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Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)
Autoren: Albert Karer
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Lebenserwartung und der überdurchschnittlichen Intelligenz eigentlich weitere besondere Merkmale?“, unterbrach Mary Confidence.
    „Es gibt eine eindeutige Tendenz zu einer überdurchschnittlichen Körpergröße und zu einer markanten Schädelform. Die männlichen Chimären werden vermutlich eine Körperlänge von über 2,30 Metern und die weiblichen von über 2,10 Metern erreichen. 2037 wurden die ältesten Chimären fünfzehn Jahre, sie waren im Durchschnitt schon 1,87 Meter groß, im Schnitt einundzwanzig Zentimeter größer als ihre chinesischen Altersgenossen der Spezies Homo sapiens.“
    Confidence projizierte die schematische Darstellung zweier Männer, der erste 1,75 Meter groß und mit vollem Haar, ein ganz durchschnittlicher Homo sapiens.
    Der zweite ein 2,33 Meter großer Mann mit asiatischen Gesichtszügen und einer außergewöhnlich länglichen Kopfform, der Körper wesentlich schlanker und weniger muskulös, gänzlich ohne Körperbehaarung, auch die Augenbrauen fehlten.
    „Ein Eierkopf“, entfuhr es Brian.
    „Ja, etwa ab dem elften Lebensjahr beginnt sich die Kopfform der Chimären markant zu verändern. Der Hinterkopfbereich streckt sich. Das könnte mit dem Gehirnwachstum zu tun haben. Röntgenbilder von wenige Jahre alten Chimären zeigen, dass ihre Schädelknochen für ein späteres Wachstum ausgelegt sind.“
    „Gibt es noch mehr Anomalien?“, fragte Mary
    „Körperliche, organische Abweichungen vom Homo sapiens wurden ansonsten bisher nicht festgestellt. Die betreuenden Ärzte deuten an, dass die Kinder und Jugendlichen weniger schnell altern. Die Pubertät setzt später ein. Und mit zunehmendem Alter verlieren sie sämtliche Körperbehaarung, die Ärzte gehen davon aus, dass die meisten Chimären mit etwa zwanzig völlig haarlos sein werden. Damit haben wohl vor allem die Mädchen gewisse Probleme. Ansonsten ist nichts weiter bekannt.“
    „Okay, mich interessiert jetzt aber immer noch, wie ihr sie …“, Brian suchte nach dem passenden Wort, „… liquidiert habt?“
    „Die Chimären werden viermal im Jahr untersucht. 2033 wurden innerhalb einer Woche fast alle Chimären im Zusammenhang mit einer Grippewelle vorsorglich geimpft. Die Ärzte der IFC haben danach die Abläufe, die Bereitstellung der Impfdosen und die Durchführung der Impfung optimiert, mit dem Ziel, im Notfall eine schnellere und vor allem möglichst flächendeckende Impfung sicherzustellen.
    Nachdem wir diese Information hatten, war der Rest ein Kinderspiel. Wir hackten uns in die Systeme eines ORGANICA-Pharmawerkes ein und ließen eine entsprechende Charge Impfdosen produzieren. Die IFC-Ärzte erhielten am 3. Juni den offiziellen Auftrag, am 5. Juni eine Impfung gegen einen neuen Vogelgrippe-Virus durchzuführen.
    Bei der Herstellung der Impfdosen mussten wir lediglich die Substanz austauschen. Ein simpler Eingriff in den vollautomatisierten Produktionsprozess. Wir änderten einfach die Kennnummer der zu produzierenden Substanz, wir entschieden uns für ein in der tierischen Forschung häufig eingesetztes Nervengift. Es verursacht grippeähnliche Symptome und führt ohne Gegenmittel zum Versagen des Kreislaufs.“
    „Und alles nur durch die Manipulation von Computersystemen?“, sagte Mary entsetzt.
    „Und die Aktion war erfolgreich?“, fragte Brian.
    „Es wurden 98,85 Prozent aller betreuten Chimären inklusive der zu diesem Zeitpunkt mit Chimären schwangeren Frauen geimpft, in absoluter Zahl: 961.639. Nach unseren Informationen haben exakt 11.058 Chimären den Anschlag überlebt.“
    „Ihr habt sogar die Schwangeren ermordet?“ Mary war fassungslos.
    „Das heißt, wir müssen noch 11.058 eliminieren“, sagte gleichzeitig Brian.
    „Wir gehen davon aus, dass es weniger sind. Das Chaos, das jetzt herrscht, insbesondere in den Städten, wo die meisten Chimären leben, wird weitere Opfer unter ihnen fordern.
    Ende 2040 werden etwa 4.500 Chimären im Alter zwischen drei und achtzehn Jahren leben. In dieser Zeit ist damit zu rechnen, dass die Chimären beginnen sich fortzupflanzen.“
    Brian musterte den Schemen, der Confidence darstellte. Die Gestalt erschien nun fester, ihre Konturen waren schärfer geworden, als hätte der Bildhauer seine Arbeit wieder aufgenommen und würde sich nun den Details widmen.
    Als er das Gesicht betrachtete, wurde er blass, er erkannte Tobias’ Gesichtszüge.
    „Ich sehe, du hast es auch bemerkt“, hörte er Mary.
    „Es wird Zeit“, sagte Confidence, „die
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