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Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids

Titel: Huckleberry Finn - Walbreckers Klassiker fuer Kids
Autoren: Dirk Walbrecker
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Leute gekommen. Jim haben reden hören von schlimmen Unfall auf Huck und Blut und wahrscheinlich tot. Alle Leute sein in Fähre gestiegen, damit toten Huck Finn suchen, Jim haben Gelegenheit genutzt und in Fluss gesprungen, als tiefe Nacht war. Dann bis großes Floß mit Laterne und Männern geschwommen. Sein gefahren an Insel vorbei. Da Jim haben Floß losgelassen und schwimmen mit Pfeife und Tabakstück und Zündhölzer in Mütze an Ufer. Und dann hier sein und verstecken, bis Huck Finn auftauchen.“
    Ich konnte nur staunen. Ich fragte Jim, wovon er bisher gelebt hatte.
    â€žVon Erdbeeren und so'n Zeug“, bekam ich zur Antwort und wusste, was es als erstes zu tun galt: einen fetten Wels fangen, ihn über dem Feuer brutzeln und mit Jim bis auf die Gräten verputzen.
    Was soll ich sagen? Von heute auf morgen hatte sich mein Leben verändert. Mit einem Mal hatte ich einen Menschen, der Tag und Nacht mit mir verbrachte.
    Jim begleitete mich zum Fischen, Jim ging mit mir zum Jagen, und Jim erzählte mir von früh bis spät verrückte Sachen von Vorahnungen, von Vorzeichen und von Wundern:
    â€žDu dürfen Sachen nie zählen, die am Mittag kochen – sonst Unglück kommen!“
    â€žWenn Hühner und andere Vögel nur kurze Stücke fliegen, dann bald Regen kommen.“
    â€žWenn du haben viel Haar an Arm und Brust, du sehr reich werden.“
    Und dann zeigte mir der Nigger seine Haare, erzählte mir von seinen vergeblichen Versuchen, ein reicher Mann zu werden, und verkündete am Schluss: „Ich jetzt trotzdem schon reich. Ich achthundert Dollars wert.“
    Auch wenn ich in manchen Dingen anderer Ansicht war – ich kann nur sagen: Jim und ich verstanden uns prächtig, und zu zweit wurde das Leben noch abenteuerlicher.
    Als erstes unternahmen wir eine tolle Entdeckungstour quer über die Insel. Mit großer Mühe kamen wir bis zur höchsten Stelle. Wir krochen kreuz und quer durch die Büsche und kletterten die Hänge rauf und runter.
    Da plötzlich standen wir vor dem Eingang zu einer Höhle!
    â€žWunderbares Entdeckung!“ erklärte mir der Nigger. „Wenn Boot gutes Versteck haben und Vorräte hier in Höhle sein, alles gut geschützt und niemand mehr Huck und Jim finden.“
    Jim schien wirklich Vorahnungen zu haben. Kaum nämlich hatten wir das ganze Zeug in unsere neue Unterkunft geschafft, begann es zu regnen. Es regnete, als wäre der Teufel persönlich am Werk. Dann fing es an zu stürmen, dass sich die Bäume bis zum Boden bogen. Und zu guter Letzt krachten Donner vom Himmel, wie wenn man leere Fässer eine lange Treppe runterrollt.
    Tatsächlich goss es von morgens bis abends und hörte überhaupt nicht mehr auf. Der Fluss stieg immer höher, und nach zwölf Tagen war fast die ganze Insel überschwemmt. Wir konnten kreuz und quer zwischen den Bäumen herumrudern und sahen, wie sich Schlangen, Kaninchen, Schildkröten und andere Tiere auf höheres Geäst gerettet hatten. Dann, eines Nachts, machten wir einen Riesenfang: Wir erwischten ein vorbeischwimmendes Holzfloß und kurz darauf gleich ein ganzes Holzhaus. Aber erst in der Morgendämmerung sahen wir, was uns da in die Finger geraten war: Wir guckten zum Fenster rein und sahen ein Bett, einen Tisch, zwei alte Stühle und jede Menge Kuddelmuddel und Krimskrams. „Da liegen ein Mann und schlafen!“ rief Jim plötzlich.
    Doch so laut wir auch riefen – der Alte rührte sich nicht.
    â€žDer Mann nix schlafen, der Mann tot sein“, stellte Jim nüchtern fest.
    Uns grauste. Sollten wir lieber schnellstens abhauen? „Komm rein, Huck! Aber du nix gucken auf sein Gesicht!“ Jim war kurzerhand hineingeklettert und hatte den Toten untersucht. Er war mit einem Schuss in den Rücken erledigt worden und schien schon einige Tage dort zu liegen. Jim warf ein paar alte Lumpen über ihn, und dann inspizierten wir das Innere des Bootshauses. Da lagen Haufen von alten schmierigen Karten, leere Whiskyflaschen, Masken aus schwarzem Tuch, Frauenunterwäsche und alle möglichen anderen Klamotten, ein Sonnenhut, eine Babyflasche mit Schnuller, vergammelte, mit Fell überzogene Koffer und vieles, vieles mehr herum. Es sah so aus, als hätte jemand in größter Eile das Hausboot verlassen müssen und dabei das meiste zurückgelassen. Wie auch immer – auch wir bedienten uns jetzt
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