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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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aus, dass ich eine sentimentale Zuneigung für den Namen oder für das Gebäude hege«, sagte er in Beantwortung ihrer ungestellten Fragen. »Ich werde Euch mit ausreichenden Mitteln versehen, dass Ihr es zehn Mal kaufen könnt. Ich hoffe, dass Ihr nicht so viel ausgeben müsst, doch ganz gleich, was es kostet, Ihr werdet Hotel Transylvania für mich erwerben. Habt Ihr das verstanden?«
    »Das haben wir, Prinz Ragoczy.«
    Pesche und Oulen, die Zauberer, die Le Grâce aus dem Raum geführt hatten, kehrten zurück und setzten sich bescheiden an das untere Ende des Tisches.
    »Das kleine Buch von l'Abbé Prevost hat Hotel Transylvania einen unangenehmen Ruf verschafft«, sagte Saint-Germain versonnen. »Diesen Ruf besaß es noch nicht, als ... mein Vater ... sich dort aufhielt. Wohlan«, fügte er sodann scharf hinzu und sah vom Feuer auf, »Ihr sollt Hotel Transylvania kaufen, ohne auch nur ein einziges Mal meinen Namen ins Spiel zu bringen. Ihr könnt sagen, dass Ihr in fremdem Auftrag handelt, oder dass Ihr das Hotel für Euch selbst erwerbt. Doch zu keiner Zeit sollt Ihr meinen Namen auch nur erwähnen. Wenn ich gewollt hätte, dass es bekannt wird, dass das Hotel mir gehört, hätte ich jeden beliebigen Anwalt damit beauftragen können, und binnen einer Stunde hätte die Polizei von der Transaktion Kenntnis erlangt. Eure Verschwiegenheit ist doch wohl absolut?«
    »Das ist sie, Hoheit.«
    »Gut.« Er wandte sich dem Zauberer zu, der einst ein Majordomus gewesen war.
    »Wie heißt Ihr?«
    »Cielbleu«, gab der Angesprochene sofort zur Antwort. »Henri-Louis Cielbleu.«
    »Bezaubernd. Ein  Vertrauen  erweckender Name. Ihr könnt  diesen  oder  auch
    jeden anderen Namen verwenden, wenn Ihr die Verhandlungen mit den gegenwärtigen Eigentümern des Hotel Transylvania führt.«
    »Was werdet Ihr damit machen, sobald es in Eurem Besitz ist?«, fragte Pesche respektvoll, doch Neugier und Habsucht lagen in seinem Blick.
    »Natürlich es wieder der Welt eröffnen. Es ist schon zu lange der arme Verwandte des Hotel de Ville gewesen. Das wird sich ändern.«
    »Hoheit...«, setzte Domingo y Roxas an, »warum wollt Ihr dieses Haus besitzen? Kommt es daher, weil Ihr selbst Transsilvanier seid?«
    Saint-Germains zwingender Blick schien in unbestimmte Ferne gerichtet zu sein, als er sagte: »Ich vermute, es liegt daran, dass Transsilvanien mein Heimatland ist und ich dort einst Prinz des Königshauses war.« Seine Miene hellte sich auf. »Und es ist wahr, ihr Herren, dass die Heimaterde eines Mannes einen gewissen Sog ausübt, ganz gleich, wie lange oder in welcher Entfernung dieser Mann lebt. Nehmt also an, dass es eine Laune von mir ist, und lasst mich ihr frönen. Im Austausch erhaltet Ihr das Geheimnis der Edelsteine. Es ist kein schlechter Handel.«
    Beverly Sattin sah ihn gelassen an. »Wann muss es geschehen sein?«
    »So bald wie möglich, mein lieber Sattin. Ich wünsche Hotel Transylvania zu besitzen, bevor der Oktober verstrichen ist.« Er schob seine Diamanten zu einem Haufen auf dem Tisch zusammen. »Ihr werdet mit denen hier für das Hotel bezahlen. Ich denke, Ihr werdet feststellen, dass ihr Wert ausreicht, um jedweden Preis zu entrichten, den der Besitzer nennen mag. Und sollte die Polizei erfahren, dass ich der wahre Besitzer bin, werde ich Euch als meine Feinde ansehen und dementsprechend mit Euch verfahren.« Er befühlte den Diamanten, den er in die Tischplatte getrieben hatte. »Den hier werdet Ihr herausbohren müssen. Der Wirt soll Euch ein Messer geben.« Er erhob sich und rückte sich in Vorbereitung seines Abgangs den Mantel zurecht. »Ich werde in zehn Tagen zur nämlichen Stunde wieder hier eintreffen. Ihr sagt mir dann, welche Fortschritte Ihr gemacht habt.«
    »Prinz Ragoczy«, fragte Sattin, »was ist mit Le Grâce?«
    Saint-Germain runzelte elegant geschwungene Augenbrauen. »Wie lästig er doch ist.« Er befühlte den Rubin an seinem Hals. »Haltet ihn für die nächste Zeit hier fest. Wechselt Euch bei seiner Bewachung ab. Und stellt sicher, dass Euer Wächter aus Fleisch und Blut und mit einer schweren Keule bewaffnet ist. Es käme ungelegen, sollte ihm die Flucht gelingen.« Wieder musterte er sie und dachte, dass, obgleich sie eine Enttäuschung für ihn waren, er schon Schlimmere gesehen hatte.
    »Dann in zehn Tagen, Hoheit«, sagte Sattin und verneigte sich tief.
    Saint-Germain erwiderte die Verneigung in Maßen, dann trat er mit langen Schritten aus der Schänke ›Zum Roten Wolf‹ in
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