Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
zurück. Der Baumkater kam herbei, um es sich auf ihrem Schoß bequem zu machen. Sie spürte seinen aufblitzenden Schmerz, und das Licht wich aus ihrem gesunden Auge, als sie das schlingernde Humpeln bemerkte, das seine gewohnte geschmeidige Anmut ersetzt hatte. Nimitz ließ sich vorsichtig hin, und Honor achtete darauf, daß er es so bequem hatte wie möglich. Mit bebenden Fingern betastete sie seine verkrümmte Mittelschulter und das Mittelglied. Erneut sah sie Montaya an, und der Arzt erwiderte ihren Blick offen.
    »Ich habe mein Bestes getan, Skipper«, versicherte er ihr, »aber die Hundesöhne haben mir praktisch nichts zur Verfügung gestellt. Die gute Neuigkeit lautet, daß er außer dem Schaden an Knochen und Gelenken wohl nichts Bleibendes davongetragen hat – und das heißt, daß jeder gute sphinxianische Tierarzt den Knochenschaden in Ordnung bringen kann. Die schlechte ist, daß er bis dahin ununterbrochen leichte Schmerzen haben wird, und bevor wir ihn zum Chirurgen bringen, wird er auch auf keinen Baum mehr klettern.«
    »Sie irren sich, Fritz«, widersprach Honor und legte die Hand sanft auf den Kopf des ‘Katers. »Die wirklich gute Nachricht lautet, daß er noch lebt, und wenn ich mich nicht sehr irre, habe ich das Shannon Foraker und Ihnen zu verdanken.«
    »Mehr Foraker als mir«, erklärte Montaya. Er öffnete den Mund, um etwas hinzuzufügen, schloß ihn jedoch sogleich wieder, als jemand die Vorhänge zurückzog.
    Honor wandte den Kopf und hob erneut erstaunt die rechte Augenbraue. Den Mann mit den haselnußbraunen Augen in der havenitischen Uniform neben Alistair McKeon kannte sie. Warner Caslet grinste sie schief an und zuckte mit den Schultern.
    »Ich hätte nicht gedacht, Sie unter diesen Umständen wiederzusehen, Mylady«, sprach er sie mit ironischer Belustigung an. »Angesichts der Alternative für beide von uns muß ich jedoch sagen, daß ich über die Gelegenheit entzückt bin.«
    »Warner«, sagte Honor verwundert und schaute fragend McKeon an. Der breitschultrige Captain sah fast so abgespannt aus wie sie sich fühlte, und als er grinste, zeigten sich Lücken in seinen Zähnen. Sie reichte ihm die Hand, und McKeon ergriff sie. Seine Augen leuchteten vor Freude.
    »Ganz schön weit mit uns gekommen seit Basilisk Station, nicht wahr?« fragte er, und Honor war über ihr eigenes Lachen erstaunt.
    »Das meine ich auch«, stimmte sie zu und blickte an ihm vorbei auf Horace Harkness. Der Senior Chief wirkte beinahe verschämt, als würde er am liebsten mit den Füßen scharren und auf die Schuhspitzen starren.
    »Ich habe das deutliche Gefühl«, sagte McKeon grinsend, »daß Sergeant-Major Babcock sehr stolz sein wird auf ihren Mann, sobald wir ihn nach Hause bringen. Er hat uns alle rausgeholt.«
    »Das habe ich auch schon gehört.« Honor blickte von McKeon zu Harkness, und nun starrte der Senior Chief tatsächlich auf die eigenen Schuhspitzen.
    »Jawohl, Ma’am. Er hat die Havies sozusagen davon überzeugt, er sei zu ihnen übergelaufen, verschaffte sich einen Minicomputer – die Einzelheiten wird er Ihnen später berichten –, und brach in ihr Netzwerk ein. Er hat den gesamten Ausbruch eingefädelt – und als Dreingabe alles so eingerichtet, daß die Havies glauben müssen, wir seien tot.«
    »Ich weiß nicht …« begann Honor und verstummte. Hier ging viel zuviel vor, und sie war schlichtweg nicht in der Verfassung, alles aufzunehmen. Das mußte noch warten … vermutlich dauerte es eine ganze Weile, bis man ihr alle Einzelheiten berichtet hatte, für nun aber …
    »Ich werde mir das alles anhören, wenn ich in Form bin und alles begreifen kann«, erklärte sie ihren Untergebenen. »Im Augenblick brauchte ich einen Lagebericht dringender.«
    »Jawohl, Ma’am«, sagte McKeon und rieb sich einen Moment über die Brauen, als wolle er seine Gedanken ordnen. »Zunächst einmal, wir befinden uns auf der Oberfläche des Planeten Hades. Wir konnten von der Tepes fliehen, nachdem sie in die Umlaufbahn eingetreten war. Das haben wir unserem Harkness hier zu verdanken, dem verschlagensten Hacker außerhalb eines Hochsicherheitstraktes – oder besser, außerhalb eines anderen Hochsicherheitstraktes. Darüber hinaus hat Harkness das Schiff zur Explosion gebracht, und die Havies glauben, wir wären dabei ebenfalls umgekommen.«
    »Er …« Honor blinzelte und wandte sich wieder Harkness zu. »Sie haben die Tepes zur Explosion gebracht, Senior Chief?« fragte sie sehr langsam.
    »Äh,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher