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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Kaplan
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ihn gerichtet, während er sich am Waschbecken die Hände wusch und sie sich an einem Handtuch abtrocknete.
    »Was trinkst du?«, fragte er.
    »Tequila, wenn du welchen hast. Sonst Scotch.«
    »Scotch. Highland Park«, sagte er und holte eine Flasche hervor. Er schenkte ihnen beiden ein und bedeutete ihr, sich auf einen der beiden ultramodernen Lehnstühle zu setzen.
    »Worauf trinken wir?«, fragte sie.
    »Dass wir beide noch leben, vorläufig.« Bilal nahm einen Schluck und sie ebenfalls.
    »Dieser Daleel, warum hast du ihn umgebracht?«
    »Er sah aus wie ich. Gleiche Größe und Statur. Die Leute haben uns manchmal verwechselt. Er konnte einfach nicht ver stehen, dass ich nichts von ihm wollte. Es wäre mir fast wie Selbstbefriedigung vorgekommen.«
    Plötzlich verstand sie. »Du wolltest deinen eigenen Tod vor täuschen. Darum der Kopf und die Hände – um es schwerer zu machen, den Toten zu identifizieren. Sie hätten angenommen, dass du es seist. Was wolltest du mit dem Kopf und den Händen tun? Ins Meer werfen?«
    »Schlaues Mädchen. Was dagegen, wenn ich rauche?« Er nahm sich eine Zigarette aus einer Schatulle mit Einlegearbeiten aus Elfenbein, die auf dem gläsernen Couchtisch stand. »Ich weiß schon, wie furchtbar puritanisch ihr Amerikaner in solchen Dingen seid. Leute umzubringen ist okay, aber Rauchen, das geht zu weit.« Er zündete sich die Zigarette an, nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch aus.
    »Was ist mit der DNA ? Sie hätten rausgekriegt, dass es nicht du bist.«
    »Glaubst du wirklich?« Er sah sie an, als würde sie von einem Höhlenmenschen erwarten, einen Computer zu programmieren. »Wir sind hier in der Levante, nicht in Manhattan. Es gibt keine Datenbanken, keine Wissenschaft. Die Polizei ist dazu da, politische Gegner zu eliminieren – nicht um Verbrechen aufzuklären.«
    »Wohin wolltest du gehen?«, fragte sie.
    »Die Auswahl ist nicht gerade berauschend: Tod oder ein Leben in Neuseeland. Was so ungefähr auf das Gleiche hinausläuft.«
    »Vor wem wolltest du weglaufen? Vor uns?«
    »Die amerikanische Arroganz ist wirklich grenzenlos. Warum sollte ich mich vor euch fürchten? Bei euch kriegt selbst ein Verbrecher mit Glück am Ende eine eigene Realityshow. Kommst du wirklich nicht drauf? Du bist doch nicht dumm und lässt dich so hinters Licht führen.« Er blies eine Rauchwolke in ihre Richtung.
    »Was ist mit Davis Fielding? Warst du sein Liebhaber?«
    »Er hat mich angerufen, kannst du dir das vorstellen? Mit Rana hat er sich als Hetero präsentiert und sich eingebildet, sie würde für ihn arbeiten – dabei haben ihm Rana und ich in Wahrheit alle Informationen entlockt, die er besaß. Und trotzdem rief er mich an, um sich zu verabschieden, der sentimentale Idiot. Er war als Spion genauso mies wie als Liebhaber.«
    Carrie betrachtete ihn mit seinem seltsam jungenhaften Gesicht und seinem gebleichten Haar, und schlagartig war ihr alles klar. »Abu Nazir. Seinetwegen hast du Fielding umgebracht. Er ist dabei, alle Risikofaktoren zu beseitigen. Darum willst du auch flüchten.«
    »Na also.« Bilal stieß eine Rauchwolke aus. »Kluges Mädchen. Also, wie geht’s jetzt weiter, Carrie?«
    Er lächelte hämisch und genoss ihren Schock darüber, dass er ihre wahre Identität kannte. In diesem Augenblick war ihr klar, dass er eine Entscheidung getroffen hatte – sie brauchte ihre Leute, und zwar sofort.
    »Weißt du, ich habe alles aus Fielding rausbekommen. Wie steht’s, Carrie? Lässt du mich im Badezimmer weitermachen und verschwinden? Oder willst du etwas Lächerliches tun und mich zum Beispiel in eine Zelle mit diesen idiotischen Dschihad -Brüdern in Guantanamo sperren?«
    »Keins von beiden. Du wirst für uns arbeiten.« Sie blickte sich im Zimmer um. »Weißt du, die Wohnung könnte ein paar Blumen vertragen.«
    Bilal richtete sich auf. »Wen soll ich denn ausspionieren? Abu Nazir?«
    Carrie sah ihn schweigend an. Vom Flur ertönten die hämmernden Schritte von Saunders und Chandler, während Boyce draußen auf dem Balkon landete.
    » Ya Allah, du kennst Abu Nazir nicht sehr gut, oder?«, sagte er, griff unter sein Stuhlkissen und zog eine Neun-Millimeter-Pistole hervor. Bevor sie reagieren konnte, hob er die Waffe und schoss sich eine Kugel in den Kopf.

KAPITEL 38
    Amman, Jordanien
    »Das römische Theater wurde, wie Sie sich denken können, zur Zeit der Römer gebaut, während der Herrschaft von Kaiser Antoninus Pius zwischen 138 und 161. Damals hieß die Stadt noch
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