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Hochzeit auf griechisch

Hochzeit auf griechisch

Titel: Hochzeit auf griechisch
Autoren: Jacqueline Baird
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noch Abscheu. „Lass mich einfach in Ruhe.“ Sie stürmte an ihm vorbei, musste einfach weg von ihm.
    „Tut mir leid“, erwiderte er ernst, streckte den Arm aus und zog Helen an seinen warmen Körper. „Natürlich ist es von mir. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Schreib es meiner zynischen Natur zu und verzeih mir.“
    Auf einmal wurde ihr die Ironie der ganzen Situation bewusst. Am Anfang hatte er sie beschuldigt, sich nur des Geldes und der Erbschaft wegen um Nicholas zu kümmern. Dabei war es Leon die ganze Zeit über nur um sein Vermögen gegangen!
    „Helen, bitte, es tut mir leid, dass ich auch nur für eine Sekunde an dir gezweifelt habe. Ich vertraue dir voll und ganz.“ Er klang vollkommen aufrichtig.
    Das kommt ein bisschen zu spät, dachte sie bitter.
    „Aber ich vertraue dir nicht“, schoss sie zurück. „Ich habe heute einen Freund von dir getroffen. Er hat mir hochinteressante Dinge erzählt. Es scheint, als hättest du Nicholas und mich nur gewollt, um die Kontrolle über deine verdammte Bank zu behalten.“
    Sein Mund wurde zu einer harten dünnen Linie. „Welcher Freund?“
    „Auf dem Weg zu dir bin ich zufällig Takis begegnet. Er hat mir gratuliert, weil ich nun eine reiche Frau sei, undmich vor dir gewarnt.“
    „Du solltest meine Geduld nicht überstrapazieren“, erwiderte Leon. „Was genau hat Takis gesagt? Offenbar hat er dafür gesorgt, dass die zärtliche Frau, die heute Morgen noch in meinem Bett lag, sich in eine wütende Furie verwandelt hat.“
    „Takis hat mir die Wahrheit gesagt – etwas, das dir absolut widerstrebt.“ Erschöpft schüttelte sie den Kopf. Sie besaß nicht mehr die Kraft, ihn anzuschreien. „Ist es nicht ironisch, Leon? Als du damals in mein Haus kamst, hast du mir vorgeworfen, nur aus Habgier zu handeln. Dabei warst du es, der die ganze Zeit aufs Geld aus war.“
    Der unverhohlene Zorn, der sich auf seinem Gesicht spiegelte, beeindruckte sie wenig. Wie die meisten mächtigen Männer wurde er offensichtlich nicht gern auf seine Fehler hingewiesen.
    „Ich weiß über das Testament Bescheid“, fuhr sie fort. „Es muss ein echter Schock für dich gewesen sein, als du von Nicholas’ und meiner Existenz erfahren hast. Plötzlich war deine Aktienmehrheit von Aristides International in Gefahr. Kein Wunder, dass du Hals über Kopf nach England gekommen bist.“
    Sie sah, wie sich seine Miene veränderte. Er hat allen Grund, Schuldbewusstsein zu zeigen, dachte Helen. „Und dein ach so feinfühliges Angebot einer Vernunftehe war natürlich brillant. Die ganze Zeit über hast du mir verschwiegen, dass ich allein Nicholas’ Vormund war. Aber Nicholas zu adoptieren – ein echtes Meisterstück.“
    „Das reicht jetzt“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich habe nie behauptet, Nicholas’ Vormund zu sein. Lediglich, dass ich als Verwalter seines Vermögens eingesetzt wurde.“
    Rückblickend musste sie zugeben, dass er die Wahrheit sagte. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass er sie bewusst in dem Glauben gelassen hatte … Nur ein Beispielfür seine verflixte Verschleierungstaktik.
    „Vielleicht nicht.“ Sie zuckte die Schultern. „Trotzdem war ich naiv genug, es zu glauben. Aber das ist vorbei.“
    „Wenn du einen Moment still bist, kann ich dir alles erklären“, setzte Leon an und streckte die Hand nach ihr aus. Gekränkt ignorierte Helen die Versöhnungsgeste.
    „Spar dir das“, entgegnete sie und zog eine Augenbraue hoch. „Du hast mich zu dieser Ehe überlistet. Du hast mich mit Tricks in dein Bett gelockt. Und wahrscheinlich hättest du auch alles getan, um die Erbschaft an dich zu reißen, die Delia mir hinterlassen hat.“
    „Nein“, entgegnete er finster, legte die Arme um ihre Taille und zog Helen an sich. „Das ist nicht wahr. Es gibt einen Grund dafür, dass Takis versucht, dich zu manipulieren. Ich habe ihn heute mit den Ergebnissen meiner Nachforschungen konfrontiert. Takis ist der Partyhengst, der Drogen wie Süßigkeiten an seine Freunde verteilt. Delia war eine von ihnen. Die Polizei kann nichts unternehmen, weil ihnen die Beweise fehlen. Aber ich habe ihm gesagt, dass ich für nichts garantiere, wenn ich ihn noch einmal in Athen sehe.“
    Helen glaubte ihm. Dennoch bestätigte das nur, wie rücksichtslos Leon sein konnte. Zitternd holte sie Luft und war sich mit einem Mal des männlichen Körpers überaus bewusst, gegen den sie gepresst wurde. Sein vertrauter Duft umfing ihre
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