, bevor Sie einen Fehler machen, schließlich müssen Sie auch an Ihr Kind denken. Ich werde Ihren Sozialarbeiter informieren, dass Sie in Schwierigkeiten stecken …“
    „Nein … bitte tun Sie das nicht“, hatte Holly sie angefleht, in panischer Angst vor den Folgen, die ein solches Gespräch für Timmie möglicherweise hätte. Man könnte ihr das Baby wegnehmen und der Fürsorge übergeben. Der letzte Sozialarbeiter, mit dem sie gesprochen hatte, war anfangs ganz verständnisvoll gewesen, hatte aber die Geduld verloren, als Holly sich beharrlich weigerte, den Namen des Kindsvaters zu nennen. Doch Jeff hatte gesagt, sollte sie es wagen, irgendjemand zu erzählen, dass er Timmies Vater war, würde sie bald bedauern, jemals geboren zu sein …
    Nun ja, das bedauerte sie jetzt schon, wie sie sich kläglich eingestand. Sie hatte ihre Eltern, die sie liebten, todunglücklich gemacht, indem sie ein uneheliches Kind zur Welt brachte. Als sie ihrem Vater die Schwangerschaft endlich eingestanden hatte, hatte er geweint. Niemals in ihrem ganzen Leben würde sie den Anblick ihres weinenden Vaters vergessen … oder ihre eigenen Schuld- und bitteren Schamgefühle.
    Bei dieser schmerzlichen Erinnerung traten ihr Tränen in die Augen, und gedankenverloren, wie sie war, bemerkte sie nicht, dass sie sich einer Kreuzung näherte. Den leeren Blick immer geradeaus gerichtet und gewohnt an den lauten Verkehrslärm auf der Hauptstraße, den sie nur noch als Geräuschkulisse wahrnahm, bemerkte sie auch nicht die Lichter eines Autos, das von rechts auf sie zukam.
    Als die Vorderräder des Buggys plötzlich über die steile Bordkante des Gehwegs auf die Straße hinunterrumpelten, schreckte sie zusammen, das überladene Gefährt ruckelte und geriet aus dem Gleichgewicht. Sie war gerade verzweifelt damit beschäftigt, es wieder aufzurichten, da hörte sie die Reifen eines scharf abbremsenden Autos quietschen, und ihr wurde schlagartig bewusst, in welcher Gefahr sie und Timmie sich befanden. In dem Sekundenbruchteil, der ihr noch blieb, schob sie Timmies Buggy mit aller Kraft weit von sich, in der verzweifelten Hoffnung, ihn damit aus der Fahrspur und in Sicherheit zu bringen. Der Schreck saß ihr tief in den Gliedern, und sie versuchte, wieder auf den Gehweg zu kommen. Dabei stieß sie mit den Fersen gegen den Randstein und verlor den Halt. Sie fiel rückwärts, spürte einen heftigen Schmerz im Hinterkopf, alles um sie her wurde schwarz, und dann wusste sie nichts mehr.
    Rio Lombardi sprang aus der Limousine. „Haben wir sie angefahren?“, fragte er.
    „Nein!“ Ezio, der sich, wenn nötig, mit Lichtgeschwindigkeit bewegte, holte bereits den Buggy von der anderen Straßenseite und zog ihn herüber an einen sicheren Ort.
    „Ich habe sie nicht angefahren … ich habe sie gesehen. Und ich hatte bereits die Geschwindigkeit gedrosselt. Aber sie ist auf die Straße gelaufen, ohne zu schauen, und hingefallen!“, rief Rios Chauffeur über den oberen Rahmen der Fahrertür hinweg. Entsetzt blickte er auf die reglose Gestalt, die im Strahl des Scheinwerferlichts lag.
    „Ruf einen Krankenwagen … von der Privatklinik. Die sind schneller“, gab Rio unwirsch Anweisung.
    Er kauerte sich nieder auf den Asphalt und hob das kraftlose Armgelenk, um einen Puls zu fühlen. Als er ihn spürte, atmete er erleichtert auf. Ihre Haut fühlte sich zwar erschreckend kalt an, aber sie lebte. „Sie ist nicht tot …“ Er sprang auf die Füße, zog sein Jackett aus und beugte sich hinunter, um sie sorgfältig damit zu bedecken. Dabei betrachtete er zum ersten Mal das Gesicht dieses unschuldigen Opfers. „ Dio mio … sie ist fast noch ein Kind!“
    Ein sehr hübsches noch dazu, wie Rio sich eingestehen musste. Er sah die feinen Züge und die braune Lockenmähne, die ihr schmales Gesicht umrahmte, sah ihre Blässe. „Was macht sie um diese Zeit mit einem Baby hier draußen? Hast du gesehen, was sie für das Kind getan hat? Sie war bereit, ihr eigenes Leben zu opfern, um seines zu retten …“
    „Wahrscheinlich ist sie die Mutter, Boss“, vermutete Ezio und ließ das Handy sinken, nachdem er den Rettungswagen dringend angefordert hatte. „Es ist deprimierend, aber heutzutage
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