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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so
Autoren: Barbara Ruetting
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mich bei der Bäckerinnung, was ich gegen diesen Missbrauch unternehmen könne. Man riet mir, einen Bäcker zu suchen, der bereit wäre, mein Brot in Lizenz zu backen. Gesagt, getan – ich fand diesen Bäcker und seither wird es in vielen Bäckereien gebacken, genau nach meinem Rezept und von mir immer wieder kontrolliert. Noch über 30 Jahre später ist mein Brot sozusagen »in aller Munde«. Ich habe keine Zeit mehr, selbst zu backen, kann es aber in vielen Bioläden kaufen.
    Es hat schon einer erklecklichen Anzahl von Mitmenschen zu einer guten Verdauung und damit mehr Lebensqualität verholfen. Ich habe mindestens zwei Generationen auf dem Gewissen. Heute erwachsene Männer berichten, sie seien als Kind – damals nicht immer unbedingt zu ihrem Vergnügen, aber rückblickend doch zu ihrem Wohl – von ihren Müttern mit Frischkornbrei und dem Barbara-Rütting-Brot traktiert worden.
    Mache ich heute Kontrollbesuche, höre ich in der Backstube Rufe wie: 50 Rütting-Laibe im Karton – 100 Rütting-Laibe im Karton …
    Hier ist das Rezept:
    Roggenvollkornbrot mit Gewürzen
     
    1 kg Roggen, grob gemahlen
2 EL Fenchel
    1 kg Roggen, fein gemahlen
2 EL Leinsamen
    300 g Sauerteig
2 EL Kümmel
    1 l lauwarmes Wasser
2 EL Koriander (von allem die ganzen Körner!)
    1 EL Vollmeersalz
     
    Mehl/Schrot in eine große Schüssel geben, in die Mitte den Sauerteig. Diesen mit 1 / 3 von 1l lauwarmem Wasser und 1 / 3 des Mehl-Schrot-Gemisches verrühren, an warmem Ort (möglichst bei 30 °C) gehen lassen. Nach einigen Stunden das 2. Drittel Wasser zugeben, mit dem 2. Drittel des Mehl-Schrot-Gemisches verrühren, wieder warm stellen. Wieder nach einigen Stunden das restliche Wasser zugeben, mit dem restlichen Mehl-Schrot-Gemisch verrühren bzw. verkneten, noch mal warm stellen und (am besten über Nacht) mit einem feuchten Tuch bedeckt gehen lassen.
    Am nächsten Morgen riecht der Teig angenehm säuerlich. 1 Portion (ca. 300 g) Sauerteig vom Teig abnehmen und für das nächste Backen einfrieren. Salz und Gewürze zugeben, eventuell noch etwas Wasser, und gründlich kneten, bis sich ein glänzender Kloß bildet. Sie können nun den Kloß, wenn Sie wollen, teilen und 2 Brote aus der Menge formen. Brot auf einem gefetteten Blech 2 Stunden gehen lassen. Mit einem Messer kreuzweise einschneiden. Dann bei 200°C backen – 1 großes Brot 1 1 / 2 Stunden, 2 kleine Brote 1 Stunde. Wenn Sie mit dem Knöchel gegen die Brote klopfen, muss es hohl klingen, dann sind sie fertig.
    Vor Kurzem umkreiste mich ein Junge neugierig mit dem Fahrrad.
    Triumphierend brach es schließlich aus ihm heraus: Ich kenn dich! Du bist die Frau Barbara Rütting Brot! Und meine Mama hat ein Kochbuch, da ist ein Foto von dir drauf!
    Sogar einen Limerick gibt es zum Brot, allerdings zu einem Hefebrot.
    In den »Goldenen Fünfzigerjahren«, als wir die Filme mit den leidenschaftlichen Frauenrollen drehten, war ich in Cork, Irland, zu einem Filmfestival eingeladen.
    Die Iren sind die entzückendsten Gastgeber, die man sich vorstellen kann. Es wurde viel gelacht und geredet und gesungen und ungeheuer viel Whisky konsumiert – abends in den Pubs, aber auch morgens in den Pubs und auch abends und morgens außerhalb der Pubs. Ob es am Whisky lag oder am irischen Nebel – sie waren alle Poeten in dem kleinen Ort, ob Bürgermeister oder Briefträger oder Priester.
    Pater James, mit einem Kopf wie Bernard Shaw, neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit auch passionierter Limerickforscher und als solcher sogar bei Aristophanes fündig geworden, hat mir einen herrlichen Limerick zugeeignet, in dem es doch tatsächlich um Teig und um Hefe geht:
    These rhymes were designed by a priest
    to affect your religion like yeast.
    If they help it to grow
    like the yeast in the dough
    there’ll be one better Christian at least.
Butter oder Margarine – was ist gesünder?
    Gesünder ist natürlich das Naturprodukt Butter!
    In der Butter wurden bisher über 76 Fettsäuren identifiziert, mehr als in irgendeinem anderen Fett (Professor Schweigert in seiner wissenschaftlichen Studie »Butter oder Margarine«).
    Wie Sahne enthält Butter kaum Eiweiß und wird daher auch von Menschen vertragen, die aus gesundheitlichen Gründen tierisches Eiweiß meiden müssen.
    Schlagen Sie Sahne, haben Sie irgendwann Butter – Öl können Sie noch so lange schlagen, es wird nie Margarine draus. Margarine ist also ein Kunstprodukt!
    Wie aber und warum kam es überhaupt zu ihrer Entstehung?
    Kaiser Napoleon
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