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Hoellenglanz

Hoellenglanz

Titel: Hoellenglanz
Autoren: Kelley Armstrong
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Simon Derek auf den Rücken schlug, und seine Schritte entfernten sich. Das Rascheln von Stoff, als Derek sich anzog. Dann eine Hand an meiner Taille, eine leichte, behutsame Berührung. Ich drehte mich um, und Derek stand unmittelbar vor mir, das Gesicht über meinem. Seine Hände schlossen sich um mich, ich hob den Kopf zu ihm …
    »Was zum …«
    Wir fuhren zusammen. Schon wieder. Tori stand da und starrte uns an, Simon hinter ihr, eine Hand um ihren Arm geschlossen.
    »Ich hab dir gesagt, du sollst nicht …«, begann er.
    »Ja, aber du hast nicht gesagt, warum.
Damit
konnte ich ja wohl echt nicht rechnen.« Sie schüttelte den Kopf. »Bin ich eigentlich die Letzte, die hier alles mitkriegt?«
    Liz kam hereingerannt. »Was ist los?«
    »Derek ist so weit«, sagte ich. »Wir müssen gehen.«
     
    Wir hatten eine Schusswaffe, einen Werwolf, einen Poltergeist, eine hochgetunte Formelwirkerin, einen weniger hochgetunten Formelwirker und eine vollkommen nutzlose Nekromantin – obwohl Liz mich sofort daran erinnerte, dass ich gebraucht wurde, um ihre Meldungen weiterzugeben.
    Unser Plan sah allerdings etwas viel Einfacheres vor als einen paranormalen Showdown. Wir würden uns an den Rat halten, den Dereks Dad ihm für Fälle mitgegeben hatte, in denen er es mit einem deutlich stärkeren Gegner zu tun bekam: Renn, so schnell du kannst.
    Während Liz die Kommandozentrale im Auge behielt, würden wir versuchen, es bis zum Ausgang zu schaffen. Wenn das fehlschlug? Das würde dann der Zeitpunkt sein, an dem die Schusswaffe, der Werwolf, der Poltergeist und die Formelwirker ins Spiel kamen.
    Liz zufolge hielten sich fünf Personen in dem Raum auf – Mrs. Enright, Dr. Davidoff, der Mann im Anzug, sein Assistent und ein Wachmann des Einsatzteams. Sie schienen dort vorerst bleiben zu wollen, hielten ihre Zentrale besetzt, während die Angestellten suchten. Hin und wieder tauchte einer dieser Angestellten auf, um ein Update oder eine Anweisung zu erhalten. Wir mussten einfach hoffen und beten, dass das nicht gerade während der paar Minuten passieren würde, die wir brauchten, um zur Tür zu gelangen.
    Derek stand neben mir, während wir uns einen Notfallplan zurechtlegten, und Tante Lauren warf uns immer wieder einen seltsamen Blick zu. Wir taten nichts, das diese Blicke gerechtfertigt hätte, aber sie sah mehrmals zu uns herüber und runzelte die Stirn.
    Schließlich sagte sie: »Derek? Kann ich einen Moment mit dir reden?«
    Er verspannte sich und sah mich an, als wollte er fragen:
Was will sie von mir?
    »Wir haben keine Zeit …«, begann ich.
    »Es dauert wirklich nur einen Moment. Derek, bitte?«
    Sie winkte ihn ans andere Ende des Raums. Tori und Simon zankten sich über Formeln, und Liz war draußen im Gang, also fiel es niemandem außer mir auf. Tante Lauren sagte etwas zu Derek. Was es auch war, es passte ihm nicht. Sein Blick schoss zu mir herüber, und er schüttelte den Kopf.
    Sagte sie ihm, er solle sich von mir fernhalten? Ich hoffte, dass sie heute verstanden hatte, dass er nicht gefährlich war. Vielleicht hatte sie sogar gemerkt, was ich für ihn empfand – aber das wäre vielleicht zu viel zu erwarten gewesen.
    Ich wäre gern zu ihnen hinübermarschiert und hätte sie unterbrochen, aber bevor ich es tun konnte, hörte Derek auf zu widersprechen. Er verlagerte das Gewicht nach hinten, den Kopf gesenkt, das Haar hing ihm ins Gesicht. Er schien nachzudenken. Dann nickte er langsam. Sie streckte die Hand aus und griff nach seinem Arm, beugte sich vor, um noch etwas hinzuzufügen. Ihr Gesicht war angespannt. Er hielt den Blick gesenkt und nickte wieder. Ich sagte mir, dass er einfach die Antwort gab, die sie hören wollte, damit wir uns auf den Weg machen konnten, aber ich gebe zu, ich fühlte mich sehr viel besser, als er geradewegs auf mich zukam und grollte: »Bist du so weit?«
    Wir traten zur Seite, während Tante Lauren Simon und Tori rief.
    »Hat sie gesagt, du sollst dich von mir fernhalten?«, fragte ich.
    Er zögerte und sagte dann: »Ja.« Außerhalb von Tante Laurens Blickfeld drückte er mir die Hand. »Es ist okay. Wir haben’s geklärt.«
    Wir gingen zur Tür.
     
    Am meisten Sorgen machten wir uns wegen des lauten Klickens der Tür, aber Derek lauschte und sagte mir, wann die Männer gerade redeten, damit ich sie genau in dem Moment öffnen konnte. Draußen übernahm er die Führung für den Fall, dass jemand durch die Eingangstür hereinkam. Ich war unmittelbar hinter ihm, gefolgt
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