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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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aufbrechen.« Batanya hielt es für angebracht, Clovaches Verhalten gegenüber dem Klienten zu tadeln. Schließlich war das ihre Aufgabe als Vorgesetzte.
    »Dieser Ort ist einfach unheimlich«, murmelte Clovache entschuldigend. »Die Mission steht eindeutig unter keinem guten Stern.«
    Nur wenige Sekunden später bestätigte sich Clovaches düstere Prognose. Gerade als sie um die Ecke spähten, hörte sie hinter sich Geräusche in der Dunkelheit.
    Irgendetwas schleppte sich langsam vorwärts.
    »Eine Schnecke«, sagte Crick. »Wir müssen sofort von hier verschwinden, ansonsten klebt uns der Schneckenschleim an der Wand fest. Oder wir werden absorbiert.«
    Die beiden Leibwächterinnen hatten keine Ahnung, wovon er sprach, aber immerhin war er schon einmal hier gewesen. Zudem konnte bei dem Gestank, der das schleppende Geräusch begleitete, selbst hartgesottenen Leibwächterinnen übel werden. Batanya prüfte ein weiteres Mal, ob die Luft rein war, und dann eilten sie den Hauptgang entlang Richtung Norden. Schon bald hatten sie die Schleifgeräusche und den widerlichen Geruch hinter sich gelassen. Diese Schnecken konnten sich offenbar nicht sonderlich schnell fortbewegen. Wenige Minuten später vernahm Batanya Schritte, die im flotten Tempo auf sie zukamen. Auf ihr Zeichen hin drückten sich die drei in einen schmalen Nebentunnel, der noch enger war als ihre vorige Zufluchtsstätte.
    Wie sich herausstellte, war dieser Tunnel bereits von drei Soldaten belegt, die ihren Spaß miteinander hatten. Wobei Spaß dabei ein relatives Wort war. Da sie unterschiedlichen Gattungen angehörten, war es nämlich ein schwieriges und nicht gerade ansehnliches Unterfangen. Doch noch bevor Crick einen Laut des Ekels ausstoßen konnte und Clovache herausgefunden hatte, wie das Trio zusammensteckte, hatte Batanya die Soldaten ein für alle Mal mit ihrem Schwert zum Schweigen gebracht.
    In dem Schummerlicht war es zwar schwer zu erkennen, dennoch hatte Batanya, als sie ihr blutiges Schwert an der Hose eines der toten Soldaten abwischte, den Eindruck, als wäre Crick leicht grün im Gesicht geworden.
    »Danke«, sagte er nach einer Weile.
    »Keine Ursache«, sagte sie.
    Sie hockten neben den Leichen in der Finsternis. Clovache warf den Körpern immer wieder neugierige Blicke zu. »Hast du so etwas schon mal gesehen?«, fragte sie Batanya und zeigte auf die Verbindung von einem grün-braunen menschenähnlichen Wesen mit einem Schlangenkopf und einer Wolfsfrau. Batanya schüttelte den Kopf. »Bei diesem Job lernt man ständig dazu«, sagte sie.
    Nach ein paar Minuten waren sie sicher, dass niemand die unterdrückten Schreie und das Stöhnen der sterbenden Soldaten gehört hatte, beziehungsweise dass es anderen Aktivitäten zugeschrieben worden war. Jedenfalls kam niemand nachsehen.
    Batanya war klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie auf jemanden stießen, der sie in einen Kampf verwickeln würde. Die Betriebsamkeit im Tunnel deutete darauf hin, dass sie sich allmählich dem Zentrum des höllischen Lebens näherten. Mehrfach zogen Wesen an ihrem Versteck vorbei und jedes Mal hielten die drei den Atem an, bis sich die Schritte wieder entfernten (wenn man denn von Schritten sprechen konnte). Eine Schnecke kroch vorbei und Clovache und Batanya konnten mit eigenen Augen sehen, wie diese Kreaturen durch die Gänge wogten. Der Schleim aus Seiten und Unterbauch ebnete ihnen den Weg und trocknete in Sekundenschnelle. Nun verstand Clovache auch, warum die Tunnelböden so glatt und eben waren. Die Schnecken, von denen die größte vielleicht drei Meter lang und so dick wie ein Fass war, hatten den Boden über die Zeit mit ihrem Schleim planiert. Auch die Wände waren zur Hälfte mit dieser durchsichtigen Schicht überzogen, nur war sie hier nicht ganz so dick.
    »Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir unsere Stollenschuhe mitgebracht«, sagte Batanya, die wie immer praktisch dachte. »Vielleicht hätte uns jemand aufklären sollen.«
    Crick war klug genug, seine Meinung für sich zu behalten. Er grinste Batanya einfach nur an. »Nachts ist hier weniger los«, flüsterte er. »Wir sollten so lange abwarten.«
    Die Stunden vergingen und allmählich wurde es stiller. Sie versuchten den Leichengeruch und die Ausdünstungen, die dem dunklen Ende des Tunnels, etwa fünf Meter weiter, entströmten, zu ignorieren. Offenbar war dieser Teil bis vor kurzem noch als Latrine genutzt worden, und obwohl das in ihrer Situation durchaus Vorteile bot, lud
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