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Holidays on Ice

Holidays on Ice

Titel: Holidays on Ice
Autoren: David Sedaris
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umringt waren -, alles Typen, mit denen Schneeball geflirtet hatte.
    Schneeball macht einfach Zwerge scharf, Zwerge und Weihnachtsm änner. Schneeball spielt ein gefährliches Spiel.
    Heute Nachmittag musste ich Fotozwerg beim Weihnachtsweihnachtsmann sein. Ich wei ß nicht, wie er wirklich heißt; niemand weiß es. An den meisten Tagen tritt manchmal eine kleine Beruhigung ein, da kann man im Haus herumsitzen und mit seinem Weihnachtsmann klönen. Die meisten Weihnachtsmänner sind nett, wir sitzen herum und lachen, aber der Weihnachtsweihnachtsmann nimmt sich ein bisschen zu ernst. Ich fragte ihn, wo er wohnt, Brooklyn oder Manhattan, und er sagte: »Na, am Nordpol mit der Weihnachtsfrau!« Ich fragte ihn, was er das übrige Jahr über so macht, und er sagte: »Ich mache Spielsachen für all die Kinder.«
    Ich sagte: »Ja, aber womit verdienst du dein Geld?«
    »Der Weihnachtsmann braucht kein Geld«, sagte er.
    Der Weihnachtsweihnachtsmann sitzt und winkt und klingelt mit seiner Gl öckchenschärpe, wenn sonst niemand da ist. Er hat sogar mal »Drauß' vom Walde komm' ich her« aufgesagt, und es waren nur wir beide im Haus, keine Kinder. Nur wir. Was macht man mit so einem Irren?
    Er sagt: »Oh, kleiner Zwerg, kleiner Zwerg, stell für den Weihnachtsmann doch mal die Geschenke auf dem Kaminsims wieder richtig hin. « Ich erinnerte ihn daran, dass ich einen Namen habe, Moppel, und dann stellte ich die Stofftiere wieder richtig hin.
    »Oh, kleiner Zwerg, kleiner Zwerg, bring doch mal dem Weihnachtsmann eine Halspastille.« Da habe ich ihm eine Pastille gebracht.
    Der Weihnachtsweihnachtsmann hat eine ausgefeilte kleine Nummer, die er bei den Kindern abzieht. Er redet mit ihnen und lacht herzhaft und klingelt mit seinen Gl öckchen, und dann sagt er, sie sollen ihm doch mal ihr Lieblings-Weihnachtslied nennen. Die meisten sagen »Rudolph, the Red-Nosed Reindeer«. Der Weihnachtsweihnachtsmann fragt dann, ob sie es ihm wohl mal vorsingen wollen. Die Kinder sind schüchtern und wollen nichts vorsingen, also sagt der Weihnachtsweihnachtsmann: »Oh, kleiner Zwerg, kleiner Zwerg! Hilf doch mal der kleinen Brenda beim Vorsingen ihres Lieblings-Weihnachtsliedes.« Dann stehe ich da und muss »Rudolph, the Red-Nosed Reindeer« singen, was ich hasse. In fünfzig Prozent der Fälle sind die Eltern der kleinen Brenda in meinem Alter, und das ist auch keine große Hilfe.
    Heute Nachmittag habe ich als Ausgangszwerg gearbeitet und den Menschen mit lauter Stimme verk ündet: »AUS DEM WEIHNACHTSLAND HINAUS BITTE HIER ENTLANG.« Eine Frau stand an einer der Kassen, um ihre Idee von einem Foto zu bezahlen, während ihr Sohn zu ihren Füßen lag, um sich trat und sich auf dem Boden wälzte und einen Wutanfall auslebte. Die Frau sagte: »Riley, wenn du dich nicht sofort benimmst, bringt dir der Weihnachtsmann keins der Geschenke, die du dir von ihm gewünscht hast.«
    Das Kind sagte: »Bringt er mir doch, du lügst, hat er mir doch selbst gesagt.«
    Die Frau packte mich am Arm und sagte: »Sie da, Zwerg, sagen Sie, hier, Riley, wenn er sich nicht sofort benimmt, ändert der Weihnachtsmann seine Meinung und bringt ihm statt dessen Briketts zu Weihnachten.«
    Ich sagte, der Weihnachtsmann hat sich aus dem Kohlenhandel zur ückgezogen. Statt dessen, wenn man unartig war, kommt er zu einem nach Hause und stiehlt Sachen. Ich sagte Riley, wenn er sich nicht benimmt, kommt der Weihnachtsmann und nimmt ihm den Fernseher und alle Elektrogeräte weg und lässt ihn im Dunkeln sitzen. »Alle Geräte, einschließlich den Kühlschrank. Dann vergammelt dein Essen und riecht schlecht. Und wo du bist, da wird es ganz kalt und gaaanz dunkel sein. Mann, Riley, du wirst ja so was von leiden. Du wirst dir wünschen, nie den Namen Weihnachtsmann gehört zu haben.«
    Die Frau bekam einen besorgten Gesichtsausdruck und sagte: »Gut, gut, das genügt.«
    Ich sagte: »Er wird euch das Auto und die Möbel und alle Handtücher und Bettdecken wegnehmen, und dann stehst du mit gar nichts da.«
    Die Mutter sagte: »Nein, das genügt jetzt aber wirklich.« Ich verbringe den ganzen Tag damit, Leute anzul ügen, indem ich sage: »Du bist so hübsch«, und: »Der Weihnachtsmann kann es gar nicht erwarten, dich zu besuchen. Ständig spricht er nur von dir. Ohne dich ist Weihnachten für ihn nicht Weihnachten. Du bist der Lieblingsmensch des Weihnachtsmanns von ganz New York, New Jersey und Connecticut.« Manchmal trage ich richtig dick auf: »Bist du nicht die
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