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Hochzeit auf griechisch

Hochzeit auf griechisch

Titel: Hochzeit auf griechisch
Autoren: Jacqueline Baird
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Kindergarten. Sie hatte um elf Uhr einen Termin in der Stadt.
    Zunächst hatte Helen die ständige Müdigkeit und die morgendliche Übelkeit auf die veränderten Lebensumstände geschoben. Sie war an das Essen und das wärmere Wetter in Griechenland nicht gewöhnt. Mary wies sie schließlich darauf hin, dass es auch einen anderen Grund geben könnte. Helen wagte es kaum zu hoffen, dennoch hatte sie einen Termin bei Marys Frauenarzt ausgemacht.
    „Habe ich Sie richtig verstanden, Mrs. Aristides? Sie glauben, Sie könnten schwanger sein, haben aber im Alter von vierzehn einen Unfall erlitten?“ Dr. Savalas war eine herzliche Frau Mitte fünfzig, die selbst drei Kinder hatte. Helen fühlte sich sofort wohl bei ihr. „Der Arzt in Genf sagte Ihnen, Ihre Beckenoperation sei erfolgreich verlaufen. Und er meinte, Sie würden möglicherweise nie Kinder bekommen?“
    Helen nickte.
    „Geben Sie mir seinen Namen, ich möchte mit ihm sprechen.“
    Eine Stunde später saß Helen Dr. Savalas wieder gegenüber. Tränen der Freude schimmerten in ihren Augen. „Bin ich wirklich schwanger?“
    Auf Wolke sieben schwebend, verließ sie die Praxis und stieg in die wartende Limousine. Als der Fahrer sie nach dem Ziel fragte, nannte Helen, ohne zu zögern, Leons Bank. Sie musste es ihm gleich erzählen, oder sie würde noch platzen vor Glück. Und Leon hatte das Recht, es als Erster zu erfahren.
    Zwanzig Meter vor der Bank stieg sie aus. Sie unterdrückte den starken Impuls, laut zu lachen. Aber gegen das euphorische Lächeln konnte sie nichts tun.

12. KAPITEL
    „Schau, schau, da sieht aber jemand fröhlich aus.“
    Überrascht blickte Helen auf und sah den jungen Mann an, der vor ihr stehen geblieben war. „Hallo, Takis.“
    „Lass mich raten, du bist auf dem Weg zu Leon und den Anwälten, um Delias Erbe abzuholen.“
    „Nein, mit ein bisschen Glück kann ich Leon überreden, mich zum Lunch auszuführen.“ Nach allem, was Leon ihr über diesen Mann erzählt hatte, war Helen vorsichtig. Trotzdem konnte heute nichts ihre Stimmung trüben. Allerdings wunderte sie sich über seine Worte. Wieso wusste Takis etwas über Delias Testament? Nicht, dass es eine Rolle spielte. Soweit es sie betraf, gehörte das Erbe Nicholas.
    „Du bist eine sehr glückliche Lady, und bald auch eine reiche. Aber natürlich nicht ganz so glücklich wie Leon. Er hat wieder alles unter Kontrolle und dich als hübschen Bonus bekommen. Eines muss ich ihm lassen, im Geschäft ist er ebenso brillant wie rücksichtslos.“
    Sie glaubte, Neid in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Bei der wenig schmeichelhaften Beschreibung ihres Mannes verging ihr das Lächeln beinah.
    „Es tut mir leid, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, sagte sie langsam.
    „Ach, ich bitte dich, Helen. Du musst doch wissen, dass der alte Aristides vor seiner Tochter gestorben ist. Das bedeutet, Delia hat vierzig Prozent seines Vermögens geerbt.
    Wenn meine Informationen stimmen, hat sie Nicholas achtzig Prozent ihres Besitzes hinterlassen, dir zwanzig … sehr zu Leons Missfallen.“
    Zusammen mit der enthusiastischen Leichtigkeit schwand nun doch ihr Lächeln. „Was genau willst du mir damit sagen?“
    „Du weißt es nicht, du weißt es wirklich nicht!“ Er griff nach ihrem Arm und zog sie auf ein kleines Straßencafé zu. „Trinken wir einen Kaffee, dann erkläre ich es dir.“
    Und genau das tat Takis wenige Minuten später.
    „Leon und sein Vater haben die Aktienmehrheit von Aristides International in der Familie gehalten. Delia hätte mit fünfundzwanzig die Anteile ihrer Mutter und damit Stimmrechte gegen Leon und ihren Vater geerbt. Nach der doppelten Tragödie, der Entdeckung von Delias Testament und dem unehelichen Sohn, wurdest du, Helen, zum großen Unsicherheitsfaktor. Du hättest Leon wirklich in Schwierigkeiten bringen können.“
    „Ich begreife das alles nicht“, murmelte Helen und nippte an ihrem Kaffee.
    „Es ist ganz einfach. Du hast von Delia Anteile an Aristides International geerbt. Ich besitze ebenfalls welche, wie viele andere Leute auch. Wenn wir uns alle zusammenschließen, besäße Leon nicht länger die Mehrheit. Deine Anteile könnten das Zünglein an der Waage sein, um ihn aus seiner einflussreichen Stellung zu drängen.“
    Zögernd nickte Helen.
    „Du darfst mich nicht missverstehen, Helen. Du bist eine wunderschöne Frau, aber als Vormund des Jungen spielst du eine wichtige Rolle, was das Geschäft angeht.“
    „Leon hat genauso die
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