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Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition)

Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition)

Titel: Honky Tonk Pirates - Der letzte Horizont: Band 6 (German Edition)
Autoren: Joachim Masannek
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war, und beobachteten, wie nach einer weiteren Ewigkeit Hannah und Will aus den Wellen auftauchten.
    Hannah riss sich den Stoff der Hose vom Gesicht. Sie schnappte nach Luft und fluchte vor Glück, als sie Will neben sich entdeckte.
    »Du Sohn einer stinkenden Wasserratte. Dich kriegt man nicht tot!«. Doch beim Wort »tot« erstarrte das Mädchen. Sie sah, dass Will ohne Besinnung war. Sie sah das Blut aus seiner Schulter sickern und sie sah die Schwärme von Haien um sich herum.
    »Nat!«, schrie sie deshalb. »Wo bleibst du, Nat! Beeil dich gefälligst. Ich brauch einen Hut und ein Paar neue Schuhe, sonst werde ich hier noch als Fischfutter enden. Und wenn das passiert, überlebst du das nicht. Ich warte dann nämlich in der Hölle auf dich und dort werde ich dein persönlicher Teufel!«
    Da wurde sie von zwei Händen gepackt und die rissen sie aus den Wellen. Nat hielt Hannah an ihrem weißen Schmetterlingskragen und schwang sich mit ihr an einem Seil auf die Reling des Bisons zurück.
    »Nat, du verfluchter Grobian! Seit wann kannst du fliegen? Verflixt! Wie kannst du zum Engel mit Flügeln werden?«, lachte die Piratin und zeigte dann auf die Stelle zurück, die der Bison, Nats Schiff, immer weiter hinter sich ließ. Dort kreisten die Haie um den verwundeten Will.
    »Wir müssen ihn retten, Nat, hol ihn da raus!«
    Sie flehte ihn an, doch Nat zögerte überraschend. Vielleicht nur eine Sekunde und vielleicht nur, weil er die Haie sah.
    »Okay. Wie du willst. Ihr wendet den Bison und kommt wieder zurück! Und du, Wolfsherz, kommst mit mir!« Nat rief die Befehle und sprang mit einem der Indianer kopfüber ins Meer.
    Sie schwammen furchtlos durch die Haie, erreichten Will sicher und blickten von dort zum Bison zurück. Der Tatonka verschwand gerade hinter einer der Schwanzspitzen der Schw estern von Valas, die immer noch auf dem Wasser trieben. Er würde gleich wenden.
    »Wir müssen dorthin!«, befahl Nat dem Indianer und zeigte auf den Milbenhelm. »Beeil dich!«, rief er. »Wir müssen es schaffen, bevor der Bison wieder bei uns ist.«
    Und als sie das gespenstische Schlachtschiff erreichten, das, wie sein Name es verhieß, die Gestalt einer Monstermilbe besaß, zogen sie Will auf den Rumpf. Nat öffnete eine der vielen Luken, zog Will die blaugraue Mütze vom Kopf und stieß den bewusstlosen Jungen ins Schiff.
    »Für dieses Geheimnis werden wir sterben«, sagte er zu Wolfsherz und sah ihn fordernd und durchdringend an. »Das tun wir für dich, dein Volk und alle Völker dieser Erde. Damit endlich Frieden herrschen kann!«
    »Damit endlich Frieden herrschen kann!«, nickte der Indianer.
    »Wir suchen ihn drei Tage lang. Dann finden wir das!« Nat gab ihm Wills Mütze und der Indianer steckte sie ein. Sie sprangen ins Wasser, und als der Bison nach seinem Wendemanöver wieder erschien, schwammen sie bereits an der Stelle, wo vorher Will getrieben war. Sie stiegen an Bord und gingen zu Hannah, die sie verzweifelt und zornig empfing. Sie lief Nat entgegen.
    »Das kann nicht sein. Das glaube ich nicht! Will kann nicht so einfach verschwinden, hörst du! Ich hab ihn gesehen und du auch, als du zu ihm geschwommen bist!«
    Hannah schlug mit den Fäusten gegen Nats Brust, der sie vergeblich zu trösten versuchte. Sie standen an Bord des mächtigen Einbaums und Wolfsherz beobachtete sie genau. »Will kann nicht tot sein. Das ist unmöglich. Ich würde das fühlen.«
    »Dann suchen wir ihn. Hannah, hör mir bitte zu!« Er packte und rüttelte die aufgelöste Piratin. »Wir suchen ihn alle, jetzt und sofort und so lange du willst. Von mir aus für immer.«
    Er umarmte das Mädchen und nickte Wolfsherz auffordernd zu. Der ließ die Ruderboote zu Wasser. Dasselbe tat Moses auf dem Fliegenden Rochen und Finn auf dem Dreispitz. Sarah und Rachel schickten die Roten Korsaren in ihren Drachenbooten aus, und so suchten sie drei Tage und Nächte, bis das passierte, was Will schon gesehen hatte. Nat kehrte zurück und zeigte Hannah Wills Mütze, die er angeblich gefunden hatte.
    »Was sagst du jetzt?«, sagte Gagga zu Will. »Wird dir der Wattemantel zu eng? Hat sich die süße Raupe verwandelt? Willst du den hübschen Kokon endlich sprengen oder brauchst du noch mehr?«
    Er tippte in die Membran des Fensters und jetzt sah Will Ruderboote auf die Schlangen zufahren. Sie hatten Pulverfässer an Bord. Nat hievte drei davon auf die Milbe, in die er Will geworfen hatte, und befestigte sie an deren Rumpf. Dasselbe taten seine
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