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Hochzeit Auf Griechisch

Hochzeit Auf Griechisch

Titel: Hochzeit Auf Griechisch
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du?“ Elena nahm wieder seine Hand, griff auch nach Zoe und zog beide weiter in den Garten hinein.
    Sie blieben an einem Picknicktisch stehen, und während Elena anfing, die Mädchen zusammenzutreiben, wandte sich Zoe mit ernstem Blick Ryan zu. „Sie müssen meine Mutter entschuldigen, aber sie ist so aufgeregt wegen dieser Party. Sie betet Sam einfach an und möchte, dass alles perfekt ist.
    Sie werden meine Familie mögen“, versicherte sie Ryan, und ihr Bedürfnis nach seiner Zustimmung war unverkennbar.
    Für sie war er der Sozialarbeiter, der mit darüber entschied, ob sie Sam ein passendes Zuhause boten. Sie mussten einen guten Eindruck auf ihn machen. Für ihn als Onkel wiederum wäre es besser, wenn sie bei jedem Kontrollbesuch versagten.
    Doch als er Zoes ausdrucksvolles Gesicht betrachtete und ihre offensichtliche Freude an diesem Tag bemerkte, erkannte er, dass dies kein Fall für einen Sozialarbeiter war. Zoes Liebe zu seiner Nichte war so echt, dass er sie dafür einfach mögen musste.
    „Ich bin sicher, dass mir Ihre Familie gefallen wird“, erwiderte er. Auch wenn ihm das, was er bislang gesehen hatte, wie eine Karnevalsveranstaltung erschien.
    Zoe ließ die Schultern sinken und schien sich zu entspannen. „Wie geht es Katherines Mutter? Wir waren alle sehr traurig, als wir erfuhren, dass sie heute nicht kommen kann, weil ihre Mutter gestürzt ist.“
    Einen Augenblick stieg Panik in ihm auf, bis er begriff, dass Katherine die zuständige Sozialarbeiterin sein musste. „Sie wird wieder gesund.“ Er hoffte, dass das der Wahrheit entsprach.
    „Okay, Zeit für den Kuchen“, ertönte eine männliche Stimme aus den Lautsprechern. „Kommt alle her.“ Der Mann sprach langsam und hatte einen ausgeprägteren Akzent als Zoes Mutter.
    „Wo ist Samantha?“, fragte Ryan, dessen Nerven zum Zerreißen gespannt waren.
    „Dort“, erwiderte Zoe.
    Ryans Blick folgte der Richtung ihres Fingers, und wieder war er sicher, eine Halluzination vor sich zu haben. Der Affe, den er am Anfang erblickt hatte, balancierte auf dem Rücken eines großen Hundes. Die Tiere hielten an, als ein kahler Mann mit einer riesigen Eiskremtorte in den Händen vortrat. Bei ihm eingehakt hatte sich ein hübscher blonder Teenager.
    „Faith“, sagte er laut.
    „Sam. Das ist meine zukünftige Adoptivschwester Samantha“, sagte Zoe stolz. „Natürlich ist sie für uns schon jetzt Teil der Familie“, versicherte sie ihm rasch.
    Er nickte, doch er konnte ebenso wenig sprechen, wie er seine Augen von dem Mädchen abwenden konnte, das seiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten war. Mit vierzehn war Sam drei Jahre jünger als Faith es gewesen war, als sie weggegangen war. Sam hatte das gleiche lange blonde Haar und ähnliche Gesichtszüge, allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: Während Faith oft mürrisch ausgesehen hatte, niedergedrückt von den Forderungen und Erwartungen ihrer konservativen Familie, wirkte Sam lebhaft, glücklich und voller Energie.
    Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. „Sie ist ein sehr hübsches Mädchen.“
    „Ja, das ist sie. Ich bin sicher, dass das Bild in Ihren Akten ihr nicht gerecht wird“, sagte Zoe.
    Er murmelte etwas Unverständliches.
    Ihre Unterhaltung hatte ein Ende, als alle „Happy Birthday“ sangen. Der Affe blies die Kerzen aus, bevor Sam eine Chance dazu hatte. Lachend schlug sie ihre Handfläche gegen seine, und im Gegenzug streckte ihr das Tier die Zunge hinaus, grinste dann breit und gab ihr einen Kuss.
    Das Ganze schien ein Ritual zu sein. „Offenbar kennt sie den Affen schon länger“, sagte Ryan und fragte sich, ob er so dämlich klang wie er sich fühlte.
    „Das tut sie“, erwiderte Zoe ungerührt. „Spank lebte eine Zeit lang bei uns.“
    „Spank?“
    „Der Affe.“ Zoe verdrehte die Augen. „Fragen Sie bitte nicht, okay? Er lebt inzwischen bei seinem Trainer. Wir verstoßen gegen keine Auflage und kein Gesetz, und niemals würden wir Sam oder irgendein anderes Kind einer Gefahr aussetzen.“ Ein bittender Unterton lag in Zoes selbstbewusster Stimme.
    Und wieder hatte er das Bedürfnis, sie zu beruhigen. „Ich weiß, dass Sie das niemals tun würden.“ Unwillkürlich nahm er ihre Hand.
    Augenblicklich schienen Funken zwischen ihnen zu sprühen. Sein Blick suchte den ihren, und in ihren grauen Augen erkannte er die gleiche Überraschung und das gleiche Vergnügen.
    Er fühlte ebenso, auch wenn er das nicht sollte. Doch er ließ seine Fingerspitzen
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