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Horror Factory 02 - Crazy Wolf: Die Bestie in Mir

Horror Factory 02 - Crazy Wolf: Die Bestie in Mir

Titel: Horror Factory 02 - Crazy Wolf: Die Bestie in Mir
Autoren: Christian Endres
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Professorin. Noch nicht.«
    »Uh. Entschuldige.«
    Marcy grinst zufrieden vor sich hin.
    Dann fragt sie erstaunlich aufrichtig:
    »Ist sie den Ärger wert?«
    »Ich weiß es nicht«, antworte ich genauso aufrichtig.
    Marcys Finger berühren flüchtig meine Hand neben der Bierflasche, ehe sie von einem Typen fortgerufen wird, der an die Bar tritt und eine Runde für sich und seine Kanzleikumpels am Billardtisch bestellen will.
    Ich betrachte stirnrunzelnd meine Hand.
    Was war das denn?
    Das mit Marcy und mir, das war gut, solange es lief, aber seither haben wir nur miteinander gesprochen, wenn es auf beruflicher Ebene irgendeinen Grund gab, aus dem das unumgänglich war.
    Das gerade eben …
    Fühlte sich eigenartig normal und vertraut an.
    Geradezu angenehm.
    Fast so, als hätte es das Fremdgehen, die Lügen und den ganzen Mist zwischen uns nicht gegeben.
    Ich denke gerade darüber nach, ob es so etwas wie eine unerschütterliche Chemie zwischen zwei Menschen gibt, als eine vertraute Stimme neben mir ertönt.
    »Denk nicht mal dran, Kid«, warnt mich Dead Crow, der plötzlich neben mir auf dem Barhocker sitzt und meine Gedanken wie ein offenes Buch liest.
    Ich zucke mit den Schultern und nehme einen Schluck Bier.
    »Woran?«, frage ich ihn unschuldig.
    »Denk nicht mal dran«, wiederholt Dead Crow nur stoisch.
*
    Ich bin bei meiner fünften oder sechsten Flasche, als ich einen Duft in die Nase kriege, der mich von Marcys dezent parfümiertem Dekolleté ablenkt, über das ich die letzte Dreiviertelstunde angestrengt nachgegrübelt habe.
    Der neue Duft gehört zu einer dunkelhaarigen Schönheit, deren Haut sich kaum vom Stoff ihres atemberaubend geschnittenen cremefarbenen Kleids unterscheiden lässt.
    Trotz Marcys Avancen und meiner Empfänglichkeit für ihre kleinen Gesten und Nettigkeiten ist mir bis gerade nicht klar gewesen, dass ich schon ernsthaft auf der Suche nach einem Abenteuer bin, das mich über Abby hinwegtröstet.
    Bis ich sie rieche und sich unsere Blicke im breiten Spiegel hinter der Bar begegnen.
    »Hi«, sagt sie, als sie auf den Hocker neben mir gleitet.
    »Hi«, sage ich, und: »Was trinkst du?«
    »Dasselbe wie du.«
    »Alles klar. Marcy? Noch ein Bier, bitte.«
    »Danke.«
    »Ist mir ein Vergnügen.«
    Marcy, die etwas zu gleichgültig dreinschaut, stellt ein zweites Bier auf den Tresen, und die schöne Unbekannte neben mir trinkt es mit mehr Anmut, als dieser Schuppen hier jemals gesehen hat und vermutlich auch je wieder sehen wird.
    »Ich bin Sierra.«
    »Jackson.«
    Wir widmen uns unseren Bieren.
    »Siehst du meine Freundinnen da hinten?«, sagt Sierra nach ein paar Augenblicken, in denen ich schweigend ihren Duft inhaliert und ihre Wärme neben mir genossen habe.
    »Ja«, sage ich, obwohl ich nicht weiß, welches der Grüppchen im hinteren Teil des Clubs sie meint.
    »Sie haben darauf gewettet, dass ich dich nicht rumkriege«, eröffnet sie mir. »Keine Chance, sagen sie. Schlampen, was?«
    Ich betrachte meine Bierflasche.
    Die wievielte war das jetzt genau?
    Und: Passiert das gerade wirklich?
    »Das ist aber nicht sehr ladylike«, sage ich lässig.
    Trotz des Knotens in meiner Zunge.
    Trotz des Zuckens in meiner Hose.
    Sie zuckt mit den Schultern, und ich liege ihr zu Füßen.
    »Denkst du, es würde genügen, dich zu mir einzuladen?«
    Ich wiege die Flasche nachdenklich hin und her.
    »Du meinst, auf einen Kaffee, oder so was?«
    »Oder so was«, versetzt sie lächelnd.
    Es ist kein scheues Lächeln.
    Kein Abby-Lächeln.
    Sogar mehr als ein Marcy-Lächeln.
    Heilige Scheiße.
    Cool erwidere ich: »Mh. Könnte schon sein.«
    »Und?«, hakt Sierra nach und legt mir eine Hand aufs Knie.
    Ich schlucke.
    »Und was?«
    »Und, kommst du mit?«
    Ich drehe mich zur Seite und sehe sie an.
    Bewundere ihr Profil.
    Ihre Kurven.
    Sauge ihren Duft tief ein.
    »Ja«, sage ich dann.
    »Schön. Auf geht’s. Ich habe eine Wette zu gewinnen.«
    »Moment noch. Bin gleich wieder da.«
    Ich weiß, dass es ein Stimmungskiller ist, aber mit einer vollen Blase ist nicht zu spaßen, wenn man einen Aufriss im Sinn und eine Frau wie Sierra vor Augen hat.
    Ich brauche nicht lange.
    Auf meinem Rückweg von den Toiletten passt mich allerdings Rick ab, der heute die Aufsicht an der Tür hat.
    »Ich weiß, du hast deinen freien Tag, Boss, sorry, aber kannst du kurz mit rauskommen? Da is’n Typ. Sagt, er is’n Kumpel von dir, und macht einen auf dicke Hose. Heute sind eh alle mies drauf. Liegt bestimmt am
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