Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
Dylan Knight wird als der neue Brad Pitt Hollywoods gehandelt, grad kürzlich hab ich einen Artikel darüber gelesen. UND laut einer Umfrage finden ihn über achtzig Prozent der Befragte heißer als George Clooney. Außerdem war er zu Gast bei Conan O’Brien. Er hat in den letzten drei Jahren in zehn Hollywood-Blockbustern mitgespielt. Du musst ihn einfach kennen!“
    „Tja, du weißt doch, dass ich meine Nase lieber in Bücher stecke, als mir Filme anzusehen. Ich werde ihn nachher mal googeln. Allerdings schreckt mich die Vorstellung, mit so einem ein Date zu haben, noch viel mehr ab, als jene, ein Date mit einem verarmten, drittklassigen Möchtegern-Schauspieler zu haben, der nur in B-Movies auftritt! Mein Gott, was wird das wohl für ein eingebildeter Knilch sein. Und wenn er eine Hollywood-Größe ist, wird er mit Sicherheit unglaublich scharf drauf sein, mit einer wie mir ein Date aufgezwungen zu bekommen.“
    „Dir ist doch hoffentlich klar, dass ungefähr die halbe Welt mit dir tauschen wollen würde, Taylor, oder“, sagte Shannon.
    „Vielleicht ist es ja gar nicht DIESER Dylan Knight. Vielleicht ist es nur eine Namensgleichheit oder der Typ hat sich den Namens als Künstlernamen gegeben, weil er meint, dadurch mehr Engagements zu bekommen!“
    „Möglich“, sagte Shannon, „aber es wäre dennoch der Hammer, wenn es wirklich der richtige Dylan Knight ist Meinst du, kannst du mir dann ein Autogramm von ihm besorgen?“
    „Shannon“, begann Taylor.
    „Jetzt sieh ihn dir erst einmal an“, antwortete diese. „Und gib mir sofort Bescheid, wenn du weißt, ob er der Richtige ist oder nicht. Ich muss jetzt Schluss machen. Wir telefonieren morgen, okay? Oh Mann, du wirst Dylan Knight kennen lernen, ich würde meinen rechten Arm dafür geben, mit dir tauschen zu können!“
     
    Die Beiden beendeten das Gespräch und Taylor schlüpfte unter ihre Decke. Es war ein merkwürdiges Gefühl, in ihrem alten Bett zu liegen, dass sich immer noch so anfühlte, wie damals, als sie noch hier gelebt hatte. Sie zog die Decke bis unters Kinn und seufzte. Ein Blind Date, das ihre Eltern für sie arrangierten war schon schlimm genug. Ob sie ein Blind Date mit einem eingebildeten, abgehobenen Hollywoodstar haben wollte, der sie von oben herab behandelte, weil sie kein abgedrehtes, magersüchtiges Starlet war – über die Antwort auf diese Frage musste sie nicht lange nachdenken.
     
    Der nächste Morgen begann für Taylor wunderbar. Sie hatte bis acht Uhr Morgens geschlafen und dann mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter auf der Veranda – wie früher – gefrühstückt. In New York hatte sie das Frühstücken aufgegeben. Sie war viel zu gestresst, um sich morgens Zeit für eine ausgiebige Mahlzeit zu nehmen, sodass es meist nur für ein Red Bull reichte, das sie aus dem Kühlschrank holte, wenn sie das Appartement verließ, und das sie auf dem Weg zur U-Bahn trank.
     
    Anschließend war sie in die Stadt gefahren um etwas zu shoppen  und ihre Badezimmerartikel auf den neuesten Stand zu bringen. Sie liebte die kleinen Läden in den Seitenstraßen von Brentwood, fernab von den Designerläden, die sich auf der Hauptstraße angesiedelt hatten. In New  York kaufte sie selbst größtenteils in diesen Designerläden ein, doch hier in Brentwood genoss sie es, von einer kleinen Boutique zur nächsten zu schlendern oder sich in Second-Hand-Läden zu verlieren. Als sie zurück zu dem Ford Taurus ihrer Mutter kam, hatte sie ein Vintagekleid und die dazu passende Tasche gefunden. Im Drugstore hatte sie ein kleines Vermögen ausgegeben. Ihre Mutter hatte zwar jede einzelne Pickelcreme, jeden Abdeckstift und jedes Notfall-Patch aufgehoben, das sich in Taylors Badezimmer befunden hatte, doch da zwanzigjährige Frauen weder Faltencreme noch Lachfalten-Booster brauchten und Kosmetika, die fast zehn Jahre alt waren, vermutlich eher schlecht als recht waren, musste der Stand ihrer Badezimmerartikel dem einer Zweiunddreißigjährigen angepasst werden.
     
    Als sie am frühen Nachmittag zurück nach Hause kam, saßen ihre Mutter, ihre Großmutter und Ava erneut im Pavillon und tranken Tee. Ihre Mutter hatte ihr erzählt, dass Ava fast jeden Nachmittag mit den Willows-Frauen Tee trank und ihr dieses Ritual gut tat, nachdem ihre Welt nach dem Tod ihres Mannes zusammengebrochen war. Dass Dylan Knight jetzt einige Zeit mit seiner Mutter verbringen wollte, war mitunter auch darin begründet, ihr wieder etwas Auftrieb und Halt zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher