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Horror Cocktail

Horror Cocktail

Titel: Horror Cocktail
Autoren: Robert Bloch
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Einkünften beteiligen, aber die Rechte würde er für sich behalten.
    Es geht nichts über die Gegenwart. Ein großartiger Titel.
    Eine großartige Idee. Und auch ein großartiger kleiner Gedanke: Ein Mann muß das Beste aus dem machen, was er hat.
    Don begann zu kritzeln. Er wußte, wo er war und was er tat, und im Augenblick hätte er mit keinem Menschen auf der Welt tauschen mögen. Nirgends und zu keiner Zeit.

    Auszug aus dem Tagesbulletin der Yardley-Universität (5.
    April 1925); Professor Herbert Claymore, Leiter der Physikalischen Fakultät, hat nach einem kurzen Studienurlaub seine Arbeit wieder aufgenommen.

    18

PARTNERTAUSCH
    Double-Cross
    Irgendwann dieser Tage werden Sie meinen Namen in der Zeitung lesen. Was mich ärgert, ist, daß Sie ihn wahrscheinlich gar nicht erkennen werden.
    Schließlich kann ich nicht annehmen, daß Sie in der Lage sind, die Namen sämtlicher Direktoren der großen Fernseh-stationen, zu denen ich gehöre, auswendig aufzusagen.
    Das Wichtigste ist, daß die Leute hier springen, wenn sie den Namen Willis T. Millaney hören. Bei Mutnal hat mein Name eine Menge Gewicht, und das ist es schließlich, was zählt.
    Aufmerksamkeit heischen die meisten Leute, die in der TV-Industrie beschäftigt sind. Der einzige, der sich den Teufel darum zu scheren schien, war Buzzie Waters.
    Ja, Buzzie Waters.
    Seinen Namen kennen Sie natürlich. Kein Wunder, ich habe während der letzten drei Jahre Tag und Nacht hinter den Kulissen geschuftet, um ihn aufzubauen. Und natürlich kennen Sie ihn auch vom Beliebtheitsbarometer her. Dieser fette Schinken wäre kein Häufchen trockene Bohnen wert, wenn ich nicht gewesen wäre. Buzzie und sein mieses Repertoire aus dem Hinterwald!
    Soll ich Ihnen was sagen? Komiker wie Buzzie sind auf dem freien Markt kaum den Dreck unter ihren Fingernägeln wert. Er wäre nie aus der Herde des billigen Fußvolkes herausge-kommen, wenn ich nicht gewesen wäre, und das wissen alle.
    Alle außer Buzzie, wie es scheint. Der ganze Ärger begann, als er es vergaß.
    Es war ein heißer Nachmittag. Ich saß in meinem Büro, als das Telefon klingelte. Es war Sid Richter, der mich aus dem Theater anrief, wo die Probe für die erste Buzzie-Waters-Show 19

    der Herbstsaison stattfinden sollte. Sie gehört genau zu der Sorte Produzenten, die alles bis ins Kleinste mit hundert-prozentiger Sicherheit planen, und als mir das Mädchen am Telefon seinen Namen nannte, konnte ich schon förmlich riechen, daß irgend etwas schiefgelaufen war.
    »Also«, sagte ich, »schieß los.«
    »Willst du’s wirklich hören?« fragte Sid. »Es wird weh tun.«
    »Sag’s noch nicht, antwortete ich. »Laß mich raten. Buzzie paßt das Drehbuch nicht.«
    »Nein.«
    »Ihm paßt die Rolle nicht.«
    »Versuch’s noch einmal.«
    »Er ist besoffen angetreten.«
    »Schlimmer.«
    »Wieviel schlimmer?«
    Ich hörte, wie Sid am anderen Ende der Leitung tief Luft holte. »Er ist überhaupt nicht gekommen.«
    »Aber das kann doch nicht…«
    »Ich habe über eine Stunde auf ihn gewartet. Und nicht nur ich, sondern auch ein vierzehnköpfiges Ensemble plus die gesamte Technik, alle gewerkschaftlich organisiert, und ein Zwanzig-Mann-Orchester.«
    »Und was ist nun? Habt ihr versucht, ihn aufzuspüren?«
    »Ich hätte dich nicht angerufen, wenn wir das nicht schon versucht hätten. Er wußte genau Bescheid, und gestern abend war er auch noch da. Irgend jemand hat ihn bei Lindy gesehen.«
    »Betrunken oder nüchtern?«
    »Halb und halb. Er bewarf den Ober gerade mit Käsekuchen.«
    »Der gute, alte Buzzie, immer zu Scherzen aufgelegt.«
    »Nun, jedenfalls scheint er’s heute nicht zu sein. Wir haben’s in der ganzen Stadt versucht. Heute morgen hat er sein Hotel verlassen, und seitdem hat ihn niemand mehr gesehen.

    20

    Sein Agent hat keine Ahnung, sein Autor weiß von nichts …«
    Ich hatte einen schrecklichen Verdacht. »Habt Ihr’s bei seinem Psychiater probiert?«
    Sid ließ ein freudloses Lachen vernehmen. »Bei welchem?
    Du weißt doch, wie er seit einiger Zeit ist. Er wechselt die Psychiater schneller als seine Autoren.«
    »Und was ist mit seiner Freundin, dieser Melody Morgan?«
    »Eben mit ihr gesprochen. Behauptet, er hätte sich eine Woche lang nicht mehr bei ihr blicken lassen.«
    »So.« Ich zögerte einen Augenblick. »Du baust die übrige Show doch trotzdem auf, nicht wahr? Ihr müßt eben vorläufig um ihn herumschießen.«
    »Was können wir denn anderes tun? Ich erreiche ja nicht einmal das
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