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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx
Autoren: David Weber
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Treffer von Plasmaschüssen zu widerstehen, die aus weniger als dreihundert Metern Entfernung abgefeuert worden waren. Die strahlende Energie fraß sich durch den Rumpf, und Abigail versuchte ihren Kopf in dem steinigen Boden zu verstecken, als Sandoval, Dangpiam, ihr Bordmechaniker und fünfundsiebzig schwer bewaffnete Piraten, die glaubten, sie jagten Mäuse, in einer blaustrahlenden Wasserstoffflamme vergingen.
     
     
     
     
    »Gottverdammt!« Lamar schlug die Faust auf die Armlehne seines Kommandosessels, als er die Meldung hörte. »Gottverdammt noch mal! Was haben diese Idioten sich dabei gedacht?«
    »Ich könnte mir vorstellen, sie haben gedacht, sie hätten die Mantys im Sack«, entgegnete St. Claire in scharfem Ton. Lamar sah ihn wütend an, und der Erste Offizier erwiderte den Blick. »Lass dir von deinen Emotionen nicht das Hirn abschnüren, Sam«, riet St. Claire ihm kühl. »Es sieht so aus, als hätte Al Recht gehabt – die Flucht der Pinasse war wirklich nur ein Ablenkungsmanöver.« Er lächelte bitter. »Ringstorff wird sich freuen, dass wir sie gefunden haben.«
    »Meinst du? Na, wer soll sie denn kassieren, jetzt, wo sie Sandoval ihren dämlichen Arsch weggeschossen haben?«, wollte Lamar beißend wissen.
    »Im Augenblick niemand«, gab St. Claire zu. »Wir haben eben nur soundso viele Shuttles. Aber in höchstens zwanzig Minuten ist der Nächste bei ihnen. Und diesmal stellen wir uns klüger an.«
     
     
     
     
    »Los, los, los !«, brüllte Sergeant Gutierrez. Er trieb die Navyleute vor sich her, während seine Marines zu den Seiten hin absicherten. Wenigstens hatten sie alle brauchbare Nachtsichtgeräte, doch dadurch wurde das Gelände nicht leichter. Abigail hatte bereits entdeckt, dass sie durch den Übungsparcours auf Saganami Island nicht im Mindesten auf einen Marsch durch eine enge Felsschlucht mitten in einer Winternacht vorbereitet worden war.
    Sie stolperte über einen Stein und wäre gestürzt, wäre nicht der Löffelbagger vorgeschossen und hätte sie gepackt. Sie war eine schlanke junge Frau, doch sie wusste, dass sie nicht annähernd so wenig wiegen konnte, wie es schien, als er sie mit einer Hand festhielt, bis sie wieder sicher auf den Füßen stand.
    »Sie werden so schnell kommen, wie sie können«, sagte er zu ihr, und sein Atem klang trotz des Tempos, das er vorlegte, fast ruhig. Natürlich, sagte sich Abigail in einem Winkel ihres Verstands, war die Schwerkraft von Refuge nicht halb so hoch wie die Gravitation seiner Geburtswelt. »Das Feuer macht ihre Wärmesensoren nutzlos oder stört sie doch wenigstens«, fuhr er fort. »Trotzdem können sie weiterhin die Energiequellen orten, es sei denn, wir finden rechtzeitig eine andere Deckung.«
    Abigail nickte verstehend, doch im Gegensatz zu Gutierrez hatte sie keine Luft zum Reden übrig. Sie konzentrierte sich ganz darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen. In Anbetracht der Umstände war sie damit vollkommen beschäftigt.
    »Hier! Hier nach links!« Die Stimme gehörte Sergeant Henrietta Turner, dem Unteroffizier, der den zweiten der beiden Trupps befehligte, die Commander Watson Abigail vor all diesen Lebensaltern unterstellt hatte. Sie blickte auf und sah, wie Turner Chief Palmer förmlich in einen schmalen Felseinschnitt stieß. Gutierrez hatte die Umgebung sorgfältig erkundet, bevor er sich für das erste Versteck entschied, und entschieden hatte er sich dafür, weil es unweit davon weitere, beinahe genauso gute Verstecke gab. Abigail sah, wie Palmer verschwand, dann war sie an der Reihe, ihm in den Einschnitt zu folgen.
    Abigail vermochte kaum zu glauben, dass Gutierrez sich in den schmalen Einschnitt quetschen konnte, doch der Platoon Sergeant überraschte sie erneut. Er folgte ihr dichtauf, während sie sich mit dem Kopf unter einem überhängenden Felsen hindurchduckte. Die beiden Wände des Einschnitts liefen nach oben schräg aufeinander zu, bis die Lücke zwischen ihnen nur noch ein oder zwei Meter breit war. Im Laufe der Jahre hatte sich auf dieser Lücke Schutt gesammelt, der sie noch weiter verengte und den Einschnitt fast zu einer Höhle machte. Als Gutierrez den Flüchtigen endlich gestattete stehen zu bleiben, drückten sie sich schwer atmend gegen die Wände.
    Der Schutz nach oben war sogar besser als in ihrem ersten Versteck, doch die Felsspalte war so schmal, dass sie kaum alle Platz fanden. Außerdem gab es nur einen Eingang und einen Ausgang.
    »Überprüfen Sie die Spürsonde, Chief«, keuchte
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