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Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)

Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)

Titel: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte vom Advent (German Edition)
Autoren: Elke Bräunling
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Rute

    Vieles schon haben die Freunde Max, Jan und Eric vom Nikolaus gehört.
    "Der Nikolaus", sagt Max, "ist ein wilder Kerl. Vor dem muss man sich hüten."
    "Stimmt", meint Jan. "Er hat ja auch eine Rute!"
    "Ob er uns damit verhaut?", fragt Eric.
    Max zuckt die Achseln. "Weiß nicht. Papa sagt, die Rute gibt es nur für Lausekinder. Die anderen bekommen Geschenke."
    Max, Jan und Eric sehen sich an. Das mit den Geschenken können sie ja dann wohl in diesem Jahr vergessen! Sonderlich brav sind sie in diesem Jahr nämlich nicht gewesen.
    "Doofer Nikolaus!", knurrt Jan.
    "Ich hab keine Angst vor so 'ner Rute", brummt Eric, und Max meint:
    "Wenn wir sowieso keine Geschenke kriegen, müssen wir auch nicht artig sein, oder?"
    "Stimmt!"
    Dann stecken sie die Köpfe zusammen und hecken einen neuen 'Max-Jan-Eric-Streich' aus.
    Am Nachmittag des Nikolaustages sausen auf einmal drei grimmig blickende Nikoläuse mit garstigen Gesichtern und dicken Ruten durch die Straße und brüllen: "Huhu, wir sind die wilden Nikolauskerle. Alle werden wir verhauen."
    Die Leute aber lachen nur. Angst haben sie keine. Nicht einmal Evelyne, die sonst immer gleich losheult. So eine Pleite! Und bald haben Max, Jan und Eric keine Lust mehr, wilde Nikolauskerle zu sein. Es grault sich ja doch keiner vor ihnen!
    Unmutig streichen sie durch den Park. Es dämmert schon, und die Bäume sehen richtig gespenstisch aus, wie sie ihre Äste so in den Nebelhimmel tauchen. Die drei grausigen Nikoläuse beeilen sich. Ein bisschen unheimlich ist es ihnen hier schon.
    Da knackt es bei der Wiese. Die drei erschrecken. Krampfhaft umklammern sie ihre Ruten und starren auf den Fremden, der sich ihnen mit schlurfenden Schritten nähert.
    "We-we-wer ist das?", stottert Max mit schlotternden Knien.
    "Sie-ie-ieht aus wie der Ni-ni-ni-kolaus", zittert Jan.
    "Au weia", heult Eric. "Nichts wie weg!"
    Aber wohin? Der Nikolaus versperrt ihnen den Weg. Schnell verstecken sie sich hinter einem Strauch. Die Schritte kommen näher und näher, und auf einmal sagt eine lustige Stimme:
    "Oh, drei Nikoläuse! Wer seid ihr denn?"
    Ängstlich starren Max, Eric und Jan den echten Nikolaus an, wie er vor ihnen steht, breitbeinig, mit weißem Bart, rotem Mantel und hohen Stiefeln.
    "Ni-ni-ni..." beginnt Eric, doch dann muss er so zittern, dass er nicht weiterreden kann.
    "Ni-ni-ni...?", fragt der Nikolaus verdutzt. "Ihr fürchtet euch doch etwa nicht vor mir? Ihr habt doch so tolle Ruten!"
    "Ha-ha-hast du auch eine Rute?", fragt Max kleinlaut.
    Der Nikolaus fängt an zu lachen. "Unsinn! Ein rechter Nikolaus braucht keine Rute. Wozu auch?"
    Er steckt Jan, Max und Eric mit seinem Lachen so richtig an.
    "Ja", kichert Max, "wozu auch?"
    "Eine Rute ist blöd", sagt Eric schnell, und Jan meint großspurig:
    "Nikolaus ist doch kein wilder Kerl!"
    Dann lachen alle. Sie lachen und lachen, und vor lauter Lachen hätte der Nikolaus fast vergessen, warum er heute unterwegs ist.

Die Nikolausfete
    Ein Nikolausmärchen zum alten Nikolaus-Brauchtum

    Wie immer hatte der Nikolaus am Nikolaustag seine Freunde zur Fete eingeladen. Es war eine bunte Gesellschaft, die sich an diesem Tag zusammenfand: Frau Holle, Frau Percht, die Budelfrau, die Stutenfrau, die schwarze Busebercht, Knecht Ruprecht und die Herren Belzenickel, Pelzmärtel, Hans Trapp, Bumbenickel, Makolwes, Äneresel, Besemichel, Boozenickel, Rauhpelz, Kollemolkes, Stampes, Nikolo, Krampus, Wullewux, Stuckert, Schimmelreiter, der Swarte Piet und der Erbsbär. Alle freuten sich auf das Wiedersehen, und es gab Tee, Plätzchen und eine Torte, die Frau Holle eigens für den Nikolaus gebacken hatte, obwohl sie mit dem Backen sonst nicht viel am Hut hatte.
    "Mhm!“, schmauste der Nikolaus. "Schmeckt vorzüglich, liebe Frau Holle."
    "Puderzuckersüß", säuselte der Belzenickel und grabschte sich ein zweites Tortenstück.
    "Wundervoll", grunzte der Pelzmärtel, und die anderen Spießgesellen schmatzten ein lautes "Ja, ja, jawohl" im Chor dazu.
    Frau Holle nickte würdevoll und erhob sich. "Freut mich, dass es schmeckt", sagte sie. "Aber jetzt muss ich euch leider verlassen. Ich habe zu tun. Bald ist Winteranfang, und Weihnachten ist auch nicht mehr weit. Ein Stress ist das! Also, adieu, ihr Lieben, adieu!" Sie winkte und rauschte aus dem Zimmer.
    "Die Arme!“, murmelte der Nikolaus. "Sie arbeitet zu viel."
    "Warum setzt sie sich nicht auch zur Ruhe?“, grummelte Knecht Ruprecht.
    "Tja", stichelte Frau Percht. "Die Gute ist nicht mehr die
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