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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula
Autoren: Jason Dark
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eine gewisse Gier entgegen. Die Gier nach meinem Blut.
    Ich dachte an meine Bolzenpistole. Weder Reva noch Mallmann wußten, daß ich sie bei mir trug. Sie steckte allerdings so ungünstig in Höhe meines Rückens, daß ich nicht an sie herankam, ohne daß der Blutsauger etwas davon bemerkt hätte.
    Möglicherweise ergab sich irgendwann eine günstigere Gelegenheit. Zunächst aber kehrte Reva zurück.
    Die Anführerin der Aktion D meldete, daß draußen alles in Ordnung war.
    »Dann ist er allein gekommen?« fragte Mallmann.
    »Sieht so aus!«
    Dracula II konnte sich ein Lachen nicht verbeißen. »Das ist wunderbar«, erklärte er, »aber es ist auch typisch für ihn. Ich kenne Sinclair lange genug. Auf irgendeine Art und Weise ist er immer eingebildet. Er glaubt, es allein schaffen zu können. Das hat bis gestern geklappt. Heute ist alles anders geworden. Halt ihn in Schach, Reva! Wenn er sich bewegt, wirst du schießen — in den Kopf! Verstanden?«
    »Mach ich!«
    Mallmann wandte sich ab. Der Druck seines Schuhs löste sich von meinem Handgelenk.
    Dennoch hatte ich das Gefühl, als würde er ihn weiterhin dagegenpressen.
    Ich hoffte nur, daß nichts gebrochen war, bewegte die Hand, die Schmerzen verschlimmerten sich glücklicherweise nicht. Reva stand neben mir. Mit beiden Händen meine Beretta haltend, deren Mündung schräg auf mich zielte. Die Kugel würde entweder die Brust oder meinen Kopf treffen, so genau war das nicht zu erkennen. Was Mallmann tat, wußte ich nicht, dafür bewegte sich eine andere Person.
    Es war Eve Hunter, die sich an uns vorbeischob und auf den Ausgang zuschritt, was Reva weniger gefiel.
    »Wo willst du hin?«
    »Ich will raus, ich will Blut!«
    »Das wollen wir alle! Warte noch!«
    Sie schüttelte den Kopf. Mallmann stand bei ihr. »Laß sie, Reva. Es wird die Nacht des Schreckens. In fünf Minuten ist Sinclair vernichtet, dann gibt es kaum noch ein Hindernis. Den Chinesen knöpfen wir uns auch noch vor.«
    »Gut, wie du meinst!«
    Eve ging. Noch immer hatte sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Als sie die Tür fast erreicht hatte, fiel sie vor und gegen das Metall. Nur schwerlich fanden ihre Hände die Klinke. Sehr langsam drückte sie den Hebel nach unten.
    Für einen Moment strömte frische Luft in den Bunker und spielte mit dem Feuer der Fackel, so daß die Flammen anfingen zu tanzen und sich gefährlich nahe an Revas Gesicht heranbewegten, ohne allerdings ihre Haare zu erfassen.
    Vampire fürchteten sich nicht nur vor geweihtem Silber, Knoblauch oder Eichenpflöcken, auch Feuer war für sie absolut tödlich. Die Flammen brannten sich nur zu gern in ihre trockenen Körper hinein. Mallmann kehrte zurück.
    Meine Augen weiteten sich, als ich erkannte, daß er Handschuhe über seine Hände gestreift hatte.
    Den Grund erfuhr ich Sekunden später, denn er hielt außerdem Mareks Eichenpflock in der Rechten.
    Er schaute ihn an, ich ebenfalls aus meiner liegenden Stellung heraus. Hinter dem Ende des Pflocks ›schwamm‹ sein Gesicht als bösartige Fratze.
    »Weißt du nun, John, weshalb ich den Pflock für mich haben wollte?«
    Ich mußte erst schlucken, bevor ich die Antwort gab. »Ich… ich kann es mir denken.«
    »Ein Vampir, der pfählt, der selbst pfählt. So etwas hat es noch nie gegeben. Aber ich bin Dracula zwei. Ich werde damit anfangen, denn er Pflock ist für dich, Sinclair. Du hast viele Vampire vernichtet. Jetzt erfolgt die Abrechnung. Ich werde dich pfählen, auch wenn du keiner von uns bist. Du sollst als Mensch und bei lebendigem Leibe spüren, wie es ist, den Pflock in den Körper gerammt zu bekommen. Danach werde ich dir das Zeichen auf die Stirn drücken, das rote D. Mein Zeichen, ein Beweis dessen, daß Dracula wieder auferstanden ist. Hast du gehört, Geisterjäger? Du bekommst das D ebenfalls auf die Stirn.«
    »Klar, ich…«
    Er schüttelte den Kopf, weil er mich nicht weitersprechen lassen wollte. Dann beugte er sich vor.
    Um sicherzugehen und um sich selbst die nötige Sicherheit zu geben, hielt er den Eichenpflock mit beiden Händen fest. Die Handschuhe schützten ihn gut genug. Er brauchte vor dem für ihn vernichtenden Eichenbolzen keine Furcht zu haben.
    Er senkte seine Arme, und auch der Pflock näherte sich meinem Körper. Die Spitze zielte genau auf mein Herz, das in diesen schrecklichen Momenten schneller schlug als gewöhnlich.
    Eigentlich war es für mich noch immer unfaßbar. Ein Freund, mit dem ich oft durch Dick und Dünn gegangen war, stand
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