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Hoffnung am Horizont (German Edition)

Hoffnung am Horizont (German Edition)

Titel: Hoffnung am Horizont (German Edition)
Autoren: Tamera Alexander
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Tür. Er schritt langsam darauf zu und sah sich beim Gehen vorsichtig um. Als er die Tür erreichte, beugte er sich vor und lauschte. Dann versuchte er, den Türknopf zu drehen.
    Er bewegte sich problemlos.
    Mit angespannten Nerven stieß er ein letztes Stoßgebet aus und riss die Tür auf.

Kapitel 38
    A nnabelle stand rechts von der Tür mit dem Gesicht zu Matthew gewandt.
    Sie sah ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken. In ihm regte sich das beunruhigende Gefühl, dass sie ihn erwartet hatte. Er hörte das Klicken eines Revolvers und fühlte im nächsten Moment, wie ihm ein Lauf an die linke Schläfe gehalten wurde.
    „Legen Sie Ihr Gewehr weg, Mr Taylor.“
    Annabelle zuckte zusammen und nickte dann, als wolle sie ihn auffordern, zu tun, was von ihm verlangt wurde. Dass ihr Gesicht nicht die geringste Überraschung zeigte, bestätigte seinen Verdacht. Er drehte sich leicht, um hinter sich zu schauen, aber ein kräftiger Druck mit dem Stahllauf forderte ihn auf, wieder nach vorne zu sehen.
    Da er das Gewehr in der linken Hand hatte, hielt er die rechte Hand hoch. „Okay, ich lege es weg.“
    Er bückte sich langsam und schaute sich um, während er das Gewehr auf den Boden legte. Ein Bett, ein Tisch, ein Schreibtisch und ein Stuhl in der Ecke. Er richtete sich auf und schaute Annabelle fragend an. Er wartete auf ein leichtes Nicken oder einen vielsagenden Blick, auf irgendetwas, das ihm helfen würde zu begreifen, was hier gespielt wurde.
    Sie sah ihm in die Augen, aber ihr Blick verriet nichts.
    Wenn er allein gewesen wäre, hätte er sich gewehrt. Aber da sie hier war, wollte er kein Risiko eingehen. Seine Gedanken wanderten zu dem Kind in ihrem Bauch. Er hörte, wie die Tür hinter ihm verriegelt wurde.
    „Gehen Sie auf die andere Seite des Zimmers und stellen Sie sich neben Mrs McCutchens.“
    Er zögerte.
    „Sofort!“
    Der harte Revolverlauf, der nun gegen seinen Rücken gedrückt wurde, verlieh den Worten den nötigen Nachdruck. Sobald er neben ihr stand, drehte sich Matthew langsam um und stellte fest, dass er richtig vermutet hatte. „Bitte lassen Sie Mrs McCutchens gehen. Sie sind doch meinetwegen hier. Sie hat nichts damit zu tun.“
    „Das stimmt. Ich bin Ihretwegen hierhergekommen, Taylor.“ Ein Lächeln breitete sich im Gesicht des Mannes aus. „Aber jetzt gilt mein Interesse Mrs McCutchens.“
    Matthews Magen zog sich zusammen, als er sich daran erinnerte, was ihm Annabelle gestern Abend über ihre Vergangenheit erzählt hatte. Da er vermutete, dass ihr in diesem Moment vor Angst ganz schlecht sein musste, baute er sich schützend vor ihr auf. Eher würde er sterben als zuzulassen, dass dieser Mann sie anrührte.
    Er fand ihre Hand. Sie ergriff sie sanft, umklammerte sie aber nicht ängstlich. Er drehte sich um und blickte sie an. Sie wirkte eher reumütig als ängstlich.
    „Annabelle?“, flüsterte er.
    Tränen traten ihr in die Augen. „Matthew, das ist Mr Rigdon Caldwell.“ Sie deutete auf den Mann, der den Revolver auf ihn richtete. „Er verfolgt dich, seit du Texas verlassen hast.“
    „Ich weiß“, gestand Matthew und fühlte die schwere Last auf seinen Schultern. „Ich konnte mich nicht überwinden, es dir zu sagen, Annabelle.“ Die Scham, die ihn ergriff, weil sie über ihn Bescheid wusste, war nichts im Vergleich zu seinem Wunsch, sie zu beschützen. Er hätte es ihr schon längst erzählen sollen. Falls ihr irgendetwas zustieße …
    „Das ist alles wirklich sehr nett, aber ich muss vor Einbruch der Nacht in Boise City sein.“
    Caldwells Blick wanderte zwischen ihnen hin und her und blieb schließlich an Annabelle hängen. „Madam? Mir läuft die Zeit davon. Und ich verliere langsam die Geduld!“
    Matthew folgte Caldwells Blick zu Annabelle.
    Ihre Hand zog sich um seine zusammen. „Matthew, ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, deshalb sage ich es einfach geradeheraus. In der Nacht, in der du in die Spielhalle gegangen bist, um Sadie zu befreien, kam Mr Caldwell auf der Straße auf mich zu, sobald du hinter der Tür verschwunden warst. Er hat mir nichts getan“, fügte sie schnell hinzu, als spüre sie Matthews starken Wunsch, sie zu beschützen. „Er hat nur mit mir gesprochen und …“
    „Und er hat dir erzählt, was ich getan habe.“ Matthew versuchte, die Gefühle, die er in ihren Augen sah, zu deuten.
    Sie verzog leicht das Gesicht. „Ehrlich gesagt wusste ich das schon seit jenem Abend in Parkston. Ich sah deinen Steckbrief im Hinterzimmer, wo wir
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