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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz
Autoren: Kelley Armstrong
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tun, irgendwas, aber Derek sah es und brüllte mich an, ich solle mich im Hintergrund halten. Dann erwischte einer der Männer im Anzug ihn mit einer Formel, die ihn nach vorn kippen ließ, bevor sein Vater einen Energieblitz in den Mann hineinjagte. Ich blieb, wo ich war, denn mir war klar, dass ich, sosehr ich mir auch wünschte zu helfen, lediglich andere in Gefahr bringen würde, weil sie mich dann beschützen mussten.
    Das Gebäude bebte, und die geschwächten Wände und Decken gaben nach. Weißer Staub umhüllte uns alle, und durch die Staubwolken hindurch sah ich immer nur blitzartig, was geschah, Schnappschüsse des Geschehens.
    Tori, die sich ihrer Mutter entgegenstellte.
    Liz, die auf Mrs. Enright zurannte, eine zerbrochene Latte in den Händen.
    Der Wachmann, der bewusstlos unter den Füßen der Kämpfenden lag.
    Derek, der sich auf den Einsatzleiter stürzte, während sein Vater und Simon sich den Assistenten vornahmen.
    Tante Lauren, die über Dr. Davidoff stand, die Mündung der Pistole an seinen Hinterkopf gesetzt.
    Und dann gab mit einem ohrenbetäubenden Krachen die Decke nach. Riesige Steinbrocken und Holztrümmer prasselten herunter. Kisten und Kartons und Aktenschränke stürzten durch das Loch. Als ich aufblickte, sah ich die Decke genau über meinem Kopf weiter aufreißen. Derek brüllte. Dann kam der Aufprall. Er riss mich auf den Fußboden hinunter und hielt mich unter sich fest, als der Rest der Decke herunterkam.
    Als das Gepolter schließlich aufhörte, hörte ich Mr. Bae nach Derek rufen.
    »Hier«, rief Derek zurück. »Bei Chloe.«
    Er schob sich von mir herunter und half mir auf die Beine. Ich stand hustend und mit tränenden Augen auf. Simon und Mr. Bae schienen sich in den Raum geflüchtet zu haben, in dem wir uns zuvor versteckt gehalten hatten.
    »Tori?«, hörte ich Liz sagen. »Tori?«
    Ich kniff die Augen zusammen und ging in die Richtung, aus der die Stimme kam. Derek hielt sich dicht bei mir, die Hand immer noch um meinen Arm geschlossen. Liz stand über Tori gebeugt da.
    »Tori!«, brüllte ich.
    Sie hob den Kopf, wischte sich mit einer Hand übers Gesicht. »Alles in Ordnung.«
    Während sie aufzustehen versuchte, sah ich mich hektisch nach Tante Lauren um. Ich entdeckte sie halb begraben unter einem Haufen Trümmer, aus denen sie sich herauszuarbeiten versuchte. Ich machte einen Satz in ihre Richtung, aber Derek hielt mich zurück.
    »Bleibt, wo ihr seid«, sagte Mr. Bae. »Tori …« Er brach ab, und als ich zu ihm hinübersah, starrte er sie an, als habe er sie jetzt erst gesehen …
wirklich
gesehen.
    »Dad?«, sagte Simon.
    Mr. Bae schüttelte die Überraschung ab und sagte langsam: »Tori? Komm zu mir rüber, die Decke da sieht mir nicht sehr stabil aus.«
    Ich sah auf. Zerbrochene Balken und große Brocken von Putz schwankten über uns. Kisten balancierten auf der Kante.
    Tori sah sich um. Der Wachmann und die beiden Männer im Anzug waren fast unter Trümmern begraben. Dr. Davidoff lag mit dem Gesicht nach unten am Boden und bewegte sich nicht. Neben ihm lag eine zweite Gestalt – Toris Mutter, die offenen Augen starr zur Decke gerichtet.
    »Ding Dong, die Hex ist tot«, sagte Tori. Sie taumelte. Dann gab sie ein seltsames, halb ersticktes Geräusch von sich und ließ die Schultern nach vorne sinken. »Mom …«
    »Tori, Liebes«, rief Mr. Bae. »Du musst jetzt hier rüberkommen, okay?«
    »Und Tante Lauren«, sagte ich. »Sie ist …«
    »Ich kümmer mich drum.« Tori wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Dann bückte sie sich und begann Trümmer von meiner Tante herunterzuzerren.
    Ein Brett hob sich von einem Haufen hinter ihr. Dr. Davidoffs Augen waren offen – er lenkte es mit Gedankenkraft. Ich öffnete den Mund, um eine Warnung zu brüllen, und Liz stürzte bereits hin, um es zu packen – aber nicht rechtzeitig, um zu verhindern, dass es abwärtsschwang und Tori am Hinterkopf traf. Sie stürzte mit dem Gesicht voran in die Trümmer. Tante Lauren rappelte sich auf, schüttelte die letzten Putzbrocken ab und erstarrte. Dr. Davidoff stand hinter ihr, die Pistole an ihren Hinterkopf gedrückt.
    Liz griff nach der Latte, mit der er Tori geschlagen hatte, aber er sah die Bewegung und sagte: »Nein, Elizabeth.« Er schwang die Waffe herum, bis sie auf Tori zeigte. »Es sei denn, du hättest im Jenseits gern Gesellschaft.«
    Liz ließ die Latte fallen.
    Dr. Davidoff richtete die Pistole wieder auf Tante Lauren. »Heb dieses Brett bitte wieder
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