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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx
Autoren: David Weber
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Abigail.
    »Jawohl, Ma'am.« Palmer löste die Schultern aus den Riemen seines Tornisters und zog rasch das Com heraus, das mit der Sonde verbunden war, welche noch immer ihr altes Versteck beobachtete.
    »Verdammt«, sagte Gutierrez leise, während er über Abigails Schultern auf das kleine Display starrte und den zweiten Shuttle sah, der neben den fauchenden Flammen landete, die aus dem Wrack des ersten schossen. »Ich hatte gehofft, sie wären nicht ganz so schnell.« Er blickte auf sein Chrono. »Knapp dreiundzwanzig Minuten Reaktionszeit.«
    Abigail nickte nur still, doch ihr sank das Herz. Sie hatte ebenfalls gehofft, dass die nächste Maschine erheblich länger brauchte, um ihren ersten Lagerplatz zu erreichen. Die Geschwindigkeit, mit der die Piraten es geschafft hatten, jagte ihr Furcht ein. Für taktische Situationen wie diese war sie an der Akademie nicht ausgebildet worden, und als sie ihren Plan geschmiedet hatte, war sie davon ausgegangen, ihnen bliebe ein wenig mehr Zeit, um von einer Deckung zur nächsten zu huschen.
    Sie klopfte Palmer auf die Schulter, dann bedeutete sie Gutierrez mit einer Kopfbewegung, ihr zu folgen, und sie begaben sich zurück an den Eingang der schmalen Schlucht. Abigail kauerte sich dort zusammen, während sich Gutierrez hinter sie hockte, und beobachtete den Weg, den sie gekommen waren. Abgeschiedener konnten sie sich nicht unterhalten, dachte sie.
    »Sie sind schnell«, sagte sie; Gutierrez' Achselzucken hinter sich spürte sie mehr, als sie es sah.
    »Menschen in Flugmaschinen sind immer schneller als Leute zu Fuß, Ma'am«, sagte er philosophisch. »Andererseits kommen Menschen zu Fuß an Stellen, die Menschen in Flugmaschinen nie erreichen.«
    »Aber wenn sie uns in Flugmaschinen an einer Stelle wie dieser festnageln können«, sagte sie leise, »dann brauchen sie gar nicht erst zu uns zu kommen, oder?«
    »Nein«, räumte Gutierrez ein.
    »Und sie werden nicht lange brauchen, bis sie hierher gefunden haben«, fuhr Abigail im gleichen ruhigen Ton fort.
    »Länger als Sie glauben, Ma'am«, versicherte Gutierrez ihr. Sie blickte ihn an, und ihr Nachtsichtgerät zeigte ihm seine Miene deutlich. Zu ihrem Erstaunen wirkte er vollkommen ernst; er sah nicht so aus, als wollte er ihr nur Mut machen.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte sie.
    »Ma'am, sie können uns zwar in ein paar Minuten überfliegen, aber wir haben hier ziemlich gute Deckung. Von oben werden sie uns nicht entdecken, und das heißt, sie werden Leute absetzen müssen, die zu Fuß nach uns suchen. Nun, wir wussten genau, wohin wir wollten, und wir haben im Laufschritt fünfzehn oder siebzehn Minuten hierher gebraucht. Die Piraten werden für die gleiche Strecke erheblich länger brauchen, weil sie nicht wissen, wohin sie müssen. Besonders, wenn sie sich fragen, ob die Leute, die ihren Shuttle abgeschossen haben, nicht vielleicht irgendwo lauern und schon auf sie anlegen.«
    Abigail begriff, dass er Recht hatte, und nickte langsam. Doch selbst wenn die Piraten vier- oder fünfmal so lange brauchten, würden sie die Felsspalte in anderthalb Stunden erreichen.
    »Wir müssen irgendwie mehr Zeit herausschinden, Sergeant«, sagte sie.
    »Ich bin allen Ideen gegenüber garantiert aufgeschlossen, Ma'am«, entgegnete er.
    »Wie gut können unsere Thermodecken uns wirklich vor Sensoren schützen?«
    »Nun ja«, antwortete Gutierrez bedächtig, »gegen reine Wärmespürer sind sie verdammt effizient. Und sie helfen ein bisschen gegen andere Sensoren, aber nicht viel. Wieso fragen Sie, Ma'am?«
    »Wir haben nicht genug davon, um uns alle zu tarnen«, sagte Abigail. »Und selbst wenn, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Piraten so weit ins Tal vorgedrungen sind, dass sie unsere Felsspalte entdecken.« Sie schlug mit der Faust leicht auf die Felswand hinter sich. »Und dann …« Sie zuckte die Achseln.
    »Das sehe ich genauso, Ma'am«, sagte der Sergeant leise im Ton eines Mannes, der sich schon ziemlich sicher ist, dass ihm das, was er als Nächstes hört, nicht gefallen wird.
    »Ich würde sagen, sie erwischen jeden Einzelnen von uns, sobald sie an diesen Punkt kommen«, fuhr Abigail fort. »Ich bin mir zwar sicher, dass Ihre Leute und Sie ihnen einen guten Kampf liefern, aber da wir hier eingeschlossen sind, bedarf es doch nur einer oder zwo Granaten oder Plasmaschüssen, nicht wahr?«
    Gutierrez nickte mit grimmigem Gesicht, und sie zuckte mit den Schultern.
    »In diesem Fall haben wir die größte Überlebenschance,
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