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Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer

Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer

Titel: Horror Factory 3 - Der Blutflüsterer
Autoren: Christian Montillon
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Ende, mitten im Flammenmeer, nehme ich so verdammt viele Details wahr?

8
Ich bin allein mit dem Grauen
    Heiko hämmerte gegen die Badezimmertür. »Susi! Mach auf! Ich weiß, dass du da drin bist!«
    Drinnen blieb es still.
    »Susi!«
    Glas klirrte, und Scherben prasselten. Dann die Stimme seiner Tochter: »Verschwinde!«
    Seine Tochter? Nein! So sprach sie nicht. Niemals. Es war eine dumpfe, dunkle, eine … fast männliche Stimme.
    Sein Schwanz war ganz schön hart, als ich ihn angefasst hab, aber auch voll mickrig.
    Heiko sah rot. Ihm war alles egal, und er hatte keine Ahnung, ob das funktionieren würde, was er jetzt plante. In Filmen ging es meistens. Er hastete ein paar Schritte zurück, rannte vor und warf sich mit der Schulter voran gegen die Tür.
    Es krachte und tat weh, das war alles.
    »Scheiße, Susi, mach sofort auf!«
    Ein schabendes, kratzendes Geräusch, dann lachte sie.
    Heiko ging einen Schritt zurück, hob das Bein und trat mit voller Wucht in Höhe des Schlosses gegen die Tür. Die Klinke brach ab, und die Tür flog ins Innere, schmetterte an die Wand und prallte zurück gegen seinen ausgestreckten Fuß.
    Susi stand vor dem Waschbecken, mitten in einem Scherbenhaufen. Der große Spiegel war geplatzt, oder sie hatte ihn eingeschlagen, was auch immer. Sie blutete an den Armen. Eine große Scherbe hing ihr im Pullover, eine kleine im Haar.
    Ihre Augen waren schwarz bis zu den Rändern.
    »Ich kann tun, was immer ich will, Heiko«, sagte sie. Sie lachte, und es klang wie das einer Wahnsinnigen. »Mehr Blut«, flüsterte sie dann völlig ruhig. »Viel mehr!«
    Die Scherben hoben sich aus dem Waschbecken, kreisten vor ihr in der Luft, richteten sich auf ein einziges Ziel aus.
    Auf ihn.
    »Nein!«, kreischte Susi plötzlich in grellsten Tönen. Ihre Stimme überschlug sich. Sie hob ihre Arme, knickte die Hände nach hinten und hämmerte ihre Handgelenke in die zerborstenen, zackigen Überreste des Spiegels, die noch im Rahmen hingen.
    Egal wie bizarr und entsetzlich das war, was Heiko zuvor schon gesehen hatte, dieser Anblick drehte ihm den Magen um.
    Seine Tochter schnitt sich die Handgelenke auf. Blut spritzte. Susi schrie. Er wankte auf sie zu, riss sie an sich, und etwas sprudelte ihm heiß und stinkend mitten ins Gesicht. Über die Scherben am Boden, im Spiegelrahmen und im Waschbecken rann Blut, und wo das nicht so war, spiegelte sich hundertfach ein rotes, kaltes Auge darin.
    »Papa«, sagte Susi, und ihre Augen waren wieder normal, wenn man davon absah, dass sie sich verdrehten. Sie war bleich, fiel einer Ohnmacht entgegen. Ihre Lippen zitterten. Ihre ganzen Finger waren rot.
    Heiko starrte auf ihre Handgelenke, auf die tiefen Schnitte, auf die Scherbe, die noch immer im rechten Gelenk, neben der Pulsader steckte. Er bekam keine Luft mehr.
    Er packte ihre Hand. Seine Fingerspitzen zitterten, aber er griff die Scherbe, zog sie heraus. Dunkelrot quoll es hinterher. Er schrie, hyperventilierte plötzlich, riss ein Handtuch von der Ablage, presste es auf Susis Handgelenke.
    Ein Arzt.
    Sofort.
    Er hob Susi hoch, legte sie auf seinen Oberkörper, sodass der Kopf über seiner Schulter hing. Er baumelte, als wäre sie tot.
    Heiko drehte sich um. Scherben knirschten unter seinen Füßen.
    Die Tür schlug zu, es knackte im zerbrochenen Schloss.
    »Papa, er ist hier«, flüsterte Susi an seinem Ohr. Ihre Worte waren vor Grauen kalt wie Eis.
    »W-Wer?«
    »Der Poltergeist. Er war in mir.«
    Heiko nahm es einfach hin. Sein Gehirn war wie taub. Besessen. Spuk. Wie in einem Buch. Aber er zweifelte keine Sekunde daran. Nicht, wenn er Susi so sah.
    Nicht nach dem, woran er sich wieder erinnerte.
    Die Rollläden rutschten vor dem Fenster herunter. Die Glühbirnen platzten. Es wurde fast stockdunkel.
    Etwas bewegte sich in der Dusche. Der Duschvorhang flatterte, riss ab und schlug gegen die Wand. Die Brause hob sich an ihrem Schlauch wie eine angreifende Schlange. Wasser zischte daraus hervor, klatschte gegen Heiko und Susi und spülte das Blut weg. Es war heiß. Dampf wölkte auf.
    Susi schrie. »Geh weg! Geh – endlich – weg!«
    »Aber nein«, hallte es aus dem Blut, dem Wasser und den Scherben. »Ich bin doch gerade erst richtig angekommen. Ich bin fast so weit. Nur noch ein bisschen Blut. Nur – noch – ein – bisschen!«
    »Susi, was weißt du über diesen Poltergeist?«, fragte Heiko panisch. »Was meint er damit?«
    Die Augen seiner Tochter wurden wieder schwarz, und der Dampf aus dem ganzen Raum
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