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Hotel der Lust

Hotel der Lust

Titel: Hotel der Lust
Autoren: Kerstin Dirks
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Hotel so gut wie nie zu Gesicht bekam. Herrlich normal. Keine Diva. Keine Möchtegern-Prominente, die sich etwas darauf einbildete, schon einmal auf der Seite eins abgebildet worden zu sein.
    Â»Und wirst du dich weiter um sie kümmern?«, wollte Alexander wissen.
    Juan stand unterdessen längst am Büfett. Nachdem sich die Gäste bedient hatten, war es auch den Mitarbeitern gestattet, sich hier zu verköstigen.
    Â»Wahrscheinlich. Ihre Freundinnen haben mich darum gebeten. Ich glaube, das überlebe ich nicht. So eine prüde Person habe ich hier noch nie getroffen. Ich frage mich wirklich, warum man sich ausgerechnet in unser schönes Lustschloss einbucht, wenn man überhaupt kein Interesse an Lust und Liebe hat.«
    Alexander musterte den Krabbensalat und überlegte, ob er sich etwas davon genehmigen sollte, als ihn die Erkenntnis wie ein Blitz traf. »Sie weiß es gar nicht.«
    Â»Was?«
    Alexander lachte. Natürlich. Das erklärte alles. »Die Kleine weiß überhaupt nicht, was wir hier für ein Schuppen sind.« Kein Wunder, dass sie Juan rausgeworfen hatte.
    Juan hob eine Braue. Dann schien er zu verstehen. »Ach, du meine Güte, das wird ja immer besser.«
    Â»Das ist doch nicht euer Ernst?« Ivy konnte es nicht fassen und lachte. Ihre Freundinnen hatten sie unter dem Vorwand, sich mal etwas zu erholen und die Trennung von Boris zu verarbeiten, zu diesem Urlaub an der Côte d’Azur überredet. Lena hatte ihr in ihrer Großzügigkeit, und weil sie es sich natürlich leisten konnte, eine ordentliche Finanzspritze hinzugegeben. Es sollte ein Urlaub unter Freundinnen werden. Und wie die beiden ihr vom Amour Fou vorgeschwärmt hatten, weil sie selbst schon einige Male dort gewesen waren, da hatte Ivy richtig Lust auf Sonne und Strand bekommen. Noch dazu war der Gedanke, in einem echten Schloss zu nächtigen, sehr verlockend gewesen. Aber dass es hier vor allem um Lust und Liebe ging, das hatten sie ihr geflissentlich verschwiegen.
    Â»Ihr seid mir vielleicht zwei Hühner«, sagte sie und schüttelte amüsiert den Kopf.
    Â»Wieso? Das ist doch genau der richtige Ort, um über eine gescheiterte Beziehung hinwegzukommen. Schau dich um, überall einsame Herzen.« Sie deutete zu den Männern und Frauen um sie herum, die offenbar nur deshalb hierhergekommen waren, um eine neue Liebe zu finden oder sich auf sexuelle Abenteuer einzulassen. »Und falls unter den männlichen Gästen keiner dabei ist, der dir gefällt, gibt es ja auch noch die Animateure, die sich gern um eine alleinstehende junge Frau kümmern«, erklärte Jessica.
    Â»Richtig. So hübsche Kerle findest du bei uns nicht, das musst du doch zugeben.« Lena zwinkerte Ivy zu. »Wir haben uns gedacht, das wäre was für dich, wo du dich endlich mal verwöhnen lassen kannst. Und bei der Gelegenheit beheben wir auch dein kleines Problemchen.«
    Â»Welches Problemchen denn?«, wollte Jessica wissen, und Ivy verschluckte sich fast an dem Stück Brötchen, von dem sie gerade abgebissen hatte.
    Â»Ich hatte dir das im Vertrauen erzählt, Lena.«
    Â»Und ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander.« Jessica schien ernstlich gekränkt, und Ivy fühlte sich noch mehr unter Druck gesetzt.
    Â»Haben wir auch nicht. Boris war nicht nur in seinem Job ein totaler Versager, du verstehst?« Ivy warf Lena einen missbilligenden Blick zu. Sie ertrug es noch immer nicht, wenn ihre Freundin derart schlecht von Boris sprach. Das hatte er nicht verdient.
    Jessica nickte wissend. »Verstehe. Ein Grobmotoriker.«
    Â»Sozusagen.«
    Â»Leute, hört auf. Es war nicht seine Schuld.«
    Â»Dass du ihn immer noch in Schutz nimmst.« Lena setzte sich ihren Strohhut auf. Obwohl es noch nicht mal Mittag war, brannte die Sonne schon so heiß, dass man es nur im Schatten aushielt.
    Â»Er war ein Arsch, okay? Aber dafür, dass es … nicht geklappt hat, kann er nichts.«
    Â»Frauen suchen immer die Schuld zuerst bei sich selbst, aber das ist ein fataler Fehler, Süße«, belehrte Jessica sie.
    Â»In dem Fall nicht.«
    Â»Und was macht dich da so sicher?« Lena lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, als ein junger Kellner in der knappen Amour-Fou -Uniform den Tisch abräumte. Sie starrte ungehörig lange auf seinen Hintern, was der junge Mann nicht mitbekam oder einfach ignorierte.
    Â»Ich hoffe, es
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