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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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Großtante Julas Zimmer ein großes, flaches Päckchen. „ Für Pia und Pit“ steht darauf.
    “Das ist bestimmt unser Adventskalender!”, sagt Pit und reißt das Einwickelpapier auf.
    Stimmt. Es ist ein Adventskalender mit einem alten, vergilbten Bild von einem verschneiten, weihnachtlich geschmückten Städtchen.
    Pia mault. “Da ist ja gar keine Schokolade drin! Und das Bild ist total altmodisch.”
    “Die 24 Türchen hat auch schon jemand aufgemacht”, stellt Pit fest. “Schade! Ich hab mich schon so sehr auf unseren neuen Adventskalender gefreut.”
    “Ich auch”, sagt Pia. “Großtante Jula hat doch sonst immer so tolle Ideen! Weißt du noch, letztes Jahr die Kette mit den 24 Säckchen?”
    “Und in jedem Säckchen waren Geschenke für uns drin”, erinnert sich Pit. “Das war cool!”
    Die Kinder sind enttäuscht. Was sollen sie mit diesem alten Adventskalender anfangen? Der hat doch bestimmt schon einmal irgendwo an der Wand gehangen!
    “Wem der wohl gehört hat?”, überlegt Pia.
    “Mir!”, sagt eine Stimme laut und fröhlich. Es ist Großtante Jula, die zur Tür hereinkommt und lacht. “Schön, dass ihr meinen alten Kalender entdeckt habt. Wie gefällt er euch?”
    Pia und Pit sehen einander betreten an.
    “Toll!”, meint Pit schließlich schlapp.
    “Ja, supertoll”, sagt Pia und tut, als freue sie sich riesig über das Geschenk.
    Großtante Jula muss noch lauter lachen. “Ihr seid mir zwei Schwindler!”, sagt sie und setzt sich in den Sessel. “Eure Gesichter sehen gar nicht erfreut aus.
    “Na ja”, meint Pit vorsichtig. “Der Kalender ist ein wenig alt, nicht?”
    “Und es ist keine Schokolade drin!”, beschwert sich Pia. “Außerdem hat jemand alle Türchen geöffnet und wieder zugedrückt. Das ist auch geschwindelt.”
    Großtante Jula nickt. “Das war ich! Ich habe die Türchen wieder geschlossen, aber hier”, sie tippt sich an den Kopf, “steckt ihr Inhalt noch ganz fest drin!”
    “In deinem Kopf? Schokolade etwa?” Pia muss lachen.
    “Nein”, sagt Großtante Jula. “Vierundzwanzig Geschichten aus dieser kleinen Stadt auf dem Kalenderbild. Mein Vater hat sie mir erzählt, als ich so alt war wie ihr. Jeden Tag, wenn ich ein Türchen öffnete, hat er mir eine Geschichte erzählt, und ich habe mir alle diese Geschichten gut gemerkt.”
    “Erzählst du die uns jetzt alle?”, fragt Pit.
    “Wenn ihr es mit einem Adventskalender ohne Schokolade aushaltet!”, meint Großtante Jula und lächelt. “Oder sollen wir noch rasch einen modernen Kalender kaufen?”
    “Nein”, rufen die Kinder wie aus einem Mund. “Geschichten sind viel spannender. Los, erzähle!”
    “Halt! Halt! Für jeden Adventstag gibt es eine Geschichte”, sagt Großtante Jula.
    “Dann kannst du gleich die erste erzählen”, ruft Pia und öffnet schnell das erste Türchen. Eine Weihnachtswichtel lacht ihr entgegen. “Oh, ist der süß!”
    Da fängt Großtante Jula auch schon an zu erzählen.
    Klar, eine Weihnachtswichtelgeschichte ist es mit vielen, zauberschönen Advents- und Weihnachtsgeheimnissen.

Hilfe für Weihnachtsmuffel-Vati

    Vati war ein Weihnachtsmuffel.
    "Dieser ganze Kram mit Kerzenlicht und Tannenzweigen geht mir auf die Nerven", stöhnte er. Und wenn wir Weihnachtslieder sangen, meinte man, er würde gleich losheulen. "Alle Jahre wieder", jammerte er, "muss es Weihnacht sein, bäbä, baba, ba, ba, baba baba, baaa.“
    Das klang so komisch, dass wir lachten und "Alle Jahre wieder ist Vatis Laune mies, trala lala, la, la, trala lala, laaa“ sangen.
    "Ihr macht es euch mit Plätzchen und Musik gemütlich", sagte Vati, "und woanders in der Welt haben Kinder Hunger. Ist das okay?" Und dann erzählte er uns von Kriegen, Gefängnissen, Angst, Hunger und von heimatlosen, einsamen, armen oder kranken Leuten.
    "Wie könnt ihr euch da noch auf Weihnachten freuen?", fragte er.
    Wir bekamen ein schlechtes Gewissen, weil es uns gut ging und weil wir Weihnachten mochten. Lange überlegten wir, wie sich Vati vielleicht nicht mehr sehr vor Weihnachten graulen würde. Und wir hatten auch eine Idee, und die ging so:
    Als der 1. Adventstag kam, verdrehte Vati wie immer gequält die Augen. "Geht das schon wieder los?", stöhnte er.
    "Ja!", sagte Mutti, und ihre Stimme klang irgendwie so streng, dass Vati überrascht schwieg.
    "Wir haben eine Überraschung für dich", riefen wir schnell und überreichten ihm einen Brief mit unserer ersten Weihnachtsmuffel-Idee.
    Neugierig öffnete Vati den Umschlag
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