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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe
Autoren: Terry Pratchett
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»Äh…«, begann er.
    »Ich weiß, was du mich fragen willst«, kam ihm Angua zuvor.
    »Tatsächlich?«
    »Du denkst schon seit einer ganzen Weile darüber nach. Immerhin wußtest du, daß ich bald aufbrechen wollte.«
    »Es war offensichtlich, nicht wahr?«
    »Und die Antwort lautet nein. Ich wünschte, ich könnte dir ein ›Ja‹ anbieten.«
    Karotte wirkte verblüfft. »Ich habe nie an die Möglichkeit gedacht, daß du nein sagen könntest«, erwiderte er. »Ich meine, aus welchem Grund?«
    »Meine Güte, du erstaunst mich immer wieder«, sagte Angua. »Im Ernst.«
    »Ich dachte, du hättest vielleicht Freude daran«, fügte Karotte hinzu. Er seufzte. »Nun ja, im Grunde genommen ist es nicht weiter wichtig.«
    Angua glaubte, ihren Ohren nicht zu trauen. »Es ist
nicht weiter wichtig
?« wiederholte sie.
    »Ich meine, es wäre sicher nett gewesen, aber ich habe deshalb bestimmt keine schlaflosen Nächte.«
    »Nein?«
    »Nein, natürlich nicht. Du hast andere Dinge zu tun, in Ordnung. Ich dachte, es hätte dir gefallen. Na ja, dann kümmere ich mich eben alleine drum.«
    »Was? Aber wie…« Angua holte tief Luft. »Wovon
redest
du eigentlich, Karotte?«
    »Vom Zwergenbrotmuseum. Ich habe Herrn Hopkinsons Schwester versprochen, dort alles in Ordnung zu bringen, das Brot zu sortieren und so. Es geht ihr nicht besonders gut, und ich dachte, ich könnte etwas Geld für sie auftreiben. Unter uns gesagt: Es gibt da einige Ausstellungsstücke, die besser hervorgehoben werden sollten. Herr Hopkinson hat alles ein wenig zu konservativ gesehen. Bestimmt hätten viele Zwerge in der Stadt Interesse, das Museum zu besuchen, wenn sie davon wüßten. Nicht zu vergessen die vielen Zwergenkinder, die von ihrem stolzen Erbe erfahren sollten. Ordentlich saubermachen und frische Farbe machen bestimmt einen Unterschied, besonders bei den älteren Laiben. Mir macht es nichts aus, meine Freizeit dafür zu opfern, aber ich weiß natürlich, daß sich nicht alle Leute von Zwergenbrot faszinieren lassen.«
    Angua starrte ihn groß an. Solche Blicke erntete Karotte oft. Sie glitten durch sein Gesicht, suchten nach einem Hinweis darauf, daß er sich einen Scherz erlaubte, sich über andere Leute lustig machte. Mit jeder Faser ihres Seins
wußte
Angua, daß er es nicht ernst meinen konnte, doch in den Zügen des jungen Mannes entdeckte sie nur unschuldige Aufrichtigkeit.
    »Ja«, sagte sie und musterte ihn noch immer. »Ich schätze, das Museum könnte sich in eine kleine Goldmine verwandeln.«
    »Heutzutage müssen Museen einfach interessanter gestaltet werden«, meinte Karotte. »Und weißt du was? Es gibt da ein großes Sortiment von Guerilla-Pfannkuchen, die noch nicht einmal katalogisiert sind. Außerdem einige frühe Versionen von Verteidigungsbrötchen…«
    »Meine Güte«, sagte Angua. »Warum hängst du nicht ein großes Schild über den Eingang mit der Aufschrift: ›Einmalige Zwergenbrot-Erfahrungen‹?«
    »Davon lassen sich Zwerge nicht anlocken«, sagte Karotte. »Zwergenbrot-Erfahrungen sind meist von sehr kurzer Dauer. Aber offenbar ist deine Phantasie jetzt erwacht!«
    Ich muß weg, dachte Angua, als sie über die Straße schlenderten. Früher oder später begreift er, daß es nicht gutgehen kann. Werwölfe und Menschen… Wir haben beide zuviel zu verlieren. Früher oder später muß ich ihn verlassen.
    Aber laß es, Tag für Tag, morgen sein.
    »Möchtest du die Kleider zurück?« fragte Genie hinter ihr.
    »Vielleicht das eine oder andere«, antwortete Angua.
     
     
     

Inhaltsangabe aus Wikipedia
    Hohle Köpfe
    Englischer Titel: Feet of Clay

    In Ankh-Morpork geschehen geheimnisvolle Morde. Das an sich ist nichts allzu Ungewöhnliches, aber auch der Herrscher der Stadt, Lord Havelock Vetinari , wird langsam vergiftet. Irgendwie verwickelt darin sind die Golems, aus Ton und Lehm gebrannte Wesen, die durch Worte auf Zetteln in ihren Köpfen geleitet werden und plötzlich beginnen, sich selbst umzubringen bzw. stillzulegen. Golems wurden von den Menschen vor langer Zeit dazu geschaffen, die gefährlichen und unliebsamen Aufgaben zu erledigen. Sie denken nicht, sondern gehorchen. Gefühle haben sie natürlich auch keine. Als Hinweise an den Tatorten darauf hinweisen, dass ein Golem in die Morde verwickelt ist, beginnen jedoch einige an diesen Eigenschaften zu zweifeln. Die Wache hat alle Hände voll zu tun die Morde aufzuklären, den Mob aufzuhalten, der die Golems zerstören will und einen Golem zu jagen, der sich gar
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