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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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von dem altgriechischen »Kynos« ab, und dieses Wort bedeutet Hund. Wahrhaft zynisch im doppelten Sinne dieses Wortes waren Leben und der Tod der russischen Hündin Laika im Dienste der Wissenschaft.
»All«-Machtsphantasien
    »Das ist ein kleiner Schritt für Menschen, aber ein großer für die Menschheit.« Diesen Satz sagte der Astronaut Neil Armstrong 1969, als er als erster Mensch den Mond betrat. Noch heute gehören seine Worte zu den berühmtesten der Menschheitsgeschichte.
    Aber sind sie auch wahr? Hat sich das Schicksal der Menschheit durch die erste Mondlandung wirklich verändert? Oder hätte man mit den 120 Milliarden Dollar, die allein diese Mission gekostet hat, die Geschicke der Menschheit auch nachhaltiger verändern können?
    Heute denken viele so, aber in der Zeit des Kalten Krieges sah man das anders. Damals tobte eine gewaltige Propagandaschlacht zwischen den USA und der Sowjetunion, und es ging in Forschung und Technik, speziell in der Raumfahrt, vor allem um Superlative. Jede der beiden Nationen wollte die erste sein, die den Weltraum eroberte und damit den Beweis antrat, dass Menschen alles können.
Der Sputnik-Schock
    Als die Sowjetunion am 4.   Oktober 1957 um genau 19.28 Uhr den ersten künstlichen Erdsatelliten mit dem Namen Sputnik 1 ins All schoss, löste dies in den USA einen Schock aus, der seitdem nach diesem Satelliten benannt ist. Bis zu diesem Sputnik-Schock waren die US-Amerikaner der Ansicht gewesen, zur technologisch fortschrittlichsten Nation der Welt zu gehören, während sie die Sowjetunion für ein rückständiges Volk von Bauern hielten. Und nun hatten die Russen plötzlich ausgerechnet im Weltraum die Nase vorn. Das weckte die schlimmsten Befürchtungen, wozu russische Raketen auch militärisch in der Lage sein könnten, und löste überall im Westen große Panik aus.
    Was für ein Triumph für die russische Regierung! Um den propagandistischen Effekt noch zu verstärken und die Überlegenheit des Kommunismus über den Kapitalismus zu beweisen, planten russische Weltraumexperten nun rasch den nächsten Coup. Bereits einen Monat später sollte in einer russischen Rakete das erste Lebewesen ins All starten.
    Schnelligkeit war bei dieser Mission wichtiger als wissenschaftlicher Erfolg, und so wurde in großer Eile ein einfacher Satellit konstruiert, der schon damals nicht auf dem Stand der Technik war. Aber darum ging es in diesem Moment nicht, wichtig waren Schlagzeilen und Rekorde.
Stressresistente Tiere
    Schon lange stand auf russischer Seite fest, welche Spezies als erstes Lebewesen in die Erdumlaufbahn gelangen sollte: Die Gattung Canis lupus familiaris, ein Haushund. Ratten und Mäuse waren zu klein, man konnte an ihren Körpern unmöglich all die Sensoren anbringen, die für die Überwachung der Körperfunktionen notwendig waren. Kaninchen hatten einen zu schnellen Herzschlag, bei ihnen konnte man starken Stress von schwachem mit den Pulsmessgeräten kaum unterscheiden. Und die Affen, mit denen die US-Amerikaner damals experimentierten, waren empfindlich und schwer zu trainieren.
    Seit den Experimenten von Iwan Pawlow wusste man in der Sowjetunion, wie viel Stress und Leid Hunde gutmütig ertragen konnten und wie lernfähig sie waren, und so bildeten die Russen gezielt Hunde für ihre Weltraumexperimente aus.

Gute Mädchen fliegen in den Himmel …
    Der optimale Weltraumhund musste klein sein, damit er in der Raketen-Kapsel wenig Platz beanspruchte. Er sollte ein helles Fell haben, um von Kameras auch bei schlechter Beleuchtung wahrgenommen zu werden. Er sollte jung, gesund und belastbar sein, und diese Eigenschaften fand man zuverlässig bei Straßenhunden, die seit ihrer Welpenzeit extreme Bedingungen im Freien überlebt hatten. Der Hund für dieses Experiment sollte außerdem hübsch sein, um auf Pressefotos gut auszusehen, und »er« sollte kein Rüde, sondern eine Hündin sein, denn die Vorrichtungen an der Kluft der Weltraumhunde, die für das Auffangen von Fäkalien vorgesehen waren, eigneten sich nur für den Einsatz bei weiblichen Hunden.
    Laika, eine Mischung aus Terrier und Husky, war eine zweijährige Streunerin mit wachen Augen, großen spitzen Ohren, dunklem Kopf und einer schmalen Blesse auf der Nase. Als man sie auf Moskaus Straßen einfing, wog sie ungefähr sechs Kilo und war so gesund, wie ein Hund nur sein kann. Sie war zutraulich, gelehrig, ausgeglichen und überaus freundlich. Und auch unter extremsten Belastungen blieb die zierliche Hündin
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