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Höllen-Mädchen

Titel: Höllen-Mädchen
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mir, wo ich Fehler gemacht habe!«
    Grey wand sich verlegen, hielt aber an seinem Standpunkt fest. »Ich werde nicht…«
    Nun wurde es Zeit für das Zuckerbrot. Als Babysitter hatte sie lernen müssen, mit Zuckerbrot und Peitsche zu arbeiten. »Ich denke da an einen ganz besonderen Dienst, um dich für deine Schwierigkeiten zu entschädigen.«
    »Na ja, wenn ich deine Dienste in Anspruch nehme, wirst du mit Sicherheit andere Fragesteller in Verwirrung stürzen, indem du irreführende Botschaften auf den Wänden erscheinen läßt. Aber…«
    »Mein lieber Grey, ich kann dich von deiner Verpflichtung gegenüber der bösen Maschine befreien, auch wenn der Magier Humfrey zurückkehrt.«
    Grey und Ivy riß es von den Sitzen. »Bist du sicher?« Ivy holte tief Luft. Immerhin war das ein erster Hoffnungsschimmer.
    »Ich kann zu Com-Puter gehen und die Schrift auf seinem Bildschirm in dem Sinne verändern, daß Grey Murphys Verpflichtung nicht länger in Kraft ist. Da alles, was auf diesem Bildschirm erscheint, die Wirklichkeit verändert, wird meine Schrift dann auch gültig sein. Es wird keine weitere Verpflichtung mehr geben.«
    Ivy sprach mit leuchtenden Augen den Guten Magier an. »Ob sie das wirklich schafft, Grey?«
    Grey riß einen gewaltigen Folianten an sich, der auf einem Tisch thronte. Mit fliegenden Fingern blätterte er darin und vergrub sich in den Tiefen der modrigen Seiten. Plötzlich hielt er inne und blickte auf. »Ja, da steht es. Sie kann es schaffen, wenn sie nur die richtigen Worte auf Puters Schirm erscheinen läßt und wenn sie den Mut hat, die böse Maschine in ihrer finsteren Behausung anzuzapfen. Es gibt ein Schlüsselwort, das am Ende verwendet werden muß, sollte nicht alles vergeblich gewesen sein.«
    »Ein Schlüsselwort?« fragte Lacuna.
    »Compile.«
    »Com… was?«
    »Compilieren. Das hat eine spezielle Bedeutung für Com-Puter. Es schließt ab, was immer gerade auf seinem bösen Schirm geschrieben steht. Com-Puter kann alles verändern außer sich selbst, während das Schlüsselwort ihn verändert. Davon verstehe ich was, weil ich Erfahrung mit ähnlichen Maschinen in Mundania habe.«
    »Dann… «, setzte Ivy an.
    Grey hob die Hände zum Zeichen, daß er sich geschlagen gab. »Das genau ist der Dienst, den ich auf keinen Fall zurückweisen kann. Ich werde Lacunas Frage beantworten.«
    Lacuna lächelte. Ihr fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. In Wirklichkeit hatte sie sich vorgenommen, Grey in jedem Falle zu befreien, weil sie wußte, wie glücklich das Ivy machen würde. Und sie selbst hatte schließlich auch etwas davon.
    »Also gut«, grummelte Grey und steckte die Nase wieder ins Buch der Antworten. »Ich werde antworten müssen. Ich hoffe nur, daß die Folgen nicht allzu schlimm ausfallen.« Er fand die gesuchte Stelle, las die Eintragung und blickte überrascht auf. »Das hat wirklich keinerlei Nutzen für dich. Bist du dir tatsächlich sicher…?«
    »Ich bin mir sicher.«
    Er seufzte. »Hier steht, du hättest ihm einen Heiratsantrag machen sollen.«
    »Das ist keine ausreichende Antwort!« protestierte Ivy. »Sie besagt nicht, wem oder wann! Ich meine, natürlich ist es in Ordnung, wenn der Antrag von einem Mädchen gemacht wird. Auch ich habe Grey gefragt, ob er mich heiraten will, und er hat den Antrag angenommen. Aber…«
    »Mir reicht es jedenfalls«, versicherte Lacuna ihr. »Ich weiß, was es bedeutet. Hätte ich nur daran gedacht!«
    »Wer…?«
    »Es begab sich vor zwölf Jahren, als ich in Greys Alter war. Sein Name war Vernon, und sein Talent bestand darin, andere schwindlig zu machen. Auf jeden Fall löste er dieses Gefühl bei mir aus… aber das kam daher, weil ich mich in ihn verliebt hatte. Er war ein hübscher junger Mann von angenehmem Wesen. Ich hätte ihn geheiratet, aber er hat mich nie so richtig danach gefragt. Vermutlich war er zu schüchtern. Ich meine, damals war ich nicht so schwer von Begriff wie heute. Später heiratete er ein Ekel von Frau. Sie hat ihm eingeflüstert, daß er ein besseres Leben führen könnte, wenn er nur wüßte, was gut für ihn wäre. Aber sie war mit Sicherheit nicht gut für ihn. Ihretwegen führte er ein elendes Leben. Ich glaube, darin bestand ihr Talent. Der Storch hat ihnen keine Kinder gebracht, weil er wahrscheinlich wußte, daß diese Kinder ein trauriges Leben in diesem Haus geführt hätten.« Lacuna schüttelte betrübt den Kopf. »Jetzt, da ich die Antwort weiß, erkenne ich klar, daß es tatsächlich mein Fehler
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