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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx
Autoren: David Weber
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nickte der Frau auf dem Display zu, und sie nickte zurück.
    »Bürger Vorsitzender.« Saint-Justs Gesicht straffte sich ein wenig, als er zum ersten Mal mit diesem Titel angesprochen wurde. Eine subtile Aussage verbarg sich hinter Speers Anrede, und er fragte sich, ob ihre Vermutung wohl näher an der Wahrheit lag, als ihm bewusst war … oder als er zugeben wollte.
    Will ich wirklich unbedingt Pierres Position einnehmen? Ich weiß, ich habe mir immer gesagt, nur ein Verrückter würde den Posten haben wollen, aber habe ich das je ernst gemeint? Und wenn ja, warum sitze ich dann nicht in diesem Augenblick am Com und versuche einen Kompromiss mit McQueen auszuhandeln, um diese Sache ohne weitere Menschenopfer zu beenden? Rache für Rob ist schön und gut, aber wäre es nicht möglich, dass hier noch etwas anderes am Werk ist?
    Nicht dass es eine Rolle spielte.
    »Ich bin bereit, mit Bandenschuss fortzufahren«, sagte Speer förmlich, und Saint-Just nickte erneut.
    »Dann tun Sie das«, erwiderte er ruhig, und fünfzehn Kilometer von seinem Büro entfernt drückte Bürgerin General Rachel Speer in ihrem Kommandoraum auf einen Knopf. Von diesem Knopf raste ein Signal durch eine abgeschirmte Landkabelverbindung, von deren Existenz niemand auch nur ahnte, der nicht dem inneren Kreis der Systemsicherheit angehörte. Das Signal erreichte ein Relais, das in einem Unterkeller des Oktagons verborgen war, und von dort jagte es zu seinem endgültigen Ziel.
    Die fünfzig Kilotonnen große Wasserstoffbombe, von deren Existenz nicht einmal Erasmus Fontein wusste, detonierte, und mitten im Stadtzentrum von Nouveau Paris vergingen das Oktagon, Fontein, sämtliche überlebenden Mitglieder des Komitees für Öffentliche Sicherheit, Ivan Bukato und Esther McQueen sowie ihr gesamter Stab in einem gewaltigen Feuerball. Der Hitzeimpuls dehnte sich rasend schnell aus. Sekunden später folgte die Druckwelle, und die Türme rings um das Oktagon bekamen ihre ganze wütende Wucht ohne jede Vorwarnung zu spüren. Manche Bewohner dieser Türme waren schon vor Stunden geflohen; die Mehrheit nicht. Sie hatten Deckung gesucht, doch die Türme waren über einen Kilometer hoch und besaßen einen Durchmesser von mehr als fünfhundert Metern. Die Menschen, die tief in ihrem Inneren Schutz suchten, hatten die Masse und Größe der Türme für ausreichend gehalten, und das stimmte auch … solange die Kämpfenden sich auf chemische Sprengladungen beschränkt hatten.
    Die Türme boten keinen Schutz gegen die verheerende Wirkung von Fusionsplasma in ihrer Mitte, und der vom zerstörten Oktagon ausgehende Feuerball schloss sie ein wie der feurige Atem der Hölle.
    Wenigstens waren diese von Menschenhand geschaffenen Berge aus Betokeramik stark und groß genug, um den Druck zu kanalisieren. Sie übernahmen die Rolle von Wellenbrechern, beschützten die Stadt hinter sich mit ihrem eigenen Tod. Ihr Opfer war nicht vergebens, denn »nur« eins Komma drei Millionen Bürger von Nouveau Paris starben mit ihnen.
     
    Zwischen Oscar Saint-Justs Büro und dem Oktagon lagen zwei Drittel der Stadt, und es befand sich tief im Kern des Turmes. Nicht einmal der blendende Blitz einer Atombombenexplosion konnte so viel Stahl und Betokeramik durchdringen, doch erbebte das gewaltige Gebäude wie vor Schreck, als die Schockwelle es überrollte. Die tief vergrabenen Landkabel des sicheren Kommunikationssystems der Regierung waren gegen den EMP der Explosion abgeschirmt, und Rachel Speers Bild auf Saint-Justs Comdisplay flackerte nicht einmal.
    Auch ihr Blick wankte nicht, während sie ihm aus dem Display in die Augen sah.
    »Sprengung bestätigt … Bürger Vorsitzender«, sagte sie leise.
     
    Honor Harrington kehrt zurück in:
    »Honors Krieg«
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