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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse
Autoren: Thomas A. Harris
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Nutzen anderer Menschen anzuwenden. Im zweiten Stadium, das man die Periode der illusionären Nichtignoranz nennen könnte, kam es zu der verwirrenden Entdeckung, dass ich zwar einerseits wohl wusste, dass ich das Geheimnis nicht kannte, andererseits aber plötzlich feststellte, wie die Menschen von mir glaubten, ich kenne das Geheimnis oder sei ihm dichter auf den Fersen als sie … Keine meiner Forschungen brachte etwas Brauchbares hervor, trotz aller Anstrengungen konnte ich keinerlei Geheimnisse entschleiern, und doch mochte ich mir immer noch einreden: ‹Wir hatten nicht genügend Fälle›, oder: ‹Wir müssen die Methodik vervollkommnen.› Und es gab noch viele andere Erklärungen, die Sie sicher kennen. Man kann den Augenblick schmerzlicher Erkenntnis hinausschieben, aber allmählich kommt die unselige Wahrheit doch ans Licht: viele Menschen hören einem zwar immer noch aufmerksam zu – schließlich hat man Patienten und Studenten und geht in Elternversammlungen, und alle erwarten von einem des Rätsels Lösung –, man selber aber kann sich immer schwächer gegen den nagenden Verdacht wehren, dass man vielleicht, vielleicht überhaupt keine Ahnung hat, wovon man eigentlich redet.»
    Nach diesem seltenen und enthüllenden Eingeständnis von Zweifeln, die nur wenige Psychotherapeuten zugeben würden, obwohl viele von ihnen geplagt werden, beschreibt Leary des Längeren die verschiedenen Forschungen über Testmethoden, Katalogisierung und Systematisierung, die er mit seiner Arbeitsgruppe unternommen hatte. Dabei war er auf die Probleme gestoßen, die sich daraus ergaben, dass weder eine allgemeingültige Terminologie existierte noch eine einheitliche Systematik von Beobachtungskategorien.
    «Welche natürlichen Ereignisse können wir auf eine gültige Formel bringen, die dann berechenbar wird? Statt das natürliche freie Verhalten zu untersuchen, habe ich mit der Entwicklung standardisierter Sprachen für die Analyse jeder natürlichen Transaktion experimentiert. Von all den poetischen Vorstellungen, klangvollen Ausdrücken und lyrischen Wendungen, die wir in der Psychotherapie benutzen, sind Worte wie ‹Fortschritt›, ‹Hilfe› und ‹Besserung› die unbestimmtesten. Wir arbeiten mit zu wenig Information über uns und den anderen. Ich habe keine Theorie über neue Variablen in der Psychologie, ich will keine neuen Begriffe oder gar eine neue Sprache der Psychologie einführen. Ich versuche nur neue Methoden zu entwickeln, mit denen man Menschen gewissermaßen wieder einfüttern kann, was sie tun und was sie damit signalisieren. Die erregendste Sache der Welt ist für mich im Moment, hinter die Diskrepanzen zwischen den Menschen zu kommen, die an derselben Interaktion beteiligt sind. Denn sobald einem das gelingt, steht man vor der Frage: ‹Wie kommt das?›»
    Die Transaktions-Analytiker behaupten, einige dieser Gesetzmäßigkeiten entdeckt zu haben. Wir behaupten, eine neue Sprache der Psychologie gefunden zu haben, die Leary so schmerzlich vermisste, und wir behaupten, dem Geheimnis des menschlichen Verhaltens sehr viel näher gekommen zu sein als je zuvor. In diesem Kapitel habe ich einige der Voraussetzungen erläutert, die für viele Menschen in meinen Behandlungsgruppen von Nutzen gewesen sind. In diesen Gruppen wird die Transaktions-Analyse angewandt als Instrument zum Verständnis der Ausgangsbasis von Verhalten und Gefühlen. Ein Instrument kann oft wirkungsvoller gehandhabt werden, wenn wir eine Vorstellung davon haben, wie es entwickelt wurde und wie es sich von anderen unterscheidet. Leitet es sich aus unanfechtbaren Erfahrungstatsachen ab, oder handelt es sich nur um noch irgendeine Theorie? Wurde Bernes Buch
‹Spiele der Erwachsenen›
aus modischen Gründen ein Bestseller, oder bietet es dem Leser verständliche und verlässliche Auskünfte über sein persönliches Wesen, dessen Vergangenheit durchschimmert durch die «Spiele», in denen er jetzt befangen ist? Im nächsten Kapitel beginnen wir mit der Erklärung dieses Instruments, indem wir die Begriffe «Eltern», «Erwachsener» und «Kind» definieren. Diese drei Wörter haben hier eine spezifische und umfassende Bedeutung, die sich vom üblichen Sprachgebrauch unterscheidet. Der Leser wird entdecken, dass «Eltern» nicht dasselbe ist wie Mutter oder Vater, dass «Erwachsener» etwas ganz anderes bedeutet als eine volljährige Person und «Kind» etwas anderes als ein kleiner Mensch. (Um Missverständnissen vorzubeugen, werden
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