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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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Crick erhob sich, strich die Falten aus seiner Tunika und sagte: »Ich nehme an, dass wir nun den Hexen und Technikern begegnen werden?«
    »Ja«, sagte Clovache. »Daran führt kein Weg vorbei, Crick.«
    Einen Augenblick lang sah er überrascht aus. »Man sieht es mir also an.«
    Batanya versuchte erfolglos, sich ein Lachen zu verbeißen.
    »Das heißt also Ja. Nun gut. Wo geht es lang?«
    »Durch diese Tür.« Sie war aus dickem Moraeusholz und mit Metall beschlagen. Sowohl in die Tür als auch in die Steinwand rundum waren Runen und andere magische Symbole eingeritzt. Selbst wenn die Festung in diesem Moment zerstört werden würde, die Halle der Magie würde unversehrt bleiben, dessen war sich Batanya sicher.
    In gleichmäßigem Rhythmus klopfte sie viermal gegen die Tür und gab sich so als Leibwächterin zu erkennen. Kurz darauf schwang die Tür auf und die drei traten hindurch, und zwar in der gleichen Formation, die sie auch auf der Reise einnehmen würden: Batanya, deren Blick aufmerksam hin- und herhuschte, vorweg, dann Crick und am Schluss Clovache, die ihren Blick zwar nach vorn, ihr Gehör hingegen nach hinten gerichtet hielt – keine leichte Aufgabe, aber das war das Los eines Leutnants.
    Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss. Vor ihnen stand eine verschleierte Gestalt in einer weißen Robe. Das glitzernde Silberhaar reichte ihr fast bis zum Boden.
    Verfluchte Hexen , dachte Batanya. Immer müssen sie Eindruck schinden.
    »Wir kommen wegen des Transports«, sagte sie, obwohl der Hexer das natürlich längst wusste. Dennoch musste sie sich an das Ritual halten, ansonsten wurden Hexen und Techniker fuchsteufelswild.
    »Wir sind bereit«, sagte der Hexer und schien hinter seinem Schleier zu lächeln. »So selten wie wir jemanden in die Hölle schicken können, haben wir die Vorbereitungen genossen.« Das war ja mal ungewöhnlich vertrauensselig und gerade wollte sich Clovache eine gute Meinung von ihm bilden, da setzte er hinterher: »Zurückgeholt haben wir natürlich noch nie jemanden.«
    »Welches Zimmer?«, fragte Batanya in extrem neutralem Ton.
    Der Hexer deutete hinter sich und wandte sich dann um, um vorauszugleiten. Er bewegte sich mit einer geradezu unheimlichen Gleichmäßigkeit. Batanya und Clovache hatten sich schon oft gefragt, ob Hexen diese Art der Fortbewegung heimlich übten. Einen Abend hatten sie den gesamten Pooka Palace mit einer Einlage ihrer Version des ›Schwebenden Gangs‹ unterhalten. Batanya drehte sich zu Clovache um und sie grinsten sich kurz an. Das war ein richtig guter Abend gewesen.
    Auf einem Sockel in der Mitte des Saals stand ein Becken, in dem ein rauchendes Feuer glühte. Ringsum standen in einem lockeren Kreis sieben Hexen, die allesamt mit Kräutern oder Chemikalien gefüllte Phiolen und diverse Kultobjekte in der Hand hielten. Auch die Kinder, die das Kollektiv von alters her aufnahm, erwiesen sich bei diesem Ritual als nützlich. Neben jeder Hexe stand ein Junge oder ein Mädchen im Alter von fünf bis vierzehn Jahren und jedes Kind hielt eine mit Rauch gefüllte Kugel.
    In der Ecke auf einem Stuhl saß ein einsamer Techniker vor einem großen und kompliziert wirkenden Apparat. Batanya entging nicht, dass ihr Auftraggeber bei dem Anblick, der sich ihnen bot, leicht zusammenzuckte. Der Parduaner war extrem angespannt und sie hoffte, dass sich diese Spannung nicht plötzlich und auf unerwünschte Weise entladen würde. Was sollte sie tun, wenn er auf einmal eine Waffe zückte und auf die Hexen losging? Das war eine knifflige Frage, schließlich war der Wunsch des Auftraggebers Gesetz. Andererseits standen die Hexen unter dem Schutz des Kollektivs, denn ohne ihre Mithilfe würden sie ihre Aufgaben gar nicht erfüllen können. Dieses Szenario war ein wunderbares Problem, das man über etlichen Krügen Bier würde durchdiskutieren können, wenn sie wieder zurückkamen … falls sie zurückkamen.
    An ihren Auftraggeber gewandt zeigte Batanya auf eine kleine Treppe, die zu einem Podest über dem Becken führte. »Da hinauf«, sagte sie und ging voraus. Die drei standen eng beieinander auf dem Podest und die beiden Leibwächterinnen legten die Arme um Crick, woraufhin dieser schon wieder zusammenfuhr. »Ein Crick-Burger«, murmelte er unnötigerweise. Hinter seinem Rücken rollte Clovache mit den Augen. Batanya seufzte nur.
    Dann begannen die Hexen zu singen, Runen in die Luft zu malen und Kräuter ins Feuer zu werfen. Der Rauch stieg immer höher, der Techniker in
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