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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx
Autoren: David Weber
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oder?«
    »Das könnte ich tun, wenn Sie das wollen«, erwiderte McQueen. »Natürlich sind Sie nicht so dumm, mir meine Versprechen zu glauben. Nein, Bürger Kommissar. Ich halte Sie nicht für machtgierig, daher wage ich es nicht, Sie mit einem einflussreichen Posten zu ködern, von dem aus Sie dann gegen mich intrigieren könnten. Was ich Ihnen anbiete, ist die Chance, sich offiziell auf meine Seite zu schlagen – unter der Bedingung, dass Sie später still und heimlich in den Ruhestand gehen können, auf einem netten Ligaplaneten Ihrer Wahl und mit einer ansehnlichen Pension auf einem solarischen Bankkonto. Ich glaube, Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, dass ich mein Wort halte und Sie tatsächlich in den Ruhestand gehen ließe … solange Sie das wirklich tun. Sollten Sie weiterhin aktiv bleiben, werde ich nicht den gleichen Fehler begehen wie Saint-Just und Sie am Leben lassen, damit Sie in Zukunft Probleme machen können.« Sie lächelte ihren Volkskommissar freundlich an, und wie gegen seinen Willen grinste Fontein zurück.
    »Solche Offenheit ist sehr erfrischend«, bemerkte er. »Und ich glaube, ich könnte mir ohne weiteres einreden, es sei meine Pflicht, Ihnen öffentlich meine Unterstützung zu gewähren – denn wenn die Kampfhandlungen schnell zu Ende gehen, begrenzt das sowohl die Todesopfer unter den Zivilisten als auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Nachfolgeregime von Bürger Vorsitzender Pierre längere Zeit mit der eigenen Instabilität kämpft.«
    »Also werden Sie mich öffentlich unterstützen?«, drängte McQueen.
    »Lassen Sie uns einfach sagen, ich neige momentan dazu. Ich würde allerdings erst gerne mit den Komiteemitgliedern sprechen, die momentan Ihre … Gäste sind. Zum einen will ich mich vergewissern, dass sie tatsächlich Ihre Gäste sind, und zum anderen, dass Sie nicht, äh, übertrieben haben, als Sie sagten, dass die Mitglieder tatsächlich hinter Ihnen stehen.«
    »Ich denke, das lässt sich arrangieren, Bürger Kommissar.«
     
    Esther McQueen trat wieder in den Kommandoraum. Bukato, der mit Captain Rubin und General Conflans sprach, sah zu ihr hinüber und ging auf sie zu, doch sie gab ihm mit einem Wink zu verstehen, dass er seine Besprechung fortführen solle. Die Offiziere schienen etwas Wichtiges zu erörtern, und obwohl McQueen gute Neuigkeiten hatte, konnten sie warten.
    Sie faltete die Hände hinter dem Rücken und wandte sich wieder dem Display zu, das Rauchschwaden und Flammen über den Zufahrtsstraßen zum Oktagon zeigte. In den Wohntürmen außerhalb der Grenzen des Verteidigungsnetzes gingen die Lichter an, und sie schüttelte den Kopf.
    Sieh dir das an , dachte sie. Ein gottverdammter Krieg tobt keine drei Kilometer entfernt, und ich wette, zwo Drittel von ihnen sitzen da und schauen aus dem Fenster, während wir uns gegenseitig umbringen! Wie viel sagend, wenn die Bürger der Hauptstadt einer Sternnation, die eigentlich als zivilisiert gelten sollte, so viel Blutvergießen gesehen haben, dass sie nicht einmal mehr fliehen, wenn die Kämpfe wieder von vorn losbrechen.
    Sie schüttelte den Kopf und betrachtete die rote Scheibe der untergehenden Sonne, die hinter den Turmspitzen westlich des Oktagons verschwand.
    Vielleicht sollte ich das als Kompliment auffassen – als wollten sie damit ihr Vertrauen in die Genauigkeit unseres Feuerleitsystems bekunden! Sie schnaubte. Vermutlich glauben sie, ein Haufen Politiker ist so schlimm wie der andere. Weiß Gott, an ihrer Stelle würde ich inzwischen nichts anderes denken. Ich frage mich, ob es ihnen wirklich etwas ausmacht, wer von uns gewinnt, oder ob es ihnen lieber wäre, wenn wir uns möglichst schnell gegenseitig erledigen.
    Sie betrachtete noch einen Moment lang die untergehende Sonne, dann sog sie scharf den Atem ein und wandte sich flink wieder zum Kontrollraum um. Es galt, Dinge zu erledigen und mit Leuten zu sprechen, und sie musste sich noch um Vieles kümmern.
    Ich hätte nicht geglaubt, dass ich bis mittags durchhalten würde. Aber ich habe es geschafft, und so sehr ich mich auch bemühe, Ivans Optimismus zu zügeln, ich glaube wirklich, dass er Recht hat. Wir haben den Bastard. Er hätte uns bis zum Einbruch der Dunkelheit erledigen müssen, und das hat er nicht geschafft.
     
    »Sir, ein Com-Anruf von Bürgerin General Speer für Sie.«
    Diesmal bestätigte Oscar Saint-Just nicht einmal die Meldung. Er streckte einfach den Arm aus und drückte auf den Annahmeknopf.
    »Bürgerin General.« Er
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