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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip
Autoren: Gemma Halliday
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er.
    »EntschuldigenSie,wennichstöre«,begannich.DannsahichmirdieBewerberinzumerstenMalgenaueran.AusderNähebetrachtetwarsiegenaudieArtvonStudentenverbindungstussi,fürdieichsieschongehaltenhatte,alsichsiedasersteMalausderFernegesehenhatte:großeblaueAugen,klebrigerrosafarbenerLipgloss,denMundpermanentzueinemsexySchnütchenverzogen.UndeinOberteil,dasmindestenseineNummerzukleinwar.Siesahaus,alswolltesieunterihremTopMelonenschmuggeln.
    Und während ich sie von oben bis unten taxierte, stellte ich fest – sie erwiderte das Kompliment.
    »Brauchen Sie etwas, Tina?«, fragte Felix.
    »Äh, ich muss unbedingt mit Ihnen sprechen.«
    »Worum geht es?«
    »Es ist etwas passiert.«
    »Was denn genau?«, ermunterte er mich.
    »Ein Telefonanruf.« Ich wich ihm aus, da ich mir nicht sicher war, wie viel ich in Barbies Anwesenheit preisgeben wollte.
    »Von wem?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Worum ging es?«
    Ich warf der Blondine einen kurzen Blick zu. »Ähm – wäre es möglich, das unter vier Augen zu besprechen?«
    Felix schüttelte den Kopf. »Oh, Verzeihung, wo bleiben meine Manieren? Allie, das hier ist Tina Bender, sie schreibt die Klatschkolumne . Tina, Allie Quick. Unsere neue Reporterin.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Ernsthaft? Er hatte die beiden Möpse eingestellt?
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Allie und streckte mir ihre Hand entgegen.
    Widerstrebend schüttelte ich sie. Ihr Händedruck war fest, auch wenn meine Hand hinterher nach Pfirsichduftlotion roch.
    »Allie wird unsere neue rasende Reporterin«, fuhr Felix fort. »Sie übernimmt meine alte Position.«
    »Großartig.« Ich schwöre, dass ich wirklich versuchte, jeglichen Sarkasmus aus meiner Stimme zu verbannen. Ich gab Barbie eine Woche – dann würde sie merken, dass man bei diesem Job richtig arbeiten musste, statt sich nur an Christian Bale ranzuschmeißen.
    »Was war das für ein Anruf?«, fragte Felix.
    Offensichtlich blieb mir nichts anderes übrig, als ihn vor Publikum ins Bild zu setzen, ob ich wollte oder nicht. Also berichtete ich von dem merkwürdigen Anrufer, der mechanischen Stimme und der Todesdrohung. Als ich meine Geheimzahl zum zweiten Mal eintippte und dem Boss die Nachricht vorspielte, wurde mir allerdings bewusst, wie dämlich das Ganze war. Wir waren ein Boulevardblatt. Wenn die Leute uns nicht hassten – das wäre eine Überraschung. Mit neunundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit war es bloß ein Idiot, der Dampf abließ.
    Leider überließ Felix nichts dem Zufall.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte er und spielte die Nachricht ein zweites Mal ab. »Wann ist das reingekommen?«
    »Gestern Abend. Der Zeitstempel ist von halb zwölf.«
    »Waren Sie gestern Abend hier?«
    »Nein. Zu Hause.«
    »Allein?«
    »Meine Tante war im Nebenzimmer.«
    »Haben Sie eine Ahnung, auf welche Story dieser Kerl anspielt?«
    Ich warf die Hände in die Luft. »Machen Sie Scherze? Allein in dieser Woche bin ich einem Dutzend Promis auf die Füße getreten.«
    »Waren fiese Artikel dabei?«
    Ich warf ihm einen Blick zu.
    »Richtig«, sagte er. »Blöde Frage. Haben Sie die Rufnummernzuordnung überprüft?«
    »Die Nummer war unterdrückt.«
    »Vielleicht können Sie den Anruf zurückverfolgen?«, meldete sich Allie zu Wort.
    Ich nickte. Widerwillig. »Möglicherweise«, wich ich aus. Ein Technikgenie bin ich nicht gerade. Wie auch immer – in Anbetracht der Tatsache, dass unserem Chefredakteur die Spendierhosen enger saßen als Joan River ihr letztes Facelifting, war die Wahrscheinlichkeit, dass sich unsere Telefonanlage auf dem neuesten Stand befand, gering. Ich machte mir im Geiste eine Notiz, das zu überprüfen.
    »In der Zwischenzeit«, fuhr Felix fort, »fühle ich mich unwohl bei dem Gedanken, dass Sie allein dort draußen herumlaufen.«
    »›Dort draußen?‹«, fragte ich.
    »Bleiben Sie vorerst an Ihrem Schreibtisch, okay, Bender?«
    »Fabelhaft.«
    »Höre ich da etwa Sarkasmus heraus?«
    »Verdammt richtig.« Und bevor er es sagen konnte, fügte ich hinzu: »Ich weiß, ich weiß. Ferkel.«
    Nachdem ich Felix’ Büro verlassen hatte, stattete ich erst einmal Cece einen Besuch ab: Cece war bei uns für Außenstände, Personalfragen und Bürokratisches zuständig. Wie schon ihr Titel andeutete: Alles, was nicht direkt in einen Zeitungsartikel einfloss, zählte zu ihrem Revier. Ein Revier, in dem sie, etwa Mitte vierzig, Gesundheitsschuhträgerin und überorganisiert, unumschränkte Herrscherin war. Ihr Schreibtisch
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