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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe
Autoren: Terry Pratchett
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Dann Arbeiten Wir Vier Gemeinsam Und…«
    »
Einige
Leute könnten auf die Idee kommen, ihre Freunde und Gefährten mit Gewalt und einer blutigen Revolution zu befreien«, sagte Mumm. »Was keineswegs ein Vorschlag sein soll.«
    »Nein. Das Wäre Diebstahl. Wir Werden Gekauft Und Verkauft. Für Uns Bedeutet Das, Daß Wir Uns Freikaufen. Mit Der Eigenen Arbeit. Niemand Sonst Soll Einen Beitrag Dazu Leisten. Wir Wollen Es Ganz Allein Schaffen.«
    Mumm lächelte. Wahrscheinlich gab es keine andere Spezies, die für ihre Freiheit eine Quittung verlangte. Einige Dinge ließen sich eben nicht ändern.
    »Ah«, sagte er. »Offenbar wollen einige Leute mit uns sprechen.«
    Eine Menge drängte über die Brücke: eine Masse aus grauen, schwarzen und safrangelben Kutten. Priester. Und sie wirkten zornig. Als sie an den anderen Bürgern vorbeieilten, schrumpften die Abstände zwischen ihnen, und sie schienen zu einem religiösen Megakörper zu verschmelzen.
    Angeführt wurden sie von Hughnon Ridcully, dem Oberpriester des Blinden Io – in Ankh-Morpork galt er als eine Art Sprecher in religiösen Angelegenheiten. Er bemerkte Mumm, trat auf ihn zu und hob mahnend den Zeigefinger.
    »Jetzt hör mal, Mumm…«, begann er, unterbrach sich gleich wieder und starrte Dorfl an.
    »Das ist das Ding, nicht wahr?«
    »
Er
ist ein Golem«, korrigierte Mumm. »Obergefreiter Dorfl, Hochwürden.«
    Dorfl hob respektvoll die Hand zum Helm. »Wie Können Wir Zu Dienste Sein?«
    »Diesmal bist du zu weit gegangen, Mumm!« entfuhr es dem Priester, der überhaupt nicht auf Dorfls Frage einging. »Was zuviel ist, ist zuviel. Du hast dem Ding eine Stimme gegeben, und es lebt nicht einmal!«
    »Zertrümmert die Gestalt aus Ton!«
    »Blasphemie!«
    »Wir dulden das nicht!«
    Ridcully sah kurz zu den anderen Priestern. »
Ich
rede hier«, sagte er und wandte sich wieder an Mumm. »Wir haben es hier eindeutig mit einem Fall von grober Gotteslästerung und Götzenverehrung zu tun…«
    »Entschuldige Bitte«, warf Dorfl ein.
    »Wir hören dir nicht zu!« rief ein anderer Priester. »Du bist ja nicht einmal lebendig!«
    Dorfl nickte. »Das Stimmt Im Wesentlichen.«
    »Na bitte! Er gibt es zu!«
    »Wenn Ihr Mich Zerschmettert Und Die Scherben Zerstampft Und Die Zerstampften Elemente Zu Pulver Zerreibt Und Das Pulver Anschließend Von Einer Mühle Zu Besonders Feinem Staub Zermahlen Laßt, Findet Ihr Vermutlich Kein Einziges Atom Leben Darin…«
    »Stimmt! Also los!«
    »Doch Um Einen Wirklich Vollständigen Test Durchzuführen, Muß Jemand Von Euch Die Gleiche Behandlung Über Sich Ergehen Lassen.«
    Stille folgte diesen Worten.
    »Das ist nicht fair«, sagte schließlich ein Priester. »In deinem Fall braucht man nur den Staub zu nehmen und dich in einem Ofen zu brennen – dann lebst du wieder.«
    Wieder wurde es still!
    »Stimmt es, was man uns erzählt hat?« fragte einer der Priester. »Bist du wirklich bereit, an den Gott zu glauben, dessen Existenz mit einer logischen Debatte bewiesen wird?«
    »Ja.«
    In Mumm regten sich gewisse Ahnungen, die unmittelbare Zukunft betreffend. Er wich einige Schritte zurück von dem Golem.
    »Aber es ist doch ganz klar, daß die Götter existieren«, behauptete ein Priester.
    »Dafür Gibt Es Keinen Eindeutigen Beweis.«
    Ein Blitz zuckte aus den Wolken herab und traf Dorfls Helm. Eine Flamme loderte, und der geschmolzene Brustharnisch bildete eine Pfütze vor den weiß glühenden Füßen des Golems.
    »Solche Argumente Überzeugen Mich Nicht«, erklang Dorfls ruhige Stimme irgendwo in der Rauchwolke.
    »Von diesen Darbietungen war das fromme Publikum bisher immer sehr beeindruckt«, kommentierte Mumm.
    Der Oberpriester des Blinden Io wandte sich an seine Kollegen. »Ich bitte euch, dazu besteht kein Anlaß…«
    »Offler ist ein sehr rachsüchtiger Gott«, ertönte es irgendwo weiter hinten.
    »Er dürfte wohl eher schießwütig sein«, erwiderte Ridcully. Ein zweiter Blitz raste im Zickzack vom Himmel. Dicht über dem Kopf des Oberpriesters knickte er im rechten Winkel ab und bohrte sich in ein hölzernes Flußpferd, das daraufhin in der Mitte auseinanderbrach. Ridcully lächelte selbstgefällig und drehte sich wieder zu Dorfl um, der knisternd abkühlte.
    »Wenn ich dich richtig verstanden habe, akzeptierst du die Existenz eines Gottes nur dann, wenn sie im Verlauf einer Diskussion bewiesen werden kann?«
    »Ja«, bestätigte der Golem.
    Ridcully rieb sich die Hände. »
Kein
Problem, Kumpel. Ich schlage vor,
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