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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden
Autoren: David Weber
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während er sich wegen dieses letzten Gedankens zur Ordnung rief. Seine Offensive war im großen und ganzen recht erfolgreich verlaufen! Im ersten Jahr war seine Sechste Flotte tief in die Republik vorgedrungen und hatte der VFH dabei Verluste zugefügt, die jede kleinere Flotte in die Knie gezwungen hätte. Seinen Mitadmiralen und ihm war es gelungen, die bedrückende Übermacht, der sich Manticore bei Kriegsausbruch gegenübersah, nicht nur auszugleichen, sondern im Zuge dessen noch vierundzwanzig Sonnensysteme zu erobern. Die beiden folgenden Jahre waren weniger glorreich verlaufen. Haven erlangte das Gleichgewicht zurück, und Rob Pierres Komitee für Öffentliche Sicherheit rief eine Schreckensherrschaft ins Leben, die jedem havenitischen Admiral durch Einschüchterung das Äußerste abverlangte. Und wenn die Vernichtung der Legislaturistenfamilien, von denen die alte Volksrepublik regiert worden war, Haven auch seine erfahrensten Admirale gekostet hatte, so wurde doch gleichzeitig auch das Protektionssystem zerstört, das Offizieren aus weniger erlauchter Herkunft einen Aufstieg in einen Dienstgrad verwehrt hatte, der ihren Fähigkeiten eigentlich angemessen war. Nun, da die Legislaturisten aus dem Weg waren, erwiesen sich einige der nachgerückten neuen Flaggoffiziere als ausgesprochen harte Nüsse. Wie zum Beispiel Admiral Esther McQueen, havenitische Flottenchefin im System von Trevors Stern.
    White Haven schnitt dem Bullauge eine Grimasse. Das Komitee für Öffentliche Sicherheit hatte Volkskommissare eingesetzt, um bei der Volksflotte auf die Einhaltung der Linie zu achten, und diese Volkskommissare hatten den Meldungen des ONI zufolge in Wirklichkeit das Sagen. Wenn das stimmte und politische Kommissare tatsächlich die Schlagkraft von hochkarätigen Offizieren wie McQueen reduzierten, dann konnte Hamish Alexander dafür nur Dankbarkeit empfinden. Im Laufe der vergangenen Monate hatte er ein Gefühl für die Frau bekommen und vermutete, ihr in Sachen Strategie überlegen zu sein. Aber dieser Vorsprung war, wenn es ihn denn überhaupt gab, erheblich knapper als es White Haven recht sein konnte. Und in McQueens Adern floß Eiswasser. Sie kannte die Stärken und Schwächen ihrer Verbände, sie wußte, daß ihr die primitivere Technik und das weniger erfahrene Offizierskader zur Verfügung stand, sie wußte aber auch, wie sie diese Nachteile durch zahlenmäßige Überlegenheit und die beharrliche Weigerung, sich zu Fehlern verleiten zu lassen, ausgleichen konnte. Hinzu kam, daß die strategische Gleichung für McQueen sehr einfach war, denn sie wußte, daß die Eroberung von Trevors Stern für Manticore notwendig war. Und wenn McQueen etwas einstecken mußte, revanchierte sie sich in gleicher Münze: Seitdem sie das Kommando übernommen hatte, hielten sich havenitische und manticoranische Verluste beinahe die Waage, und das konnte Manticore sich nicht leisten. Nicht in einem Krieg, der möglicherweise Jahrzehnte andauern würde. Und nicht, wenn mit jedem verstreichenden Monat die Chance größer wurde, daß die Republik ihre technologischen und industriellen Nachteile aufholte. Wenn die Haveniten jemals soweit kamen, daß sie gegenüber der RMN aufholten und zugleich noch immer ihre zahlenmäßige Überlegenheit besaßen, so mußten die Konsequenzen für das Sternenkönigreich katastrophal sein.
    Die Staustrahlturbinen der Pinasse heulten auf. Das Beiboot ging in den Landeanflug zur planetaren Hauptstadt, und White Haven riß sich zusammen. Kuzak und er hatten letztendlich einen Plan ersonnen, mit dem sich Trevors Stern vielleicht – vielleicht – nehmen ließe. An Trevors Stern führte kein Weg vorbei; Trevors Stern mußte im Zug der Offensive erobert werden. In diesem Sonnensystem lag der einzige Terminus des Manticoranischen Wurmlochknotens, den Manticore nicht kontrollierte, und dadurch wurde er zu einer potentiell tödlichen Bedrohung für das Sternenkönigreich. Aber auch für Haven stellte Trevors Stern ein zweischneidiges Schwert dar. Verlor die Volksrepublik den Terminus, so war für Manticore nicht nur die Drohung einer direkten Invasion abgewendet, die RMN würde dadurch einen sicheren Brückenkopf innerhalb der Republik erhalten. Beinahe zeitverlustfrei könnte Manticore Schiffe – sowohl Kriegsschiffe als auch Versorgungstender – zwischen seinen stärksten Flottenbasen und der Front verschieben, ohne daß für Haven eine Möglichkeit bestand, diese Schiffe abzufangen. Die Eroberung von
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