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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
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geben.
     
    Taylor verstaute ihre Einkäufe in ihrem Wandschrank und im Badezimmer, zog ein schwarzes Kleid mit weißen Punkten, das im Rockabilly-Stil gehalten war, und dass sie sich soeben gekauft hatte, an, machte ihr Haar zurecht und ging hinunter, um mit ihrer Familie und Mrs. Knight Tee zu trinken. Obwohl sie erst einen Tag in Kalifornien war, kam es ihr so vor, als wäre sie schon seit Ewigkeiten hier. Es schien, als wäre ihr Dasein nahtlos in ihre Kindheit und Jugend übergegangen, als wäre sie niemals fort gewesen.
     
    Als sie auf den Pavillon zu kam, sah sie, dass nicht nur ihre Mutter, ihre Großmutter und Ava Knight dort Tee tranken, sondern auch noch ein Mann bei ihnen war. Das musste dann also Dylan sein. Taylor hatte am vergangenen Abend nicht mehr nach ihm gegoogelt, weil sie ohnehin sicher war, dass er nicht dieser Überdrüberstar war, von dem Shannon gesprochen hatte, und weil es ihr eigentlich ziemlich egal war, ob der Typ der neue Brad Pitt, den sie im Übrigen nicht leiden mochte, war, oder nur Müllmann. Bis zu jenem Augenblick, als sie ihn dort sitzen sah, hatte sie ihn sogar völlig vergessen.
     
    „Ach, da ist sie ja endlich“, rief Sophie, als Taylor die Stufen zum Pavillon hinaufstieg. Sie begrüßte zuerst Ava, dann ihre Großmutter und ihre Mutter und war schließlich bei Dylan angelangt.
    „Taylor, das ist mein Sohn Dylan, von dem ich dir gestern erzählt habe“, sagte Ava stolz. Dylan stand von seinem Stuhl auf und reichte Taylor die Hand.
    „Hey“, sagte er. Er schien ein Hüne zu sein, von mindestens einem Meter fünfundachtzig. Er war sportlich, hatte dunkelblondes Haar im Sonnyboy-Style, einen Dreitages-Bart und die strahlend blauesten Augen, die Taylor je gesehen hatte. Seine Zähne waren makellos weiß und seine Lippen wundervoll geschwungen. Er trug dunkelblaue Jeans und ein grünes Poloshirt und sah wirklich gut aus. Taylor konnte sich sehr gut vorstellen, dass dieser Dylan Knight tatsächlich derjenige war, von dem Shannon noch am Vorabend gesprochen hatte.
     
    „Dylan wird ebenfalls einige Wochen hier bleiben, Taylor, vielleicht könnt ihr etwas unternehmen, wenn du durch dein Projekt nicht zu sehr angebunden bist“, meldete sich Margret zu Wort. „Du könntest ihm zum Beispiel etwas die Stadt zeigen, immerhin bist du hier aufgewachsen!“
    Es war Taylor peinlich, dass ihre Mutter ihr Buch „Projekt“ nannte, was sie vermutlich nur deshalb tat, damit sie Dylans Aufmerksamkeit auf ihre Tochter lenkte, was ihr auch gut gelang.
    „Um was für ein Projekt handelt es sich denn, Taylor“, wollte dieser auch prompt wissen.
    „Ein Buch“, antwortete Taylor knapp.
    „Sie sind also Schriftstellerin?“
    „Ja!“ Es war ihr nach all den Jahren immer noch peinlich, sich selbst Schriftstellerin zu nennen. Als sie ihre ersten paar Kurzgeschichten für fünfzig Dollar das Stück an das eine oder andere Magazin verkauft hatte, hatte sie es immer vermieden, „Schriftstellerin“ genannt zu werden, da sie der Meinung war, dass man erst dann ein „Schriftsteller“ war, wenn man von seinen Büchern leben konnte. Das hatte sie mittlerweile zwar geschafft, doch immer noch fühlte sie sich merkwürdig dabei, wenn sie sich jemandem als Schriftstellerin vorstellte.
    „Habe ich schon einmal was von ihnen gelesen?“
    „Wenn sie auf schnulzige Frauenromane stehen, die vor Schmalz nur so triefen, dann wäre es möglich!“ “Okay, dann schätze ich, ich kenne nichts von ihnen“, er grinste sie mit seinem Strahlemannlächeln an. „Im Moment lese ich auch eher mehr Drehbücher!“
    „Ich habe schon gehört, dass sie Schauspieler sind“, sagte Taylor und dachte bei sich, dass er mit seiner Bekanntheit ja nicht lange hinter dem Berg hielt. Wenigstens wirkte er nicht so hochnäsig, wie sie gedacht hatte. Ganz im Gegenteil, er kam ziemlich locker und nett herüber.
     
    „Meine Damen, was haltet ihr davon, wenn wir jetzt hinein gehen und die Kinder hier draußen etwas weiterplaudern lassen“, sagte Sophie plötzlich, „bei all den Themen, die die Jugend heute im Sinn hat, können wir alte Schachteln ja doch nicht mehr mithalten.“
    Sie hatte bemerkt, dass Dylan und Taylor gut miteinander auskamen, stand auf und begann, alle Tassen bis auf die von Taylor und Dylan auf das mitgebrachte Tablett zu stellen.
    „Eine gute Idee“, meinte Ava, mir ist ohnehin schon ziemlich heiß hier draußen. Dylan, Liebling, unterhalte dich doch etwas mit Taylor. Und zum Abendessen kommt ihr
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