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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop
Autoren: Jason Dark
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werde ich das tun, was schon zu Beginn der Zeiten getan worden ist. Ich vertreibe das Böse mit dem Feuer. Damals stieß der Erzengel Michael Luzifer in die Tiefen der Verdammnis. Ich will nicht so vermessen sein und mich mit ihm vergleichen, aber es ist ähnlich, wenn ich die Waffe an mich nehme und sie gegen Luzifers Schattenengel einsetze.«
    Bill sagte zunächst einmal nichts, weil er die Worte erst überdenken musste. Nach einer geraumen Weile fragte er: »Du weißt selbst, welches Risiko du damit eingehst?«
    »Das ist mir bekannt.«
    Der Reporter versuchte, Suko von seinem Plan abzubringen. »Es ist keine Waffe für dich. Sie entstammt einer anderen Welt, du wirst sie nicht führen können.«
    »Hast du einen anderen Vorschlag? Einen besseren?«
    »Warte auf John!«
    Suko schüttelte den Kopf. »Das werde ich nicht. Er wird ebenfalls versuchen, aus dem Unsichtbaren einzugreifen, und vielleicht gelingt es ihm auch, mich zu unterstützen. Wie auch immer, wir müssen es abwarten. Ich jedenfalls nehme das Schwert. Noch haben sich die Grausamen Zwölf nicht gerührt und warten ab.«
    »Vielleicht wollen sie das nur!«
    »Was?«
    »Dass du ihr Schwert nimmst und versuchst, sie zu vernichten oder wie auch immer.«
    »Es ist mein Risiko.«
    »Nicht nur deines, Suko.«
    Der Inspektor schaute seinen Freund kurz an. Bill las in Sukos Augen die unabwendbare Entschlossenheit, den einmal vorgenommenen Weg zu gehen, und er gab auf.
    »Gut, wenn du meinst, dann tu es.« Noch ein Schulterzucken setzte er hinzu.
    Suko aber ging. Seine Schritte waren steif geworden. Drei Augenpaare beobachteten ihn. Die Crions standen dicht beisammen. Auch sie sahen so aus, als wollten sie etwas sagen, doch sie hielten sich zurück und schauten zu, wie sich der Inspektor dem Horoskop-Tisch näherte, in dessen Mitte das Schwert steckte.
    Noch zwei Schritte, dann noch einer… Suko berührte den Tisch. Die Grausamen Zwölf rührten sich noch immer nicht. Als gespenstische, stumme Gestalten standen sie im Hintergrund, beobachteten und warteten darauf, dass Suko den Totenkopfgriff umfasste und dabei auch mit den Flammen in Berührung kam.
    Konnte er das überstehen?
    Jedenfalls dachte der Chinese nicht daran, aufzugeben. Was er sich einmal vorgenommen hatte, führte er auch durch, und wenn er dabei verlieren sollte.
    Trotzdem musste er einen inneren Schweinehund überwinden, als er seinen rechten Arm vorschob und die Hand in die Nähe des Schwertgriffs brachte. Er näherte sich auch den Flammen, hätte ihre Hitze auf seiner Haut wie die starken Bisse irgendwelcher Raubtiere spüren müssen, und doch nahm er nichts wahr.
    Er griff durch die Flammen, umklammerte den Totenschädelgriff und hielt die Waffe für einen Moment fest.
    Die anderen hielten den Atem an. Sie konnten nicht fassen, dass Sukos Hand nicht verbrannte. Nur Bill gab eine Erklärung, da er über die Existenz eines magischen Feuers Bescheid wusste, im Gegensatz zu Vater und Tochter Crion.
    Suko versuchte, die Klinge mit einem Ruck aus der Tischmitte zu ziehen. Das gelang ihm nicht, er musste noch einmal nachgreifen und hielt die Waffe plötzlich in der Hand.
    Für einen Moment durchströmte ihn ein Gefühl des Triumphs, das sich als Schauer auf seinem Rücken manifestierte. Er hatte es tatsächlich geschafft und drehte sich langsam um.
    Das Schwert machte diese Bewegung mit. Die Flammen tanzten und bewegten sich dabei, als sie die Klinge bei ihrer Drehung begleiteten. Sie glitten über Sukos Gelenk und erreichten mit ihren zuckenden Spitzen fast das Kinn des Inspektors.
    Er spürte nichts - bis auf den Drang in seinem Innern, der alle anderen Gefühle und sogar sein eigenes Ich zurückdrängte.
    Er hatte die Waffe. Er konnte damit umgehen, er konnte auch damit töten. Plötzlich lief ein Zucken über sein Gesicht. Als es vorbei war, hatten sich seine Züge verändert. Sie waren hart geworden, wie aus Granit gemeißelt, und er schaute mit einem mörderischen Blick in die Runde, so dass es den drei anderen angst und bange wurde. Bill verstand als erster. Er kannte Suko lange genug und wusste plötzlich, welch schlimme Veränderung mit ihm vorgegangen war. Jetzt war ihm auch klar, weshalb der Chinese das Schwert ohne große Hindernisse hatte an sich reißen können.
    Es war eine magische Waffe, sie stammte aus der Hölle, vom Bösen ab, und dieses übertrug sich auch auf den Träger der Klinge. In diesem Fall war es Suko.
    Und damit hatten - so dachte Bill Conolly -, die zwölf Grausamen
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