Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
schoss Ringstorff zurück.
    »Es sei denn, die Mantys hätten den Schaden behoben, bevor unsere Kreuzer sie einholten«, sagte Lithgow. »Vielleicht hatten sie genügend Antriebsleistung zurück, um ein paar Stunden Vorsprung zu erhalten.« Er zuckte die Achseln. »Wie auch immer, Morakis und Maurersberger holen sie früher oder später entweder ein oder machen nach ein paar Stunden kehrt und melden, dass sie den Kreuzer verloren haben.«
    »Vielleicht«, sagte Ringstorff missgestimmt. Verdrießlich schritt er einige Minuten lang auf der Brücke des Depotschiffs umher. Auch sich selbst gegenüber gestand er nicht gern ein, wie sehr ihn die Vernichtung der Fortune Hunter entsetzt hatte. Trotz seines anerzogenen Respekts vor der Royal Manticoran Navy hatte er eigentlich nicht damit gerechnet, dass ein einzelner Kreuzer der RMN gegen nicht weniger als vier in der Solaren Liga gefertigten Kreuzer auch nur die Chance des sprichwörtlichen Schneeballs in der Hölle besaß, silesianische Besatzungen hin oder her. Nachdem er sich jedoch Lamars Bericht genau angesehen hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass die Gauntlet alle drei Schiffe, von denen sie wusste, hätte ausschalten können, wäre sie nicht völlig unerwartet von der Breitseite der Todesengel getroffen worden.
    Und das, gab er schließlich sich selbst gegenüber zu, war der eigentliche Grund für seine Unruhe. Wenn eine unbeschädigte Gauntlet mit dreien der Vier Hitzköpfe fertig geworden wäre, dann lag es durchaus im Rahmen des Möglichen, dass sie trotz aller Gefechtsschäden zwei von ihnen besiegte. Und bei dieser Überlegung ging er noch immer davon aus, dass sie wirklich so schwer beschädigt gewesen war, wie Lamar geglaubt hatte.
    »Impellerkeil hochfahren«, ordnete er schroff an. Lithgow blickte ihn mit einem Ausdruck an, der dem Unglauben sehr nahe kam, doch Ringstorff ignorierte ihn. »Bringen Sie uns ganz langsam systemauswärts«, befahl er dem Astrogator.
    »Schleichfahrt mit minimaler Keilenergie und maximalem Stealth. Ziel ist eine Position außerhalb der äußersten Planetenbahn.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte der Astrogator. Ringstorff kehrte zum Kommandosessel zurück und setzte sich hinein.
    Sollte Lithgow so viel Unglauben empfinden wie er wollte. Wenn dieser manticoranische Kreuzer doch zurückkehrte, würde sich Haicheng Ringstorff ihm auf keinen Fall mit einem unbewaffneten Depotschiff in den Weg stellen. Die Chance, dass ihn in so großer Sonnenferne jemand entdeckte, war verschwindend gering, und er konnte jederzeit unbemerkt in den Hyperraum gehen.
    »Was ist mit Lamar?«, fragte Lithgow mit betont teilnahmsloser Stimme, und als Ringstorff aufblickte, stand sein Stellvertreter neben dem Kommandosessel.
    »Lamar kommt allein zurecht«, antwortete Ringstorff. »Er hat ein unbeschädigtes Schiff und befindet sich weit innerhalb der Hypergrenze. Er sollte imstande sein, den Hyperabdruck eines Schweren Kreuzers so früh zu entdecken, dass er genügend Zeit zur Flucht erhält. Besonders, wenn sein verdammter Bericht über die Impeller zutreffend gewesen ist!«
     
     
     
     
    »Ich fange etwas auf«, meldete Sergeant Howard Cates.
    »Was?«, verlangte Major George Franklin nervös zu erfahren. Franklin war natürlich genauso wenig ein echter Major wie Cates ein Sergeant. Ringstorff hatte sich jedoch darin gefallen, die Bodenkampf- und Enterkommandos seiner Raubmörderbesatzungen in einer Weise zu organisieren, die an eine ordnungsgemäße militärische Struktur erinnerte.
    »Ich bin mir nicht sicher …«, sagte Cates zögernd. »Ich glaube, es ist ein Energiepack. Dort drüben …«
    Er blickte von dem Display seines Sensorpacks auf und deutete – und im gleichen Moment zerstob sein Hinterkopf unter dem überschallschnellen Peitschenknall eines Pulserbolzens zu einem fein verteilten Nebel aus Blut, Knochensplittern und Gehirngewebe.
    Franklin fluchte mit entsetzter Falsettstimme, als er von dem warmen Schwall aus roten, grauen und weißen Sprenkeln bespritzt wurde. Dann traf der zweite Bolzen, und den ›Major‹ überraschte nie wieder etwas.
     
     
     
     
    Mateo Gutierrez hatte sein Nachtsichtgerät in den Teleskopmodus geschaltet und grinste wild zufrieden, als Private Wilson und Staff Sergeant Harris ihre Ziele niederstreckten.
    »Nun, jetzt wissen sie, wo wir sind«, sagte er, und neben ihm nickte Abigail in der Dunkelheit. Sie hatte die beiden plötzlichen, höchst effizienten Hinrichtungen so deutlich beobachtet wie er und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher