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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx
Autoren: David Weber
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Sternenschiffe Seiner Majestät in Wirklichkeit mit Koffein betrieben werden, und nicht mit Reaktormasse. Manche von uns scheinen sogar zu glauben, es sei unsere Pflicht, unseren Treibstoffvorrat regelmäßig aufzustocken, indem wir uns dieses Koffein einverleiben.«
    Der weibliche Lieutenant Commander sah ihn verdrießlich an, dann nippte sie an ihrer Tasse und stellte sie wieder exakt auf der Untertasse ab.
    »Ich nehme doch an, Lieutenant, Sie hatten nicht die Absicht, über die Mengen an Kaffee zu spotten, die manche unserer hart arbeitenden Offiziere auf der Brücke konsumieren«, bemerkte sie.
    »Gewiss nicht! Mich schockiert allein der Gedanke, dass Sie mir das zutrauen, Ma’am!«
    »Aber sicher«, meinte Commander Layson. Er saß rechts neben dem Stuhl des Kommandanten, der noch nicht erschienen war, und blickte Honor über den Tisch hinweg an. »Ms. Harrington, gestatten Sie mir, dass ich Sie vorstelle. Links von Ihnen sitzt Lieutenant Saunders, unser Zwoter Astrogator. Links neben ihm sitzt Lieutenant Commander LaVacher, unsere Leitende Ingenieurin, und rechts von Ihnen Lieutenant Commander Hirake, unser Taktischer Offizier.« LaVacher, eine kleine, erstaunlich hübsche Blondine, saß Layson gegenüber, der wiederum rechts von Hirake saß, am anderen Ende des Tisches. Sie und der Erste Offizier machten die Gruppe der Dinnergäste komplett, und Layson winkte kurz mit der Hand in Honors Richtung. »Ladys und Gentlemen, Ms. Midshipwoman Harrington.«
    Die anderen Offiziere hatten ihr einzeln zugenickt, als der I.O. sie der Reihe nach vorgestellt hatte, und jetzt war es an Honor, ihnen respektvoll zuzunicken. Nicht einer von ihnen , stellte sie fest, scheint diese maßlose Überheblichkeit auszustrahlen, die für Elvis Santino so charakteristisch ist.
    Saunders öffnete gerade den Mund, um noch etwas hinzuzufügen, als sich die Luke zum Arbeitszimmer des Kommandanten öffnete und ein großer, hagerer Mann in der Uniform eines Captain Senior-Grade hindurchtrat. Als die Offiziere am Tisch sich erhoben, sprang Honor eilig auf. Die Gäste blieben stehen, bis Captain Bachfisch sich gesetzt hatte und knapp mit der rechten Hand winkte.
    »Nehmen Sie Platz, Ladys und Gentlemen«, lud er sie ein.
    Stühle scharrten sanft über das Deck, während seine Untergebenen der Anweisung Folge leisteten, und Honor beobachtete verstohlen den Kommandanten, während sie die schneeweiße Leinenserviette auseinander faltete und sich auf den Schoß legte. Zum ersten Mal bekam sie den Mann zu Gesicht, der in der Rangordnung an Bord der War Maiden gleich hinter Gott kam, und ihr erster Eindruck war vage unbefriedigend. Captain Bachfisch hatte ein schmales, furchiges Gesicht und dunkle Augen, die stets ein wenig finster dreinzublicken schienen. Tatsächlich sah Bachfisch eher aus wie ein Buchhalter, dessen Berechnungen nicht aufgingen, als dass er Honors Vorstellung vom Kommandanten über ein Schiff Seiner Majestät entsprach, das der grausamen Piraterie ein Ende bereiten sollte. Auch sein näselnder Tenor schien nicht zu einer solch hoch gestellten Persönlichkeit wie ihm zu passen, und Honor durchfuhr unleugbar ein Stich der Enttäuschung.
    Dann aber kam der Steward wieder und servierte ein Essen, das sämtliche weltlichen Sorgen gewandt verbannte. Die Speisen waren um einige Klassen besser als alles, was ein niederer Kakerlak normalerweise zwischen die Zähne bekam, und Honor griff nach Herzenslust zu. Während der Mahlzeit redete kaum jemand, und darüber war sie froh, denn so konnte sie das Essen genießen, ohne sich den Kopf zu zerbrechen, ob man von einer einfachen Midshipwoman erwartete, sich am Tischgespräch zu beteiligen. Nicht dass sich sonderlich viele Gelegenheiten eröffnet hätten. Vor allem Captain Bachfisch widmete sich schweigend seinem Teller. Er schien sich seiner Gäste kaum bewusst zu sein, und obwohl Honor dankbar dafür war, ihr Mahl in relativer Ruhe genießen zu dürfen, fragte sie sich, warum der Kommandant sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, Gäste einzuladen, wenn er sie ohnehin zu ignorieren pflegte. Die Situation wirkte ausgesprochen seltsam.
    Nach dem Salat und einer exzellenten Tomatensuppe wurde glasiertes Huhn mit gehackten Mandeln serviert, dazu lockerer Reis, kurz angebratenes Gemüse, sautierte Pilze, frische grüne Erbsen und knusprige, in Butter gewendete Rouladen; abschließend durften die Gäste zwischen drei verschiedenen Desserts wählen. Immer wenn Honor den Blick hob, schien der Steward
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