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Holy Shit

Holy Shit

Titel: Holy Shit
Autoren: Rolf-Bernhard Essig
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dieser Silbertafel des Landes Cheta und des Landes Ägypten stehen, und was den angeht, […] der sie nicht halten wird, so sollen die tausend Götter des Landes Cheta sowie die tausend Götter des Landes Ägypten sein Haus, sein Land und seine Diener vernichten.«
Die Bibel, 1. Buch Mose 15–19: »Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seiest du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein, und er soll dein Herr sein.
Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorchet der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baume, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen;verflucht sei der Acker um deinetwillen; mit Kummer sollst du dich drauf nähren dein Leben lang.
Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.
Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.«
Die Bibel, Sprüche 26,2: »Wie der Spatz wegflattert und die Schwalbe davonfliegt, so ist ein unverdienter Fluch; er trifft nicht ein.«
Die Bibel, Matthäus 21, 18–19: »Als er [Jesus] am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger. Da sah er am Weg einen Feigenbaum und ging auf ihn zu, fand aber nur Blätter daran. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll keine Frucht mehr an dir wachsen. Und der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle.«
Die 111. Sure des Koran: »Im Namen Allahs des Allbarmherzigen. Vergehen sollen die Hände Abu Laheb und er selbst. Sein Vermögen und alles, was er sich erworben hat, sollen ihm nichts helfen. Zum Verbrennen wird er in das flammende Feuer kommen, mit ihm sein Weib, die Holz herbeitragen muss, und an ihrem Halse soll ein Seil hängen, geflochten aus Fasern eines Palmbaumes.« (Der Genannte war der Schwiegervater des Propheten und nach der Überlieferung diesem feindlich gesonnen, wie auch seine Frau.)
Amathus, Zypern, wohl 7. Jahrhundert nach Christus: »Möge dein Penis schmerzen, wenn du Liebe machst!«
Jiddische Flüche: »A choleryeh ahf dir!« (»Die Pest auf dich!«); »A finstere cholem auf dein kopf und auf dein hentund fiss!« (»Einen dunklen Traum/Alptraum [wünsche ich dir] auf deinen Kopf und auf deine Hände und Füße.«); »Er zol hobn paroys makes bashotn mit oybes krets.« (»Er soll haben Pharaos Pest besprenkelt, mit Hiobs Krätze!«); »Gai kaken oifen yam!« (»Hau ab!«, wörtlich: »Geh kacken auf/in das Meer!«); »Groisser potz!« (»Idiot!«, wörtlich: »Großer Schwanz!«); »Wahksin zuls du wi a tsibeleh, mitten kup in drerd!« (»Wachsen sollst du wie ein Zwiebelchen, mit dem Kopf in der Erde!«); »Zolst hobn tzen haizer, yeder hoiz zol hobn tzen tzimern, in yeder tzimer zoln zain tzen betn un zolst zij kaiklen fun ein bet in der tzweiter mit cadojes!« (»Sollst haben zehn Häuser, jedes Haus soll zehn Zimmer haben, in jedem Zimmer sollen zehn Betten stehn und sollst dich wälzen von einem Bett ins andere mit Cholera/schwerem Fieber!«)

Stinkefinger, Horngabel und blanker Hintern
    Von meinem Vater habe ich das Klopfen auf Holz oder – wenn gerade keins da ist – auf meinen Kopf; dreimal natürlich. Wann? Wenn jemand etwas Negatives erwähnt oder einen positiven Wunsch, eine Hoffnung äußert. Warum? Schwer zu sagen. Als Kind hörte ich: »Das bringt Glück!« Später behauptete ich, kritisch und erwachsen geworden, es sei nur ironische Fortführung einer Tradition ohne Bedeutung. Heute weiß ich: Man möchte damit böse Dämonen abwehren, die neidisch das Glück zu vereiteln suchen.

    Das »Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens« hat allein zehn dicke Bände, und vieles darin hat mit Fluchen und Fluchabwehr zu tun. Mit der Aufklärung verschwanden zwar manche Gesten und Rituale, andere lebten aber in mehr oder weniger heimlicher oder veränderter Form weiter, wie eben das dreimalige Klopfen auf Holz. Schon in germanischer Zeit galt Holz, am besten das lebender Bäume, als wirksam gegen dämonische Kräfte. Vielleicht ebenso alt ist die Überzeugung, dass der
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