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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx
Autoren: David Weber
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Glück gehabt, das war alles, und …
    Ein Signal pingte leise, und Sandovals Blick fiel auf ihr Pult.
    »Da soll mich doch der Blitz beim Scheißen treffen«, murmelte Dangpiam neben ihr.
     
     
     
     
    »Ma'am, wachen Sie auf!«
    Die Hand an Abigails Schulter fühlte sich an wie ein kleiner Löffelbagger. Sie wirkte auch so kräftig, obwohl ihr Besitzer sich offensichtlich zurückhielt, denn er riss ihr die Schulter nur halb ab.
    Sie fuhr hoch und riss die Augen auf. Der Schlafsack mit seiner Wärme erschien ihr wie ein verführerischer Kokon, und sie wand sich, während sie sich herauskämpfte und ihr Gehirn langsam wieder in Gang kam.
    »Ja? Ich bin wach, Sergeant!«, sagte sie scharf.
    »Wir haben Schwierigkeiten, Ma'am«, erklärte Gutierrez mit leiser Stimme, als fürchtete er, sie könnten belauscht werden. »Überflug vor vier oder fünf Minuten. Dann kam die Maschine zurück, tiefer. Sie müssen irgendetwas bemerkt haben.«
    »Verstehe.« Abigail sog eine Lunge voll eisiger Bergluft ein. Sie unterwarf sich der Erfahrung des Platoon Sergeants, indem sie ihn fragte: »Sollen wir uns bewegen oder ruhig sitzen bleiben?« Sie hörte, wie er sich das Kinn kratzte; sehen konnte sie es in der Dunkelheit nicht.
    »Das ist im Augenblick gehopst wie gesprungen, Ma'am«, antwortete er nach einem Augenblick. »Wir wissen, dass sie etwas aufgefangen haben, sonst wären sie nicht zurückgekommen. Wir können aber nicht wissen, was das war. Es könnte immerhin sein, dass sie zurückgekommen sind und dieses Etwas beim zwoten Überflug nicht mehr bemerkt haben – dann könnten sie glauben, hier gibt es nichts zu finden. In dem Fall ist es hier sicherer als sonst wo. Menschen, die sich bewegen, sind grundsätzlich leichter zu entdecken als Leute, die in einem guten Versteck auf dem Bauch liegen. Darum würde ich hier bleiben, es sei denn …«
    Gutierrez beendete den Satz nie. Das Heulen von Staustrahlturbinen schien aus dem Nichts und gleichzeitig von überall her zu kommen und die Welt mit Donner zu erfüllen. Abigail warf sich instinktiv flach auf den Boden, doch ihr Blick schoss umher und suchte nach der Gefahrenquelle.
    Sie erhaschte einen kurzen Blick auf einen albtraumhaften, riesigen schwarzen Umriss, der wie ein hochtechnisierter Raubvogel aus der Schwärze der Nacht heranrauschte. Es war keine Pinasse, begriff sie. Es war ein Sturmshuttle, die schwer gepanzerte und schwer bewaffnete Abart, die eine komplette Infanteriekompanie in Panzeranzügen transportieren konnte. Dann blitzte in der Dunkelheit etwas auf.
     
     
     
     
    »Da!«, rief Dangpiam und deutete auf das Bild der Lichtverstärkerkamera, die über die zerklüftete Gebirgslandschaft strich. Sandoval schoss einen Blick auf das Display, doch so dicht über dem Boden konnte sie es sich nicht leisten, die Augen von den Fluginstrumenten zu nehmen. Nicht über solchem Gelände.
    »Ich nehme dein Wort darauf«, sagte sie, während sie den großen Shuttle für einen weiteren Überflug herumzog. »Geh ans Com und melde der Predator , dass wir sie haben, dann sag Merriwell, dass wir seine Leute direkt über den Mantys absetzen. Danach halte ich mich bereit zur Luftunterstützung, und da…«
    Irgendwo unter ihr strahlte Licht auf und unterbrach sie mitten im Wort.
     
     
     
     
    Ein Schützentrupp des Royal Manticoran Marinecorps bestand aus dreizehn Männern und Frauen, die in zwei Gruppen geteilt waren und von einem Sergeant kommandiert wurden. Jede Gruppe hatte ein Plasmagewehr, die schwere Standardwaffe der Marines, das von drei Pulsergewehrschützen und einem Grenadier geschützt wurde; ein Corporal befehligte sie.
    Platoon Sergeant Mateo Gutierrez hatte seine beiden Trupps zum Schutz des schmalen Tals verteilt, in dem sie eine Zuflucht gefunden hatten, und eindeutige Anweisungen erteilt. Ohne einen direkten Befehl von ihm oder Abigail hatte niemand zu schießen, es sei denn, dass sie offensichtlich entdeckt worden waren. In diesem Fall aber erwartete er von seinen Leuten, dass sie aus eigener Initiative handelten.
    Und darum feuerten vier Plasmagewehre beinahe gleichzeitig, während Serena Sandoval, die vergessen hatte, dass sie diesmal königlich-manticoranische Marineinfanteristen jagte und keine verängstigten, unbewaffneten zivilen Raumfahrer, zum dritten Mal auf sie zugeflogen kam.
    Für ein atmosphärentaugliches Raumboot war der Sturmshuttle groß, massig und gut gepanzert. Seine Panzerung genügte allerdings nicht, um mehrere gleichzeitige
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