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Hornblower 11 - Zapfenstreich

Hornblower 11 - Zapfenstreich

Titel: Hornblower 11 - Zapfenstreich
Autoren: C. S. Forester
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habe, dieses Buch handelt vom Bücherschreiben, und das ist meine allerletzte Feststellung einer Tatsache.
    Berkeley, Californien, 12. Januar – 2. März 1963 Goodbye
Nachschrift, 5. März 1964
    Das Datum, das ich auf die vorige Seite schrieb, hat immerhin einen Zweck es sagt mir, daß ich vor einem Jahr und drei Tagen meinte, ich hätte dieses Buch beendet, es wäre nun wirklich fertig. Die Illustrationen haben während dieses Jahres einige Verzögerungen verursacht, so daß dieses Buch anstatt im Herbst 1961 herauszukommen (wie ich erwartet hatte), uns vielleicht noch die Überraschung bereitet, im Herbst 1964 zu erscheinen.
    Diese Verspätung ermöglicht mir - oder zwingt mich -, diese Nachschrift noch hinzuzufügen, die wie die meisten Nachschriften eine radikale Veränderung des Standpunktes aufzeigt. Da der Drucker schon wartet, muß ich diese Zeilen schreiben, ehe ich meiner selbst ganz sicher bin, wollte ich aber warten, bis mir auf die eine oder andere Weise diese Sicherheit gekommen ist, so könnte das bedeuten, daß es mir nicht mehr glücken würde sie noch in dieses Buch hineinzuquetschen Ich habe nämlich das ungemütliche Gefühl, daß die ganze Geschichte von neuem beginnt, wieder ein Beweis dafür, wie diese Dinge zustande kommen. Hornblower ist wieder unterwegs Als ich ›Hornblower auf der Hotspur ‹ beendete, hatte Hornblower Kapitänsrang erreicht, und das war zu Beginn des Jahres 1800; Dieses Datum hatte ich gewählt weil es mir so paßte. Ich wollte den Schwierigkeiten entgehen, ihn in die Schlacht von Trafalgar zu verwickeln. Im nächsten Buch - »Kommandant Hornblower‹- tritt er im Dezember 1803 plötzlich im Themse-Severn-Kanal auf, und der Verlauf der Zeit machte es angenehm unnötig, zu erklären, wie in aller Welt er dahin gekommen war und was er in der Zwischenzeit getan hatte. Ich wußte es nicht, und ich wollte es auch gar nicht wissen, wie ich schon eben sagte. Ich schrieb diese abschließenden Zeilen, die nun auf der vorigen Seite stehen, und fuhr ab in die Atlasberge (nebenbei: die wilden Blumen waren überaus lieblich) in dem glücklichen Bewußtsein, daß Hornblower nun fertig, abgetan, begraben sei. Nun haben sich während des vergangenen Jahres die Ideen wieder gerührt.
    Gefälschte Befehle haben den Anfang gemacht. Die Möglichkeit gefälschter Befehle ging mir im Kopf herum - militärische Befehle oder Befehle der See- oder Luftstreitkräfte, auf dem richtigen Papier, in korrekter Form und mit einer überzeugend gut gefälschten Unterschrift. Ich vermutete, daß diese Grundidee sich wohl in gewohnter Weise entfalten und ausbreiten würde, daß sie zur Ahnmuschel einer Muschelfamilie werden könne.
    Sie schien mir ein geeigneter Anfang für einen modernen Roman zu sein. In meiner Einfalt habe ich mir während der ersten glücklichen Wochen der Freiheit nicht einen Augenblick vorgestellt, daß sie die Entwicklung nehmen könnte, an die jeder, der dieses Buch bis hierher gelesen hat, wahrscheinlich sofort gedacht hat. Ich war von meinem Besuch in Marokko zurückgekehrt, und es war mein Wunsch und meine Absicht, mein Leben nun so harmlos wie möglich zu leben. So etwa im Herbst 1963 war es, daß die ersten bösen Ahnungen mich überfielen, als die Muscheln begannen, unheilvolle Gestalt anzunehmen, oder als ich (um ein anderes und ebenso abgegriffenes Bild zu benutzen) eine Schranktür öffnete und ein Skelett im Schrank fand - ich sah es deutlich, obwohl ich die Türe schleunigst wieder zuknallte. Es war ein einzigartiges Zusammentreffen, und ich stelle hiermit fest, daß es ein Zusammentreffen war, obwohl ich sicher bin, daß die Psychologen (und die Psychiater) mitleidig die Köpfe schütteln werden ob meines Selbstbetruges. Nur über etwa sieben oder acht Monate in Hornblowers Leben, über die zweite Hälfte des Jahres 1805, war noch nicht berichtet worden, und ich beschäftigte mich mit der Möglichkeit gefälschter Befehle. Da lag der Hase im Pfeffer: gefälschte Befehle konnten in der Schlacht von Trafalgar eine lebenswichtige Rolle spielen, besonders bei der Eröffnung der Schlacht - und hier war der unbeschäftigte Hornblower. Bestand nicht eine gewisse Notwendigkeit, zu erzählen, was Hornblower während dieser entscheidenden Monate, als Britanniens Schicksal sich zur See entschied, getan hatte? Hier war eine Aufgabe, die direkt auf ihn zugeschnitten schien, wenn ich auch einmal gedacht hatte, diese Sache könnte sich 1916 oder 1940 in Scapa Flow oder 1953 im
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