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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche
Autoren: David Weber
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Minister waren zweifellos sehr unerfahren, aber andererseits empfanden sie eine Todesangst vor Oscar Saint-Just, und er war sich sicher, dass sie genau das tun würden, was er von ihnen verlangte.
     
    »Also gut, Alyson«, knurrte White Haven und rieb sich noch immer den Schlaf aus den Augen. »Ich bin wach.«
    Er blickte auf das Chronometer auf dem Nachttisch und jammerte inwendig. An Bord der Benjamin the Great galt der 24-stündige Standardtag, nicht der Zweiundzwanzig-Komma-noch-was-Stundentag Manticores, und es war erst kurz nach drei Uhr. Er war also noch keine drei Stunden im Bett, und er hatte noch eine letzte Flaggoffiziersbesprechung vor sich, bevor es in nur fünf Stunden gegen Lovat losging.
    Wehe, das ist nicht wichtig , dachte er und drückte den Knopf auf seinem Com.
    Auf dem Terminal erschien Captain Granston-Henleys Gesicht. Die Bildverbindung wurde jedoch nur einseitig aufgebaut; White Haven wollte von niemandem in schlaftrunkenem Zustand gesehen werden. Als er ihre Miene sah, vergaß er das völlig.
    »Was ist los?« Seine Stimme klang weit weniger beißend als beabsichtigt. Granston-Henley mühte sich sichtlich um Fassung.
    »Wir haben soeben ein Kurierboot empfangen, Mylord. Ein havenitisches Kurierboot.«
    »Von den Havies?«, vergewisserte White Haven sich sehr vorsichtig, und sie nickte.
    »Jawohl, Sir. Es ist vor sechsundzwanzig Minuten aus dem Hyperraum gekommen. Das Signal haben wir vor fünf Minuten und …« – sie blickte aufs Chronometer – »dreißig Sekunden erhalten. Signal im Klartext, Sir.« Sie verfiel in Schweigen.
    »Und worum geht es?«, drängte er sie.
    Granston-Henley schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Eine direkte Nachricht von Saint-Just an Ihre Majestät, Mylord«, sagte Granston-Henley. »Er will … Sir, er sagt, er will Friedensverhandlungen einberufen.«
     
    » ! «
    Behände sprang Elisabeth III. auf und schlug die Faust wie einen Hammer auf den Konferenztisch. Mehr als eine Person im Raum zuckte zusammen, nur Premierminister High Ridge und Außenministerin Descroix wirkten völlig ungerührt.
    »Euer Majestät, dieses Angebot muss sorgfältig und ernsthaft überdacht werden«, sagte High Ridge in das hallende Schweigen.
    »Nein«, wiederholte Elisabeth leiser, aber noch entschlossener. Mit ihren braunen Augen fixierte sie den Premierminister bedrohlich. »Das ist ein Trick. Ein Zug der Verzweiflung.«
    »Was immer es ist und welche Beweggründe Bürger Vorsitzender Saint-Justs auch immer hat«, sagte Descroix im Ton zuckersüßer Vernunft, den Elisabeth mittlerweile von Herzen verabscheute, »dieses Angebot ist eine Chance, die Kämpfe zu beenden. Und das Sterben, Euer Majestät, nicht nur auf Seiten der VRH, sondern auch auf unserer.«
    »Wenn wir jetzt zulassen, dass Saint-Just sich herauswindet, obwohl wir ihn und sein Regime zerquetschen könnten, dann ist das Verrat an jedem Mann und jeder Frau, die gestorben sind, damit wir an diesen Punkt gelangen«, entgegnete Elisabeth tonlos. »Es wäre auch Verrat an unseren Verbündeten, die auf unsere Führung zählen und auf unsere Unterstützung angewiesen sind, um zu überleben! Es gibt nur einen Weg, um einen dauerhaften Frieden mit der Volksrepublik zu gewährleisten. Und dieser Weg besteht darin, sie niederzuringen, ihre Rüstungsindustrie zu zerstören und sicherzustellen, dass sie nicht wieder aufgebaut wird!«
    »Euer Majestät, mit Gewalt hat man noch keinen einzigen Konflikt beigelegt«, warf Innenministerin New Kiev ein. Als die Queen sie mit einem verächtlichen Blick taxierte, zeigte die Gräfin tiefes Unbehagen, schüttelte aber störrisch den Kopf. »Ich habe den Krieg immer abgelehnt, weil ich glaube, dass die friedliche Lösung eines Konfliktes der Gewalt bei weitem vorzuziehen ist. Wenn die vorherige Regierung dies begriffen und nach dem Harris-Attentat dem Frieden eine Chance gegeben hätte, dann hätten die Kämpfe schon vor zehn Jahren enden können! Mir ist klar, dass Sie das nicht für möglich halten, aber ich und auch viele andere hier im Raum schon. Vielleicht hatten Sie damals Recht und wir Unrecht, aber das können wir im Nachhinein nicht feststellen, denn damals wurde die Gelegenheit zurückgewiesen. Diesmal aber liegt uns ein definitives Friedensangebot der Gegenseite vor, ein Angebot, das Morden zu beenden, und meiner Ansicht nach sind wir moralisch verpflichtet, alles zu erwägen, was diesem Zweck dient.«
    »Was für ein ›definitives Friedensangebot‹?«, fragte
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