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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Blasebälgen geschürt wurde. Schließlich hatten die Arbeiter die Schmelztiegel angehoben und den geschmolzenen Inhalt in Gussformen zu Ziegeln erstarren lassen.
    Die Expedition zog weiter, bis sie zu zwei steinernen Götzenbildern kam. Jede Statue war von doppelter Mannsgröße und stellte vom Hals abwärts eine mehr oder weniger menschliche Gestalt dar. Sie dienten dem Zweck, die Eingeborenen abzuschrecken. Die albtraumhaften Köpfe waren eine Mischung aus Mensch und Tier, eine Verbindung ihrer schrecklichsten Züge, als hätte der Bildhauer beabsichtigt, ein ganz und gar Furcht einflößendes Gesicht zu erschaffen.
    Selbst die abgehärteten Söldner empfanden Unbehagen. Nervös wechselten sie ihre Speere von einer Hand in die andere und warfen den bösartigen Statuen misstrauische Blicke zu.
    Der Kapitän konsultierte erneut seine magische Schachtel und die Pergamentrolle und machte sich auf den Weg in den Wald. Die Prozession folgte ihm im künstlichen Dämmerlicht unter dem Blätterdach. Die dicken Baumwurzeln bildeten immer neue Hindernisse, doch nach einer Stunde Marsch kam die Gruppe wieder aus dem Wald hervor. Sie näherte sich der glatten Felswand am Fuß eines niedrigen Grats. Zwei weitere Götzenbilder, die den ersten beiden glichen, versperrten ihnen den Weg.
    Mit den Statuen als Bezugspunkte triangulierte der Kapitän einen Punkt in der Steilwand. Wie ein Blinder, der auf ein unerwartetes Hindernis gestoßen war, tastete er den Fels ab. Schließlich fanden seine Finger zwei kaum sichtbare Vorsprünge, die er benutzte, um an der Wand hinaufzuklettern.
    Etwa zwei Mannslängen über dem Boden wandte er sich um und hockte sich in eine Felsnische. Er ließ sich einen Speer reichen, den er als Hebel in einen Spalt schob. Die Soldaten warfen ihm ein Seil hinauf, das er am Speerschaft befestigte. Das andere Ende des Seils wurde an ein Pferd gebunden. Auf das Zeichen des Kapitäns hin zog das Pferd, während er mit den Füßen gegen einen flachen Felsvorsprung drückte. Eine Steinplatte von etwa einem Fuß Dicke löste sich und krachte zu Boden. Dahinter wurde eine Höhle sichtbar, die etwa sechs Fuß breit und zehn Fuß hoch war.
    Nachdem er von der Felswand herabgestiegen war, entfachte der Kapitän in einem trockenen Grasbüschel ein Feuer und entzündete dann ein Reisigbündel an der Glut. Er hob die Fackel und trat als Erster in die Öffnung. Die Skythen hatten sich ins Geschirr gelegt und machten sich nun daran, den Wagen durch einen Tunnel mit glatten Wänden zu ziehen, der sich nach einer Strecke von etwa fünfzig Fuß zu einer Kammer öffnete.
    Der Kapitän entzündete mehrere Öllampen, die in kleinen Nischen in der Höhlenwand standen. Der helle Lichtring offenbarte eine große runde Galerie, von der weitere Tunnel abgingen. In der Mitte des Raums befand sich ein kreisrunder Felsblock von etwa drei Fuß Höhe und sechs Fuß Durchmesser. Der Kapitän wies die Skythen an, die Kiste auf dieses Podest zu heben. Auf seinen Befehl hin nahmen sie den Deckel ab und traten zurück.
    Der Kapitän beugte sich über die Kiste und öffnete den Deckel einer etwas kleineren, kunstvoller gearbeiteten Kiste aus Gold und dunklem Holz. Während er mehrere Lagen aus blauem Stoff entfernte, spürte er sein Herz wild schlagen. Er starrte gebannt nach unten, und sein Gesicht schimmerte im reflektierten Licht, das aus der Kiste drang. Nach einer Weile ordnete der Kapitän sorgsam den blauen Stoff und schloss das kleine Behältnis. Dann legten Tarsas Männer den Deckel auf die große Kiste zurück.
    »Unser Auftrag hier ist erfüllt«, sagte er, und seine Worten hallten in der Höhlenkammer wider.
    Daraufhin führte er die anderen nach draußen. Die frische, kühle Luft fühlte sich auf seinem verschwitzten Gesicht gut an und reinigte seine Lungen vom Staub. Der Kapitän wies die Skythen an, die Steinplatte zurück in die Öffnung zu setzen. Dann musterte er die Wand. Niemand würde vermuten, dass sich hinter dieser Platte eine Höhle verbarg.
    Die Gruppe kehrte auf demselben Weg zurück. Nachdem der Wagen von der Last befreit war, marschierten die Männer zügig auf den Fluss zu. Parallel zur Böschung stand ein Gebäude aus Holz, dessen große Türen dem Wasser zugewandt waren. Der Kapitän nahm das Innere des Gebäudes in Augenschein. Als er wieder herauskam, wirkte er zufrieden. Er sagte zu Tarsa und seinen Männern, dass sie eine gute Mahlzeit zubereiten und sich dann einen erholsamen Schlaf gönnen sollten.
    Als es
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